SpVgg 02 Griesheim vs. Kickers Obertshausen 3:0
80 Zuschauer
Die Spielvereinigung 02 Griesheim ist zur aktuellen Saison als Meister der Bezirksoberliga Frankfurt West in die Verbandsliga aufgestiegen und damit kehrt ein Verein in die höheren Bereiche des Amateurfußballs zurück, der zu den traditionsreichsten Adressen in diesem Bereich gehört, die Frankfurt zu bieten hat. 1923 aus der Fusion der 1902 gegründete FC Alemannia Griesheim mit dem FV Viktoria Griesheim hervorgegangen, spielte das Team in den 1950er Jahren in der höchsten Amateurliga und brachte in dieser Zeit mit Erwin Stein sogar einen Nationalspieler hervor. 1961 konnte man - unter anderem vom Weggang Steins zwei Jahre zuvor geschwächt - die Klasse nicht länger halten und seitdem kehrten die Frankfurter nie wieder in die Hessenliga zurück. Heute geht es gegen Kickers Obertshausen, dem in seinem zweiten Jahr nach dem Aufstieg aus der Bezirksoberlige viele eine wichtige Rolle im Kampf um die Aufstiegsplätze zutrauen - was die Offenbacher Vorstädter bislang mit mit drei Siegen in den ersten vier Spielen untermauert haben.
Vor den gestrigen Spielen des aktuellen Spieltags hatten die in grau-roten Trikots auflaufenden Obertshausener sogar die Tabellenspitze innegehabt und es ist ihnen deutlich anzumerken, daß sie wieder ganz nach oben wollen. In der ersten Hälfte machen die Gäste einen Druck auf das Tor von Griesheim, dem die Gastgeber in keiner Weise gewachsen sind. Immer wieder läßt sich die Verteidigung des Heimteams durcheinander wirbeln, aber ein Tor für Obertshausen will einfach nicht fallen. Wenn man in der Halbzeitpause den Aufmacher des Artikels raten sollte, mit dem der Spielbereicht auf der Homepage der SpVgg Griesheim erscheinen wird, dürfte dabei "Griesheim feiert ein Fußballfest" nicht sonderlich hoch im Kurs stehen, aber im zweiten Abschnitt befreit sich die SpVgg nicht nur nach und nach aus der Umklammerung, sondern kommt Mitte der Spielzeit zum 1:0-Treffer durch den eingewechselten Westphal. Der hohe Sieg für Griesheim kommt dann in den letzten zwölf Minuten völlig überraschend zustande und die beiden Tore durch Chandhary bieten dann den Anlaß, den kaum für möglich gehaltenen Titel des Spielberichtes doch noch bringen zu können.
Vom "Land der Dorfplätze" wird unter Stadionfreunden oft gesprochen, wenn es um Hessen geht. Irgendwie hat der Sportplatz an der Eichstraße seinen Charme, aber niemand wird behaupten können, daß die Anlage dazu geeignet sein könnte, jemanden von dieser Einschätzung des Bundeslandes abzubringen. Immerhin kickt man hier auf Naturrasen, aber Komfort für die Zuschauer und sei es nur in Form von erhöhten Plätzen zum Verfolgen des Spielfeldes, z. B. auf einer - wenn auch noch so kleinen - Traverse, sucht man hier völlig vergblich - dafür gibt es immerhin eine Flutlichtanlage. So ganz paßt die Bezeichnung "Dorfplatz" dann aber doch nicht - hinter dem Zaun auf der 'Gegenseite', wenn man sie so nennen will, ist zu sehen, daß sich hier eine Firma befindet und überhaupt hat die Umgeung alles andere als dörflichen Charakter - nur eine etwas beindruckendere Ausbaustufe bekommt der Platz davon auch nicht...