TSV Grunbach |
maps.google.de wikipedia |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia |
12.10.2013, Eichbergstadion, Oberliga Baden-Württemberg |
Vom TSV Grunbach dürfte bis vor wenigen Jahren kaum jemand etwas außerhalb des Fußballkreises Pforzheim
gehört haben, denn noch in der Spielzeit 2009/10 waren die heutigen Gastgeber mit ihrer ersten Mannschaft
in der Kreisliga Pforzheim aktiv, und selbst in die waren sie erst zwei Jahre zuvor als Meister der A-Liga
aufgestiegen. Das war der Beginn eines rasanten Aufstieges, der sich 2011/12 mit dem Durchmarsch
durch die Landesliga fortsetzte und bei dem man sich auch nur ein Jahr in der Verbandsliga aufhielt. So steht der TSV
Grunbach aktuell im zweiten Jahr in der Oberliga Baden-Württemberg und spielt, nachdem man in der Debutsaison
im Abstiegskampf gesteckt hatte, jetzt auch in der fünften Liga in der Spitzengruppe mit. Viele fühlen sich
da an die Erfolgsgeschichte der TSG Hoffenheim erinnert, aber beim TSV legt man Wert darauf, daß es keinen
"Grunbacher Dietmar Hopp" gebe. Zwar gibt man zu, daß der Aufschwung nicht ohne Geld zustandegekommen ist,
aber man baue da auf breitflächige Unterstützung statt Abhängigkeit von einer Einzelperson und arbeite mit
einem Sponsorenpool von mehr als 80 Unterstützern zusammen. Aktuell steht der TSV Grunbach auf Platz zwei
der Tabelle, und man hat gegen den Aufsteiger vom FV Ravensburg etwas gutzumachen, denn man ist als Tabellenführer
in den vergangenen Spieltag gegangen und hat die Spitzenposition nach einer überraschenden Niederlage
bei Abstiegskandidat Kehrler FV an den FC Nöttingen verloren.
Tatsächlich sind die Gastgeber von Beginn an überlegen und kommen auch schnell zu Torchancen - nach sieben
Minuten heißt es dann auch 1:0, nachdem Dominik Salz nach einer Flanke von links nur noch den Fuß
hinzuhalten braucht. Vier Minuten später müssen die Hausherren zwar nach einer Standardsituation - einem
Eckball - durch einen trockenen Schuß von Steffen Wohlfahrt den Ausgleich hinnehmen, aber davon läßt man
sich nicht aus dem Konzept bringen, sondern drängt die Ravensburger weiter in die eigene Hälfte zurück,
die dem Ansturm nicht gewachsen sind und Grunbach immer wieder nur mit unfairen Mitteln stoppen können.
Noch vor der Pause geht der TSV druch einen Kopfball von Dirk Prediger wieder in Führung, und spätestens
nach dem 3:1, das unmittelbar nach dem Seitenwechsel aus dem Gewühl von Salz erzielt wird, dürfte kaum
noch jemand daran zweifeln, daß Grunbach heute als Sieger vom Platz gehen wird. Tatsächlich legen die
Hausherren eine Viertelstunde vor Schluß mit einem sehenswerten Heber von Marko Kovac nach, und das zweite
Tor von Prediger sorgt in der 88. Minute für den 5:1-Endstand, der beim Abpfiff von Schiedsrichter Justus
Zorn auch in dieser Höhe völlig verdient ist.
Die sportliche Perspektive des TSV Grunbach geht also Richtung Aufstieg in die Regionalliga, aber die
Infrastruktur vor Ort läßt in der zu Engelsbrand gehörenden Ortschaft noch zu wünschen übrig. Die
Ankündigung, man wolle aus seinem "Dorfsportplatz eine der Ligazugehörigkeit entsprechenden Sportstätte
(...) schaffen", kann aktuell nur als perspektivisch aufgefaßt werden. Tatsächlich handelt es sich
beim Eichbergstadion immer noch um einen ganz normalen Sportplatz, der nur auf einer Hauptseite über
eine schmale Taverse mit vier Stufen verfügt sowie vorm Vereinsheim einen kleinen Unterstand zu bieten
hat, unter dem sich am heutigen Tag bei regnerischem Wetter die Zuschauer drängen. Der Rest des Platzes
macht zum Teil einen etwas inhomogenen Eindruck, da die Spielfläche offensichtlich in den Hang hineingesetzt
wurde, so daß sich die Zuschauerbereiche in die Topographie einfügen und zwischendurch schon einmal mit einer
Treppe unterbrochen sind. Seitlich finden sich auf der Traverse übrigens eine paar aktive Fans ein, allerdings
gehören die nicht zum aufstrebenden TSV Grunbach, sondern zu seinem in der aktuellen Spielzeit bislang eher
nach unten blickenden Gegner.
|