Spartak Chodov |
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11.08.2012, Stadion TJ Spartak Chodov, Utkáni Krajského Přeboru |
Chodov ist eine tschechische Stadt mit etwa 14000 Einwohnern und somit die zweitgrößte Stadt
des Okres Sokolov, in dem sie an den Okres Karlovy angrenzt - die Entfernung zu beiden
Städten beträgt etwa 15 Kilometer. Chodau, so der deutsche Name der Stadt, blickt auf eine
lange Geschichte zurück und war beispielsweise im 12. Jahrhundert ein Teil des Klosters in
Waldsassen. Vom Fußballsport dürfte in den Chroniken Chodovs, das 1945 als Folge des zweiten
Weltkriegs unter dem heutigen Namen zur Tschechoslowakei kam, eher nirgendwo die Rede sein,
aber auch hier beschäftigt man sich natürlich mit dem runden Leder. Das übernimmt der TJ
Spartak Chodov, der akutell in der Utkáni Krajského Přeboru aktiv ist, die unterhalb
der Divize die erste nicht mehr vom Gesamtfußballverband des Landes betreute Liga darstellt - und somit die 5. Spielklasse in der Tschechichen Republik ist -
und von der geographischen Ausdehnung in etwa einer Bezirksliga entspricht, in der die
Kraje (Kreise) Sokolov, Karlovy Vary und Cheb zusammengefaßt sind. Heute geht es am ersten
Spieltag der neuen Saison gegen den FK Žlutice, der aus dem gleichnamigen Städtchen
stammt, das etwas 40 Kilometer von Chodov entfernt an den Hängen des Duppauer Gebirges
zu finden ist.
Nach sechs Minuten gehen die Hausherren bereits in Führung, als Martin Vachnik im Strafraum
zum Schuß kommt und das Leder im kurzen Eck des Gästetors unterbringt. Ein knappe Viertelstunde
später kommt es zum Ausgleichstreffer, und es ist ein echter Kunstschuß per Außenrist, der
den Treffer fast bringt - aber eben nur fast, denn das Leder geht an den Pfosten, um dann per
Abstauber aus kurzer Distanz doch noch den Weg ins Tor zu finden. Als die Gäste nach etwa
einer halben Stunde bei einer Ecke nicht aufpassen, ist es dann doch wieder Spartak Chodov, das
in Führung geht, der Spielstand von 2:1 hat schließlich Bestand bis zur Halbzeitpause. Danach
tut sich erst einmal wenig, aber die 62. und 72. Minute bringen einen Doppelschlag für den FK
Žlutice, so daß sich die Partie urplötzlich gedreht hat. Vielleicht würden die Gäste als
Sieger vom Platz gehen, würde ihrem Tormann nicht in der 82. Minute ein fataler Fehler unterlaufen,
als er einen weichen Ball aus spitzem Winkel durchrutschen läßt, so aber bringt der Ausgleichstreffer
den Hausherren noch einmal so viel Schwung, daß sie sich damit nicht begnügen, sondern in der 83.
Minute doch noch zum Siegtreffer kommen, wobei der Gästetorhüter sich in einem seiner
Abwehrspieler verheddert hat.
Das Stadion TJ Spartak Chodov, wie sich die Heimspielstätte der Hausherren schlicht und
ergreifend nennt, dürfte zu den eher einfachen Spielstätten des Landes zählen. Zu bieten hat
sie einen Rasenplatz mit Laufbahn sowie - auf der einen Längsseite - das Vereinsheim des Clubs
und ein paar seitlich davon untergebrachte Holzbänke sowie - auf der anderen Seite - eine
größere Traverse. Bei letzterer handelt es sich in diesem nackten Zustand um einen echten Fall
von 'knapp zu spät gekommen', denn hier hat es bis vor der aktuellen Spielzeit noch eine
schmucke, aber vergammelte Holzüberdachung gegeben, die man wohl aus genau diesem Grund
inzwischen entfernt hat - nur ein paar Löcher in den Stufen, wo die Stützpfeiler einstmals
verankert waren, zeugen noch davon. Übrigens ist das Fußballstadion Teil einer größeren
Anlage, die auch noch eine Sporthalle und Beachvolleyballfelder zu bieten hat - heute findet
im Hintergrund auch noch eine Kirmes statt, deren Fahrgeschäfte man beobachten kann, wenn
einem das Spielgeschehen mit seinen sieben Treffern noch nicht genug zu bieten hat.
Älterer Bericht von groundsüchtig mit Bildern der früheren Überdachung. |