Borussia Dortmund vs. Hamburger SV 1:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Hamburger SV 1:1

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Letztes Spiel: VfR Aalen vs. Borussia Neunkirchen 02.11.2002, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  AS Nancy Lorraine vs. FC Metz

Ticket
69000 Zuschauer

Nach guten Spielen im UEFA-Pokal wird in der Bundesliga gerne Unterdurchschnittliches geboten, und so kommen wohl Westfalenstadion - Südtribüne mit Intro BVB-Fans viele Anhänger der heimischen Borussia am heutigen Samstag mit einer bösen Vorahnung ins Westfalenstadion. Erschwerend kommt hinzu, daß man in der laufenden Spielzeit Kummer gewohnt ist, denn bereits dreimal mußten sich die Schwarz-Gelben in den bisherigen fünf Heimspielen mit einem Punkt begnügen. Ein Punkt aus Dortmund - was mit Hertha, Schalke und Bielefeld drei Teams geglückt ist, die ebenfalls die blau-weißen Vereinsfarben des HSV führen -, könnte auch dem HSV und seinen Anhänger gefallen, dem die bisherigen fünf Auswärtsspiele ausnahmslos Niederlagen und 3:11 Tore eingebracht haben. Somit ist die Grundtendenz für die anstehende Partie vorgezeichnet: die Gastgeber müssen versuchen, die Initative zu ergreifen und den Abwehrriegel zu knacken, mit dem sich der HSV über die Zeit zu retten hofft. Die Hamburger werden ihrerseits nichts fürs Spiel tun, was nicht heißt, daß man nicht gewillt ist, sich mal bei einem Konter vor dem BVB-Tor sehen zu lassen, um doch alle drei Punkte in die Hansestadt mitzunehmen.

Der Spielverlauf folgt schnell genau den geschilderten Erwartungen. Besonders in der ersten Hälfte könnte sich BVB-Schlußmann Lehmann einen Liegestuhl kommen lassen, während die Kollegen versuchen, gegen eine massive Defensive der Gäste zu zählbaren Erfolgen zu kommen. Bis zur Westfalenstadion - Choreographie Desperados Pause gibt es so wenig zu berichten - das eine Team will dem gegnerischen Tor gar nicht gefährlich werden, das andere ist dazu nicht in der Lage, wobei sicherlich eine Rolle spielt, daß BVB-Starstürmer Amoroso eine seiner gefürchteten Auszeiten nimmt und wohl auch besser auf einem Liegestuhl aufgehoben wäre. Die zweite Hälfte bietet ein kaum gewandeltes Bild, aber das Glück scheint heute mit den Gastgebern zu sein, fällt doch eine gute Viertelstunde vor Schluß doch noch der Führungstreffer durch Rosicky, nachdem ein Klärungsversuch der HSV-Abwehr ein wenig kurz gerät. Bei der genannten Konstellation sollte so etwas die Entscheidung sein, doch unverständlicherweise gerät die Borussia noch mal in Hektik. So nutzt man nicht etwa die sich durchaus ergebenden Konterchancen für den entscheidenden Treffer, sondern übt sich lieber in eigensinnigem Vertändeln von Gelegenheiten. In der 86. Minute scheint dann schon der Ausgleich gekommen zu sein, als Metzelder zunächst völlig neben sich steht und am eigenen Strafraum den Gegner anspielt (komisch, von weitem sieht es so aus, als trüge er eine Maske über die Nase und nicht über die Augen) und dann auf der Linie per Hand klärt, doch den fälligen Straßstoß vergibt Hollerbach, der sich heute wie üblich nur zur einen Hälfte wie ein Fußballer benimmt und zur anderen wie ein Psychopath. Aber auch das ist nicht das Ende des Schreckens für die Gastgeber, denn nur eine Minute später kommt es doch noch zum Ausgleich für den HSV. Den kann man letztendlich nicht einmal als unverdient bezeichnen - zwar haben die Hanseaten gar nichts für das Spiel getan, aber wenn man in einer solchen Art und Weise um den Ausgleich bettelt wie der BVB am heutigen Tag, kann man sich kaum beschweren, wenn einem der Gegner die Bitte auch erfüllt.

Die Pein beginnt am heutigen Tag für den BVB-Anhang schon vor dem Anpfiff der Partie - zumindest, soweit man sich einen Restgeschmack bewahrt hat. Daß vor den Spielen irgendwelche Leute auf der Westfalenstadion - Intro HSV-Fans Anzeigetafel gezeigt werden, die Unsinn in ein Mikrophon tuten und dabei völlig behämmert aussehen, ist man ja inzwischen gewohnt - “es tut gleichmäßig weh” möchte man da mit einem bekannten deutschen Sänger sagen -, aber heute präsentiert auch noch ein Kinderchor - der Name soll hier verschwiegen werden - sein neues BVB-Lied, das ein Niveau aufweist, das den bisherigen Tiefpunkt in Sachen BVB-Lieder namens Pure Harmony wie eine Sternstunde der Populärmusik erscheinen läßt. Dafür ist die Stimmung auf den Rängen beim Spiel heute wieder über weite Strecken gar nicht mal so schlecht. Zu Beginn präsentiert man auf der Südtribüne das übliche Intro mit zahlreichen Doppelhaltern und Schwenkfahnen und zusätzlich hat der BVB-Fanclub Desperados eine kleine Choreographie mit Plastikbändern vorbereitet, die jedoch nicht besonders eindrucksvoll ist und aufgrund von Behinderung durch nicht eingezogene Doppelhalter und Fahnen auch nicht ganz ausgebreitet werden kann. Auf Hamburger Seite hat man ein rotes bengalisches Feuer mitgebracht, das wohl dazu führen wird, daß es den HSVern im nächsten Jahr verwehrt wird, eigene Fahnen und Halter mit ins Stadion zu nehmen - der BVB hat da eine Art Bewährungssystem eingeführt, bei dem derartige Utensilien erlaubt werden, solange keine Pyrotechnik eingesetzt wird. Den Rest der Partie verbringt man dann mit den üblichen Anfeuerungen, die von den Heimfans am heutigen Tag wie schon in der letzten Partie gegen den Arsenal FC durchaus mal wieder etwas lauter zu vernehmen sind.



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