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Catania Calcio |
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17.12.2004, Angelo Massimino, Serie B |
Catania Calcio war noch in der letzten Saison einer von drei Clubs der Serie B, die ihre Heimat in Sizilien
haben, aber nach dem Aufstieg der Insel-Rivalen von FC Messina und dem US Palermo ist man alleine in der
Serie B zurückgeblieben. Viele Anhänger von Catania mag es schmerzen, daß sich die beiden Rivalen bislang so gut in
der Serie A schlagen, aber in der laufenden Spielzeit haben die Kicker vom Fuße des Ätna durchaus die Chance, selbst
das Tor zur Erstklassigkeit aufzustoßen. Zuletzt ist der Vorwärtsdrang von Catania allerdings ein wenig ins Stocken geraten und nach drei 0:0-Spielen in Folge wartet man vor allem mal wieder auf ein Tor für sein Team, das auf den elften Tabellenplatz zurückgefallen ist, allerdings nur vier Punkte Rückstand auf den sechstplazierten Piacenza hat und damit auf einen Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Das gilt allerdings auch für die punktgleich auf dem Fuße folgende Mannschaft von Salernitana Sport und beide Teams können auch noch in den Keller geraten, denn auch die Distanz auf die Teams, die in die Qualifikation um den Klassenerhalt gehen müssen, ist nicht größer als vier Punkte. Salernitana hat übrigens auch im Vorjahr seinen Lokalrivalen verloren, als der ungeliebte SSC Neapel aufgrund seiner Finanzschwäche aus der Serie B ausgeschlossen wurde, obwohl er sportlich qualifiziert war und in der Tabelle sogar drei Punkte Vorsprung auf den Rivalen aus Salerno gehabt hatte.
In der Anfangsphase sind die Hausherren drückend überlegen und spielen Salernitana sprichwörtlich an die Wand. Die Gäste kommen dann
auch nicht zu ersten Entlastungsangriffen, bevor Catania zehn Minuten nach Anpfiff der Partie mit dem Treffer zum 1:0 die torlose Durststrecke der letzten drei Spiele beendet hat. Gerade als die Gäste ein wenig ins Spiel zu kommen scheinen, kommt es in der 35. Minute zum 2:0 für Catania und es ist ein sehenswerter Treffer, der so einfach aussieht und doch so schwer zu erzielen ist, als Davor Vugrinec den Torhüter der Gäste ins Leere laufen läßt und das Leder lässig ins lange Eck schiebt. Jetzt muß Salernitana Sport natürlich endgültig mehr tun und das versuchen die Gäste auch, aber größtenteils agieren sie einfach zu umständlich und stehen sich auch schon mal gegenseitig im Weg, so daß über lange Strecken so gut wie keine Gefahr für die Hausherren aufkommt. Das ändert sich dann erst im Lauf der zweiten Halbzeit, als sich die Gäste einer etwas gradlinigeren Spielweise befleißigen und nach dem Treffer zum 1:2 in der 75. Minute wird es dann noch mal knapp für die Hausherren. Obwohl Salernitana seit der 48. Minute mit zehn Feldspielern auskommen muß, nachdem man den erst in der 20. Minute eingewechselten Shala nach zweiter gelber Karte verliert, ist man jetzt das bessere Team, aber am Ende reicht es nur noch dazu, mit 6:5 das Eckenverhältnis zu drehen - die drei Punkte bleiben bei den Hausherren.
Zum Intro bedient man sich wie in Italien üblich und auch offensichtlich nicht besonders sanktioniert dem ausgiebigen Einsatz von
Pyrotechnik. So haben die Catania-Fans eine komplette Längsseite der Anlage mit roten Sprühfeuern verziert und in den Fanblöcken hinter den Toren werden einige bengalische Feuer gezündet. Tatsächlich verteilen sich die Anhänger von Catania über mehrere Gruppen, die bei weitem größte davon hat hinter einem Tor Position bezogen, wo man die gesamte Tribüne gut füllt und während der Partie recht geschlossen aktiv ist und zum Teil auch längere Gesänge zum besten gibt. Die anderen Gruppen sind auf der Hintertorseite gegenüber und auf der Gegenseite zu finden und nach dem Treffer zum 1:0 werden wieder die bengalischen Feuer ausgepackt, wobei man jetzt mit weißem Sternenfeuer und ein paar Knallkörpern eine gewisse Variationsbreite an Pyrotechnik zeigt. Die Gästefans sind in einem komplett abgegrenzten Fanblock untergebracht, der zusätzlich zu der üblichen Abtrennung gegen die Heimfans mit Zäunen mit gardinenartigen Netzen versehen ist, hinter denen die Salernitana-Fans kaum zu erkennen sind und die sicherlich auch ihre Sicht aufs Spielfeld beinträchtigen. Auch der Schall bleibt offensichtlich in diesen Netzen hängen und so ist nur selten was von den Fans aus Salerno zu hören, obwohl zu erkennen ist, daß sie auch durchgäng aktiv sind und wie auch die Heimfans immer mal wieder zwischendurch ihre Fahnen und Doppelhalter auspacken.
Das Stadio Angelo Massimino - oft auch nach dem Stadtteil, in dem es liegt, als Cibali bezeichnet - kommt mit seiner Anlage als ovale
Schüssel, in der auch eine Laufbahn nicht fehlt, eher altmodisch daher. Es verfügt nur auf einer Seite über eine überdachte Tribüne,
die komplett mit Plastiksitzen in den Vereinsfarben Blau und Rot ausgestattet ist. Formal ist das Stadion dennoch ein Allseater, aber
größtenteils hat man das nur umgesetzt, indem man einzelne Plätze auf den Betonstufen abgezeichnet und mit Nummern versehen hat, was natürlich nur die wenigsten Zuschauer dazu bringt, sich wirklich zu setzen. Ein weiterer überdachter Bereich ist der Gästeblock, wobei man hier die Überdachung vermutlich hauptsächlich installiert hat, um die bereits beschriebenen Trennnetze aufhängen zu können. Auf eine Anzeigetafeln hat man bei Catania Calcio völlig verzichtet und die Flutlichtanlage ist natürlich auch in der konservativen Variante - alos mit Strahlern an vier Masten - vorhanden, denn anders wäre das ja mangels Rundumüberdachung auch nicht denkbar. Das Stadio Angelo Massimino ist alles in allem ein Vertreter eine Variante von Spielstätten, die vor zwei Jahrzehnten gang und gäbe war, inzwischen aber immer mehr zumindest aus den höheren Spielklassen Westeuropas verschwindet.
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