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Goslarer SC 08/Sudmerberg |
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31.03.2012, Osterfeldstadion oberer Platz, Oberliga Niedersachsen |
Der Goslarer SC 08 hat eine bewegte Geschichte hinter sich, im Laufe derer man sogar einmal an die Tür zur Erstklassigkeit
klopfen konnte, als GSC-Vorgänger TSV Goslar 1950 als Niedersachsenmeister an der Aufstiegsrunde zur Oberliga teilnehmen durfte,
aber als Tabellenvierter knapp scheiterte und den Clubs von Eintracht Osnabrück, Altona 93 und dem Itzehoer SV den Vortritt lassen mußte.
In den letzten Jahren wechselte der Club, der seit der Fusion mit dem SV Sudmerberg von 2003 offiziell auf den völlig ungebräuchlichen
Namen Goslarer SC 08/Sudmerberg hört, munter die Ligen und feierte 2009 den größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte, als man sich
in Entscheidungsspielen gegen den VfB Oldenburg behauptete und in die Regionalliga Nord aufstieg. Dafür, daß man sich in dieser Spielklasse
nicht halten konnte, macht man vor allem auch den DFB verantwortlich, der eine Sondergenehmigung zur Nutzung des damaligen Osterfeldstadions
verweigerte und den Club zwang, ins gut 50 km entfernte Braunschweig umzuziehen. Wie dem auch sei, ist der Goslarer SC aktuell souveräner
Tabellenführer der Oberliga und als solcher auf dem Rückweg in die Regionalliga, für die sich wegen der Reform dieser Spielklasse
gleich vier Clubs aus der Niedersachsenliga qualifizieren, was aktuell heißen würde, daß auch der heutige Gegner vom VfL Osnabrück II
theoretisch demnächst eine Klasse höher spielen könnte, denn die aufgrund des Heimspiels der ersten Mannschaft gegen Rot-Weiß Oberhausen ohne jegliche Unterstützung angereisten Osnabrücker schließen zur Zeit dieses Quartett ab. Praktisch wird das der Osnabrücker
Zweitvertretung allerdings nichts nützen, selbst wenn es so bliebe, denn der DFB hat zweite Mannschaften von Drittligisten
vom Spielbetrieb der neuen Regionalligen ausgeschlossen, und so wäre man nur aufstiegsberechtigt,
stiege die erste Mannschaft des VfL ebenfalls auf, wovon sie jedoch weit entfernt ist.
Bereits in der ersten Spielminute gibt es die erste Chance bei einem Torschuß von außerhalb
des Strafraums Es ist der Außenseiter aus Osnabrück, der sie für sich verbuchen kann,
aber das Leder wird zur Ecke abgewehrt. Danach spielt nur noch Goslar und produziert Chancen
über Chancen, z. B. in der 12. Minute, als Filip Sajbidor sich das Leder per Brust zu weit
vorlegt und dann nicht mehr erreicht. In der 27. Minute fällt dann aber schließlich doch der
Führungstreffer für die Gastgeber, als Hamud Alawi eine zu kurze Abwehr von Gästetorwart Sascha
Otte per Heber im Eck unterbringt. Bis zur Halbzeit gibt es gleich drei weitere dicke Chancen
für das Heimteam, aber es bleibt beim Spielstand von 1:0. Auch im zweiten Abschnitt geht es ähnlich
weiter, sowohl von der Anzahl der Torchancen her als auch von der Nachlässigkeit im Umgang damit,
bis sich Alawi nach einer Ecke von Steve Ridder gut durchsetzt und das Leder von der anderen Seite
zurück vors Tor bringt, wo es sich über Otte senkt und von Mirhudin Kacar zum 2:0 eingenetzt wird,
wobei sein Kopfball nicht allzu präzise ist, sondern wieder Richtung Torwart geht, aber von dessen
Schulter über die Linie springt. Das war es, Goslar kommt am Ende zu einem recht ungefährdeten
Sieg, der deutlich höher hätte ausfallen können, denn der VfL Osnabrück II spielt nicht wirklich
schlecht, kann aber über die gesamte Spielzeit viel zu wenig Torgefährlichkeit ausstrahlen.
Der Umbau des Osterfeldstadions stand mehrmals auf wackligen Beinen, da es zunächst an der Finanzierung
fehlte - die Stadt Goslar hatte eine zugesagte Bürgschaft zurückgezogen - und später mußten Einsprüche von
Anwohnern vor Gericht verhandelt werden, die Angst vor Lärmbelästigung hatten. Inzwischen steht aber das
neue Stadion. Es ist der alte Nebenplatz, der ausgebaut wurde, während man das frühere Osterfeldstadion,
das unterhalb davon am Hang liegt, noch fast in dem Zustand besichtigen kann, wie es nicht für die Regionalliga
tauglich war. Das kann man von der neuen Anlage - offiziell mit dem Sponsorennamen S-Stadion versehen, wobei das
'S' für ein bekanntes deutsches Finanzinstitut steht und auch so geschrieben wird - nicht mehr behaupten. Neben der
Hauptseite mit ihren blauen Schalensitzen, wo es im zentralen Bereich eine Überdachung gibt und einem ebenfalls mit
blauen Schalen versehenen Hintertorbereich sind Gegenseite und zweiter Hintertorbereich mit Stufen versehen, wobei
es auf der Gegenseite einen Käfig rund um den - offensichtlich im Vergleich zum Rest der Anlage älteren - Ausbau
gibt, so daß man daraus einen getrennten Gästebereich machen kann, wenn mit vielen oder aggressiven Auswärtsfans zu
rechnen ist. Noch vorhanden ist der Großteil der alten Laufbahn, die im Hintertorbereich auf der Rückseite der Tribünen
vorbeiführt, aber letztendlich nur noch Optik ist, denn die Haupttribüne steht mitten auf den Bahnen und sorgt dafür, daß
sie nicht mehr zum Einsatz kommen kann.
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