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Borussia Dortmund |
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wikipedia Eintrachtpower SGE 4 ever |
14.05.2011, Westfalenstadion, Bundesliga |
Bei Borussia Dortmund wird am heutigen Tag - und darüber hinaus - gefeiert werden. Soviel ist klar, denn bereits seit
dem 32. Spieltag der Saison 2010/11 der Fußball Bundesliga steht der BVB als neuer Titelträger fest, und nach dem
heutigen Spiel wird man die Meisterschale übergeben bekommen, auf die bereits zum siebten Mal der Namenszug des BVB
eingraviert steht. Einmal trägt die Schale, die nachher den Gastgebern übergeben werden wird, auch den Namen der heutigen Gäste von Eintracht Frankfurt, die 1959 den Meistertigel an den Main holen konnten, aber daran denkt im Umfeld der Eintracht heute niemand. Nach einer hervorragenden Hinrunde, die man auf Platz sieben - mit einem Sieg über Borussia Dortmund, das vorher nur ein Spiel verloren hatte - abgeschlossen hat, brach alles bei den Hessen zusammen. Auch daß man sieben Spieltage vor Schluß - noch mit vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - Christoph Daum als Retter verpflichtete, konnte den Sturz nicht aufhalten. Bereits einen Spieltag vor Schluß ist die SGE so nach einer Niederlage gegen den 1. FC Köln auf dem vorletzten Platz der Tabelle angekommen, und die meisten Fans des Clubs aus der Mainmetropole haben nach eigenem Bekunden die Hoffnung auf den Klassenerhalt bereits aufgegeben.
Nach zwölf Minuten hat Borussia Dortmund die große Chance, per Foulelfmeter in Führung zu gehen, aber Lucas
Barrios kann das Leder nicht im Tor der Eintracht unterbringen. In der Folge wirbeln die Hausherren die
Gästeabwehr mächtig durcheinander, schaffen es jedoch nicht, einen Treffer zu erzielen. Gegen Ende der ersten
Halbzeit besinnt sich Frankfurt endlich auch auf seine offensiven Qualitäten, scheitert aber kurz vor dem Pausenpfiff
durch Gekas an der Torlatte. Unmittelbar nach der Pause ist es wieder Gekas, der maßgeblich an einem Angriff der
Gäste beteiligt ist und das Leder akrobatisch so vorlegt, daß Sebstadion Rode den Ball nur noch per Kopf über die Linie drücken
muß. Fast gleichzeitig gerät der VfL Wolfsburg in Hoffenheim in Rückstand, und so steht Eintracht Frankfurt in der
Blitztabelle plötzlich auf Platz 16 und hätte die Relegtion erreicht, wären die Spiele jetzt beendet. Später geht
es freilich genauso schnell wieder andersrum, denn Eintracht Frankfurt muß in der 68. Minute den Ausgleich durch Barrios hinnehmen, und kurz darauf liegt der VfL Wolfsburg in Führung. Da Borussia Mönchengladbach in Hamburg den Ausgleich hinnehmen mußte, steht weiter nur ein Tor zwischen der Eintracht und dem Klassenerhalt, aber die Treffer
fallen schließlich auf der anderen Seite, und nach einem Eigentor von Marco Russ und dem zweiten Treffer von Barrios heißt es am Ende 3:1 für den BVB, der es sich nehmen läßt, durch die eingewechselte Ikone Dede einen weitere Elfmeter zu verschießen und so bei fünf Strafstößen in der gesamten Spielzeit ohne Elfemtertor zu blieben.
Die Anhänger der Gastgeber haben eine spektakuläre Choreographie vorbereitet, deren Thema "Deutscher Meister 2011"
nicht weiter überraschen kann, die aber das fehlende Überraschungsmoment durch Perfektion in der Ausführung wettmacht,
als zunächst eine große Meisterschale auf einem mit kleinen Fahnen gelb-schwarz gefärbten Hintergrund dargestellt wird
und dann die Meistermannschaft davor als großes Transparent in die Höhe gezogen wird. Darüber hinaus betätigt man sich
mehrmals pyrotechnisch und zeigt gelben Rauch und das eine oder andere bengalische Feuer, von dem es auch im Gästeblock etwas zu sehen gibt, wo man sich zum "Randalemeister 2011" ausruft und damit die Berichterstattung der letzten Woche persifiliert, laut der es nach der Niederlage gegen Köln schwere Ausschreitungen gegeben haben soll. Dabei fällt allerdings auf, daß alle Medien zum Beleg die gleichen vielleicht 20 Sekunden langen Bilder zeigen, was eher dagegen spricht, daß es allzu schlimm gewesen sein dürfte.
Heute bleibt es jedenfalls ruhig, auch als die Absperrkette aus Ordnern vor der Südtribüne nicht mehr reicht und die
Massen auf den Platz strömen, um den Titel zu feiern. Bis auf eine Handvoll Dortmunder, die versuchen, die Gäste zu provozieren und etwas ebensoviele Frankfurter, die darauf eingehen wollen, aber von einer zweiten Ordnerkette getrennt werden, bleibt alles friedlich, wobei die Gästefans natürlich spürbar traurig sind, während man beim BVB in Feierstimmung ist, was noch bis zum frühen Montag morgen auf der eigens dafür abgesperrten B1 zeleberiert werden wird.
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