SV Grefrath vs. SV Sonsbeck 1:9 |
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Leypiraten |
22.08.2012, Sportplatz am Eisstadion, Verbandspokal Niederrhein |
Am 14. Oktober 1910 wurde der SV Grefrath gegründet, wobei man offensichtlich nicht direkt mit einem Fußballspiel
beginnen konnte, denn die erste Mitgliederzahl des Clubs wird mit neun angegeben. Man begann mit rot-schwarzen
Vereinsfarben, wechselte dann aber zur Spielzeit 1921/22 auf "blau/weiss", "um mit diesen freundlichen Farben ein
Zukunftssymbol für die Jugend zu setzen" - ein Plan, der wohl vor allem im heutigen Dortmund wenig Unterstützung finden
würde. Kurz zuvor war man im Dezember 1920 dem Westdeutschen Fußballverband beigetreten, nachdem man in den ersten
zehn Jahren seiner Existenz ausschließlich frei vereinbarte Spiele absolviert hatte. Aktuell kickt der SV Grefrath
in der Kreisliga A, nachdem man 2006 aus der Bezirksliga abgestiegen ist und zunächst in die B-Liga durchgereicht
wurde, zwei Jahre später aber zumindest wieder einmal aufsteigen konnte. Im letzten Jahr erreichte man in dieser
Spielklasse einen vierten Platz, gehörte also eher zur Spitzengruppe, was aber nichts daran ändert, daß man im
Niederrheinpokal eine klare Außenseiterrolle hat, wenn es wie heute gegen einen Oberligisten geht - angereist in
Form des SV Sonsbeck -, auch wenn man nur durch die Umbenennung der letztjährigen Verbandsliga als Folge der
Umstrukturierung des Amateurfußballs zu einem Oberligisten geworden ist und der Abstand von drei Spielklassen
zwischen den Kontrahenten gleich geblieben ist - auch wenn die Oberliga weiterhin die fünfthöchste Spielklasse am Niederrhein darstellt.
In der Anfangsphase kann der SV Grefrath den Angriffsbemühungen des SV Sonsbeck erfolgreich widerstehen, der
zwar von Beginn an überlegen ist, aber eine gute Viertelstunde benötigt, bevor man schließlich durch
Henning Rohrbach in Führung geht. Nach 34 Minuten erhöht Tobias Kärtner auf 2:0, und mit diesem Spielstand
geht es auch in die Pause. In der zweiten Hälfte dauert es erneut eine Viertelstunde, bis Danny Rankl auf
3:0 erhöht, dieser Treffer wird in der 61. Spielminute von Michael Funkel beanwortet. Bis zur 73. Spielminute
behält der Spielstand von 1:3 Bestand, und nichts deutet darauf hin, daß es am Ende doch noch eine deutliche
1:9-Niederlage für Grefrath geben wird, das in den letzten Minuten völlig einbricht, wozu auch beitragen mag,
daß man mit Christian Gorg beim Spielstand vor der Torflut einen Spieler durch eine Hinausstellung verloren hat.
Wie dem auch sei, erzielen die Gäste ab der 73. Minute noch sechs Tore, und am Ende ist Rankl mit insgesamt
vier Treffern der erfolgreichste Torschütze der Sonsbecker.
Schon aus der Bezeichnung der Spielstätte des SV Grefrath als "Sportplatz am Eisstadion" geht wohl ein grundsätzliches
Problem der Grefrather Fußballer in ihrer Stadt hervor, denn nicht nur der Sportplatz liegt im Schatten der Eishalle,
sondern das gilt umsomehr für den Fußballsport als solchen, denn die Nummer eins in der Stadt ist eindeutig
Phönix Grefrath, das in der Eishockey Regionalliga West aktiv ist. Der Sportplatz ist jedenfalls nördlich von der
Eishalle zu finden (in hinreichender Entfernung, um das im-Schatten-Stehen zu einer rein symbolischen Angelegenheit
zu machen). Hier werden zwei parallel zueinanderliegende reine Fußballplätze geboten, wobei auf dem heute genutzten
Hauptplatz auf Naturrasen und nebenan auf roter Asche gekickt wird. Ausbau ist auch beim besten Willen nicht von dieser
Stelle zu vermelden, denn man verfügt zwar über ein recht nettes Vereinsheim mit Vereinszeichen auf der Außenwand und
ein paar biergartenmäßigen Tischen und Bänken davor, aber das wird wohl niemand mit dieser Bezeichnung belegen wollen.
Der Rest des Platzes ist nur von Stankett umgeben und teils gar mir rot/weißem Flatterband gesperrt - wobei es niemanden
weiter kümmert, wenn man das überwindet und sich dennoch in diese Bereiche begibt.
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