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Borussia Dortmund |
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01.03.2014, Westfalenstadion, Bundesliga |
Wenn der Tabellendreizehnte zum Tabellendritten kommt, kann man normalerweise von klaren
Verhältnissen ausgehen, auch am heutigen Tag ist es so, daß sich die Gastgeber von
Borussia Dortmund als Dritter beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg der Favoritenrolle nicht
entziehen können, aber es gibt durchaus Aspekte, die heute für den "Glubb" sprechen. So hat der
BVB am letzten Samstag in
Hamburg
einen Rückschlag erlitten und beim Vorletzten der Tabelle
mit 3:0 verloren, und man dürfte am vergangenen Mittwoch in der UEFA Champions League beim
Auswärtsspiel in
St. Petersburg
zusätzliche Kräfte gelassen haben. Außerdem sieht die Welt
bereits anders aus, wenn man die Spiele seit Abschluß der Winterpause betrachtet - denn die
Franken haben nach zahlreichen Unentschieden in der Hinrunde das Siegen entdeckt und liegen
mit einer Bilanz von 4-0-1 auf Platz drei der Rückrundentabelle, mit zwei Zählern mehr als der Tabellenvierte
Borussia Dortmund.
Der BVB kann seine Favoritenrolle nicht verleugnen und nimmt sie dann auch an, denn man versucht,
seinen Gegner sofort unter Druck zu setzen, der zwar wenn möglich auch den Weg nach vorne sucht,
aber doch zumeist am eigenen Tor eingeschnürt ist. Dennoch fehlt im Spiel der Borussia, die mit
der Rückkehr von Innenverteidiger Mats Hummels einen Spieler von der Verletztenliste streichen
kann, zunächst weitgehend die nötige Aggressivität, um den Club ernsthaft in Verlegenheit zu
bringen, so daß Aktionen wie in der 25. Minute, als die Nürnberger den Ball nicht wegbekommen
und so eine dicke Chance für den BVB provozieren, die Ausnahme bleiben. Fast geraten die
Dortmunder nach einem Mißverständnis zwischen Hummels und Sokratis sogar in Rückstand, aber
Nürnbergs Tomas Pekhard scheitert freistehend am Pfosten. So geht es mit einem Spielstand von 0:0
in die Pause, und sechs Minuten nach Wiederanpfiff ist es ausgerechnet Rückkehrer Hummels, der nach einem
abgewehrten Schuß von Robert Lewandwski abstauben kann, wobei die Gäste etwas im Pech sind, weil
Schiedsrichter Christian Dingert bzw. sein Assistent eine hauchdünne Abseitsstellung des Polen
in der besagten Szene übersehen. Die Führung macht es natürlich einfacher für die Borussen,
schließlich sorgen mit Lewandowski selbst und Henrik Mkhitaryan die beiden besten Offensivspieler
der Gastgeber im weiteren Verlauf der Partie für den, letztendlich auch in dieser Höhe, verdienten
Endstand von 3:0 und überholen damit nicht nur den heutigen Gegner in der Rückrundentabelle, sondern
auch Bayer Leverkusen, das gleichzeitig mit 0:1 in Mainz unterliegt, im Gesamtclassement, so daß
man erst einmal wieder auf dem zweiten Tabellenplatz steht - allerdings mit zwanzig Punkten Rückstand
auf den - soviel kann man wohl bereits jetzt sagen - alten und neuen Meister FC Bayern München.
Bei ihrem letzten Auftritt im Westfalenstadion gab es
bei den Nürnbergern eine Pyroaktion mit viel Rauch, die dazu führt, daß man am heutigen Tag so
gut wie nichts an Fanartikeln mit in den Gästeblock des Westfalenstadions nehmen darf und ohne
Fahnen oder Doppelhalter anreisen muß. Nur die mitgeführten Schals sorgen so für etwas Farbe im
Gästeblock und - ob es jetzt an den fehlenden Fahnen liegt oder an der ebenfalls nicht vorhandenen
Unterstützung durch seine S04-Freunde, die heute mit der eigenen Mannschaft beim FC Bayern
vorstellig sind - auch der sonstige Support bleibt für Club-Verhältnisse sehr blaß. Beim BVB
wird zumindest solider Standard abgeliefert, und es gibt dann noch zwei spezielle Aktionen - bei
der einen werden gleichzeitig die Stadionverbotler der Fanszene gegrüßt und ein Banner von
Aris Saloniki gezeigt, mit deren Fans manche BVB-Fans freundschaftliche Beziehungen
aufgenommen haben, was sich ja aufgrund der gleichen Vereinsfarben durchaus anbietet. Ob und
welchen Zusammenhang es zwischen diesen Aktionen gibt, bleibt ebenso unklar wie der tiefere Sinn
der Spruchbänder "Ey, Nürnberg! Kein Geld für Kokain?" "Oder warum sonst den
Billigen
Dreck
Aus Tschechien reinziehen?", wobei die farbliche Markierung
zumdest klar macht, daß sie der Spruch an die Adresse der Club-Ultras von Banda Di Amici
richtet - offensichtlich irgendeine ultra-interne Botschaft. Rassistischer Natur dürfte das
Banner jedenfalls ebensowenig sein wie diskriminierend, so daß eine darauf folgende Durchsage,
man sollte bitte auf "diskriminierende Banner" verzichten, zumindest am heutigen Tage zwar
gut gemeint, aber deplaziert wirkt.
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