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18.04.2010, Westfalenstadion, Bundesliga |
Borussia Dortmund hat heute die Möglichkeit, mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim auf Platz drei der Bundesligatabelle vorzustoßen und somit auf einen Platz, der zur Qualifikationsrunde für die Champions League
berechtigt. Andersrum sind am gestrigen Samstag Teile der Konkurrenz nähergerückt, so zum Beispiel der VfB Stuttgart, der den Borussen noch einen UEFA-League-Platz streitig machen könnte, und der SV Werder Bremen, der jetzt vor Bayer Leverkusen Platz zwei der Tabelle einnimmt. Auch wenn der Hamburger SV sein Spiel gegen Mainz 05 verloren hat und so der Druck auf den BVB noch nicht ganz so groß ist, könnte man im weiteren Verlauf der Spielzeit auch noch auf Platz sieben zurückfallen und einmal mehr ohne europäischen Wettbewerb dastehen. Für die Gäste ist die Spielzeit mehr oder weniger gelaufen - theoretisch könnte der Herbstmeister des Vorjahres zwar noch absteigen, aber da müßten gleich mehrere der Teams im Tabellenkeller an den letzten drei Spieltagen massiv mehr Punkte sammeln, als in diesen Bereichen der Tabelle üblich ist.
In der ersten Hälfte bemüht sich der BVB, das Spiel in die gegnerische Hälfte zu verlagern, aber auch wenn das gelingt, wird alles andere als ein Chancenfeuerwerk abgebrannt, denn man tut sich schwer, wenn es in Richtung gegnerischen Strafraum geht. Ein paar kleinere Chancen kommen zwar zustande, die ersten Aufreger werden aber Verletzungen von Nuri Sahin (Nasenbeinbruch nach Ellbogencheck) und
Mohammed Zidan (Verdacht auf Kreuzbandriß ohne Gegnereinwirkung). Nach der Pause folgt schnell die scheinbare Erlösung für Schwarz-Gelb zumindest auf den Spielstand bezogen, aber der Treffer von Lucas Barrios findet (zu Unrecht) keine Anerkennung wegen einer angeblichen Abseitsposition des Stürmers. Aufgeschoben ist in diesem Fall allerdings ungleich aufgehoben, denn 12 Minuten später bringt der für Zidan eingewechselte Nelson Valdez das Leder per Kopfball im gegnerischen Gehäuse unter. Im weiteren Verlauf des Spiels präsentiert sich der BVB seltsam ängstlich und die TSG ebenso seltsam harmlos, bis sich der BVB sein Punktegrab selbst schaufelt, als Sahins Vertreter Tamas Hajnal ein leichtfertiger Fehlpaß unterläuft, der einen Spielzug gegen die nachrückende BVB-Defensive erlaubt, und der endet mit dem völlig überraschenden Ausgleichstreffer durch den in der 64. Minute eingewechselten Vedad Ibisevic.
Die Fans von Borussia Dortmund und der TSG Hoffenheim werden wohl keine Freunde mehr werden und man trägt seit dem DFB-Pokalspiel von
2008 eine Fehde miteinander aus, die mal mehr und mal weniger niveauvoll ausgetragen wird und in die von BVB-Seite aus auch immer wieder Hoffenheim-Geldgeber Dietmar Hopp einbezogen wird. Dortmunds 'Tradition besiegt jeden Trend' wurde von den TSGlern einstmals mit 'Wir sind kein Trend - Wir sind die Zukunft' gekontert, und wenn man das ernst nimmt, besteht die Zukunft offensichtlich darin, nur noch in dreistelliger Zahl ein 300 km entferntes Auswärtsspiel zu besuchen, wenn es mal nicht so bei den eigenen Farben läuft. Während die Stimmung auf BVB-Seite gut ist, gibt es bei den Gästen nur selten mal den einen oder anderen Sprechchor zu hören, und in der zweiten Hälfte legen sich einige davon mit dem Ordnungsdienst und der Polizei an, bevor sich die Laune mit dem Ausgleichstor schlagartig bessert. Auch Hopp bekommt einmal mehr sein Fett ab, und dabei geht die BVB-Szene mit ihm, den Medien und auch sich selbst ironisch um, als man zu einem Spruchband "Bild: Haltet Eure Cams bereit" "Jetzt ist wieder Pöbelzeit" Kindergartenbeleidigungen wie "Penis", "Dödel" oder "Armleuchter" präsentiert. Eine durchaus witzige Aktion, auch wenn die enthaltene Ironie offensichtlich nicht überall erkannt wird.
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