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US Créteil |
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23.05.2003, Stade Dominique Duvauchelle, Championnat de France - Ligue 2 |
Am heutigen Freitag wird der letzte Spieltag der französischen zweiten Liga ausgespielt, an dem an beiden Enden der Tabelle noch
eine Entscheidung fallen wird. Zum einen wird sich zwischen dem FC Metz (zu Hause gegen Guingamp) und dem FC Lorient (zu Hause gegen Reims) entscheiden, wer Toulouse und Le Mans als dritter Aufsteiger in die Erstklassigkeit begleiten wird, zum anderen werden noch zwei Absteiger gesucht, für die eine Gruppe von drei Mannschaften in Frage kommt, zu der neben dem AS Beauvais und dem ES Wasquehal auch die heutigen Gastgeber vom US Créteil gehören. Die verfügen freilich über die beste Startposition und können bei zwei bzw. drei Punkten Vorsprung auf die beiden Kontrahenten mit einem Spielgewinn aus eigener Kraft für den Klassenerhalt sorgen, wobei man auf den AS Nancy-Lorraine trifft. Die Lothringer sahen selbst lange Zeit wie ein sicherer Absteiger aus und gingen als Tabellenletzter mit fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer in die Rückrunde, konnten dann jedoch eine gute Serie hinlegen, durch die sie sich bereits zwei Spieltage vor Schluß den Ligaverbleib sicherten, so daß man das heutige Spiel in der südöstlichen Peripherie von Paris mit Gelassenheit angehen kann.
Gelassenheit kann sich der AS Nancy zwar erlauben, aber gewillt, die Partie zu verschenken, scheint das
Team nicht zu sein, so daß man durchaus versucht, zu eigenen Chancen zu kommen. Die Gastgeber wollen das Spiel auch gewinnen, wobei sie jedoch zunächst den Schwerpunkt auf die Defensive legen. Nach 15 Minuten fällt schließlich der Führungstreffer für die Gastgeber und als es mit diesem Zwischenstand in die Pause geht, scheint es bereits wenig Zweifel am Klassenerhalt des Teams mit dem Widder zu geben, scheinen doch beide Konkurrenten im Abstiegskampf nicht auf dem Weg zum Sieg zu sein. In der zweiten Hälfte ist dann doch etwas die Luft raus aus der Angelegenheit, Nancy versucht nicht mehr allzu ernsthaft, das Spiel umzudrehen und Créteil spielt ebenfalls nicht mehr allzu druckvoll, sondern gibt sich mit dem 1:0 mehr oder weniger zufrieden. Dennoch kommt es noch zur einen oder anderen Chance - meist für die Gastgeber - und in der 83. Minute zu einem zweiten Treffer für Créteil, der jeden Zweifel am Ligaverbleib des USC beseitigt. Die Aufstiegsfrage hat sich übrigens unterdessen zugunsten des FC Metz entschieden, der sein Spiel mit 4:0 gewinnt und im nächsten Jahr erstklassig sein wird.
Die Gastgeber werden im wesentlichen von einem kleinen Fanblock auf der Gegengeraden unterstützt,
der ziemlich kontinuierlich per Getrommel und Gesang supportet und in dem man auch ein Megaphon dabei hat. Dazu kommt eine Gruppe Jugendlicher, die sich nicht wirklich für das Spiel zu interessieren scheint, aber immer wieder per unrhythmischem Getrampel gegen die Tribüne einen ohrenbetäubenden und eher nervigen Lärm erzeugt, wenn man nicht gerade quer über die Tribüne mit unklarem Ziel unterwegs ist. Aus Nancy haben sich nicht mehr allzu viele Leute auf den Weg Richtung Paris gemacht und ein nennenswerter Support ist von den Lothringern, die sich in dem für sie abgesperrten linken Bereich der Gegenseite einfinden, nicht zu hören. Nach der 1:0-Führung kommt es zu einer kurzen Spielunterbrechung, da ein paar rustikalere Gestalten aus dem Nancy-Block versuchen, den Platz zu stürmen, wobei es zwei oder drei Leute wirklich über den Zaun des Blocks schaffen. Eine sehr unverständliche und wohl aus purer Aggression geborene Aktion, denn es geht in diesem Spiel ja um nichts mehr und es ist kaum vorstellbar, daß es eine Rivalität zwischen Nancy und Créteil geben könnte.
Das Stade Domnique Duvauchelle präsentiert sich vor allem mit seinen beiden schnuckeligen
überdachten Tribünen als recht ansehnlich. Die Presidentielle - also Haupttribüne - geht etwas über ein Drittel der einen Längsseite, ihr Dach ist an sieben Pfeilern hinter der Tribüne befestigt, verfügt über sieben Zacken in Form von umgekehrten Vs und ist zum Spielfeld hin nach oben gebogen. Die Honneur - also Gegentribüne - geht über die volle Längsseite und ist von der Grundkonstruktion her vergleichbar auf Pfosten im hinteren Bereich aufgelegt, die nach oben über das Dach hinausragen, so daß es zusätzlich daran aufgehängt werden kann. Sie besteht aus aneinandergesetzten Kreissegmenten, die von weitem ein wenig an Segeltuch erinnern, bei näherer Betrachtung aber doch eher aus Holz zu sein scheinen. Hinter den Toren gibt es unüberdachte Sitzplätze, wobei die eine Seite mit 15 Sitzreihen deutlich höher ist als ihr Gegenüber, wo es nur sieben Sitzreihen gibt. Diese kleinere Seite, die heute übrigens gesperrt ist, besteht aus zwei Teilen mit einem Zwischenraum, der vermutlich eine Art Marathontor darstellen soll, denn auch Leichtathletikanlagen sind im Dominique Duvauchelle vorhanden. Dazu kommt eine Flutlichtanlage, klassisch an vier Masten in den Ecken montiert, und auf den Hintertor-Tribünen jeweils eine Laufband-Anzeigetafel. Neben der Presidentielle steht übrigens noch ein ganz uriger Sprecherturm, der wie eine Kreuzung aus Zehn-Meter-Brett und Flughafentower aussieht und rund um das Stadion liegen weitere Sportanlagen, zu denen unter anderem Tennisplätze, aber auch ein Hartplatz und ein Kunstrasenplatz gehören, dessen Belag zur Zeit gerade erneuert wird.
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