Tschechische Republik vs. Bulgarien 6:0
Tschechische Republik

Tschechische Republik
vs.
Bulgarien 6:0

Bulgarien

Letztes Spiel: Leichlingen vs. Kamerun 06.10.2001, Letná, WM-Qualifikationsspiel
Nächstes Spiel:  Grimma vs. Braunsbedra

Ticket
15000 Zuschauer

Letná - Außenansicht Haupttribüne Die Partie zwischen Tschechien und Bulgarien am heutigen Abend wird nach der einfachen Regel “Wir oder Ihr” ausgespielt, obwohl es sich eigentlich für beide um das jeweils letzte Spiel in Gruppe 3 zur europäischen WM-Qualifikation handelt. Beide Kontrahenten können auf einen Ausrutscher Dänemarks hoffen, das zwei Punkte vor den beiden heutigen Gegnern steht, doch mindestens der zweite Gruppenplatz - und damit ein Qualifikationsspiel - ist den Skandinaviern bereits vor dem Anpfiff der Partien sicher, womit entweder die Tschechen oder die Bulgaren ihrerseits mit Sicherheit ihre WM-Pläne am heutigen Tag beerdigen werden müssen.

Letná - Außenansicht Gegengerade

Letná - äußerer Oberrang Haupttribüne

Daß die Südosteuropäer diesem Schicksal heute nicht entrinnen werden, steht eigentlich bereits nach einer Letná - Innenansicht Tribüne Viertelstunde fest, als die Gastgeber mit 2:0 in Führung gegangen sind und die Partie fest in der Hand halten. Mit 3:0 geht man in die Pause, danach geht Tschechien mit etwas gebremstem Schaum zu Werke - möglicherweise hat der Zwischenstand aus Kopenhagen, wo die Dänen mit 4:0 führen, die Gastgeber frustiert, die erkennen müssen, daß sie um das Qualifikationsspiel auch bei einem Kantersieg nicht herumkommen werden. Zwischen der 65. und der 75. Minute kommt es dann doch noch zu drei Treffern für die Gastgeber, für die sich am Ende die in Deutschland spielenden Rosicky (Dortmund, 2 Tore) und Lokwenz (Kaiserslautern, 1 Tor) wie der für Lazio Rom spielende Nedved (2 Tore) danken lassen können. Man wird wohl weit in der bulgarischen Fußballgeschichte zurückgehen müssen, um ein solches Resultat zu finden, und auch für Tschechien ist das Ergebnis nicht alltäglich, zumindest am heutigen Tag aber geht es völlig in Ordnung.

Zu Beginn des Spiels halten die bulgarischen Fans, die einen Block im zu guten drei Vierteln gefüllten Stadion Letná einnehmen, stimmungsmäßig mit den Gastgebern mit. Das wird verständlicheweise im Laufe der Partie Letná - Bulgarische Fans noch guter Laune vor dem Anpfiff anders, als die Laune der Gastgeber angesichts des hohen Siegs ihrer Lieblinge immer besser wird, während die Gäste immer leiser werden - allerdings gibt es auch trotz des schlechten Rufs der bulgarischen Supporter keine sichtbaren Ausschreitungen.

Das Stadion Letná ist direkt an der aus Richtung Chemnitz in die Prager Innenstadt führenden Schnellstraße zu finden und somit für deutsche Zuschauer durchaus günstig gelegen. Es präsentiert sich von außen als quadratischer Kasten, der nicht allzuviel hermacht und unter anderem einen Fanshop mit Wettbüro beherbergt. Immerhin ist schon an der Außenansicht zu erkennen, daß die Anbringung der Flutlichtstrahler recht originell ist: Sie sind auf Trägern parallel zum Tribünendach auf der gesamten Breite der Längsseite befestigt. Im Inneren findet man dann einen durchgängig doppelstöckigen Allseater vor - jedenfalls fast durchgängig, hat man doch in einer Ecke des Unterranges auf eine Bestuhlung verzichtet und statt dessen eine Anzeigetafel untergebracht. Der Oberrang ist auf der Haupttribüne ebenfalls unterbrochen, aber hier gibt es einen etwas zurückgesetzten separaten zweiten Stock, so daß hier zwischen den beiden Rängen Platz für verglaste VIP-Logen ist. Die Überdachung überspannt im Letá alle Sitzplätze, wobei die Dächer etwas knapp erscheinen und man in den vorderen Reihen des Unterranges wohl nicht davon ausgehen kann, hinreichend vor Regen geschützt zu werden.

Letná - Haupttribüne

Letná nach dem Spiel

Angenehm für Touristen aus Deutschland sind in Tschechien übrigens immer noch die Preise, was auch für die Tickets gilt, die zwischen 100 und 400 Kronen kosten (was ca sechs bis 24 DM entspricht). Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, daß diese Summen für den Durchschnitt der einheimischen Bevölkerung einen ganz anderen Stellenwert einnehmen, verfügt man doch über vergleichsweise wenig Kaufkraft.

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