SuS Günne |
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20.09.2013, Sportplatz Möhnetalsperre, Kreisliga Soest A |
Möhnesee ist eine Gemeinde im Kreis Soest, zu der neben dem etwa 900 Einwohner starken Günne
auch noch 13 weitere Dörfer gehören. Jedenfalls ist es das auch, denn eigentlich ist das natürlich die
Bezeichnung des gleichnmigen Stausees, der auch als Möhnetalsperre bekannt ist und in unmittelbarer
Nachbarschaft des Spielortes der heutigen Hausherren liegt - von hier aus kann man sogar die Staumauer
erspähen. 1926 wurden in Günne quasi im Gleichschritt - genau genommen kurz nacheinander - ein Fußball-
und ein Turnverein gegründet, auf die der heutige SuS Günne zurückgeht. Aktuell spielt man in der
Kreisliga A und ist mit einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage eher mäßig in die neue
Spielzeit gekommen. Von daher stehen die Gastgeber beim heutigen Freitagspiel schon etwas unter Druck,
denn die Abstiegsplätze sind nicht weit, doch man hat mit dem SC Sönnern ein Team zu Gast, daß mit drei
Siegen aus vier Spielen im oberen Bereich der Tabelle zu finden ist und sogar heute Spitzenreiter werden
könnte, sollte es die Zähler aus Günne entführen.
Die Anfangsphase der Partie verläuft nicht gerade nach Maß für den SuS Günne, der nach weniger als zehn
Minuten mit zwei Treffern im Hintertreffen ist. Zunächst ist es Sünnerns Spielführer Frank Vollenberg,
der in der 6. Minute vom Chaos in der Abwehr der Hausherren profitiert und nur zwei Minuten später ist
es Mittelstürmer Matthias Drees, der den zweiten Teffer für die Gäste markiert. Spätestens als Dominik
Sander in der 25. Minute gar auf 0:3 erhöht, scheint die Partie gelaufen zu sein und es kommen Erinnerungen
an das Spiel vom 12. April 2013 auf, als der SC Sönnern ebenfalls an einem Freitag die Gastgeber mit 4:0
abgefertigt hat. In der zweiten Hälfte tut Sönnern nicht mehr viel für das Spiel, aber auch Günne wirkt lange
harmlos, bis in der 60. Minute Nicolas Thomas Dienst das 1:3 erzielt und Günne neuen Mut schöpft. Ein
Eigentor bringt zehn Minuten später den Anschlußtreffer, aber danach haben die Gäste das Geschehen dann doch
wieder weitgehend unter Kontrolle und so bringt der SC Sönnern die auf einmal knappe Führung über die Zeit,
bis Schiedsrichter Ralf Salinus die Partie beendet, die also tatsächlich den SC Sönnern an die Tabellenspitze
gebracht hat - zumindest, bis die Konkurrenz am Sonntag nachlegen kann.
In Günne wird auf Kunstrasen gekickt - wer weiß, ob die Partie bei dem naßkalten Wetter des heutigen Tages
andernfalls überhaupt hätte angepfiffen werden können? Als in den 1950er Jahren die Idee entstand, hier einen
Sportplatz zu bauen, mußten zunächst große Mengen von Felsen und Kies entfernt werden, im wesentlichen
Überreste der Staumauer, die hier seit der sogenannten
"Möhneseekatastrophe"
herumgelegen hatten, bei der die Stadt nach der Bombardierung der Staumauer der Talsperre am 17. Mai 1943 überflutet worden war, was 1200 Todesopfer unter Zivilisten
und Zwangsarbeitern gefordert hatte. Danach wurde ein Rasenplatz mit Laufbahn angelegt, der fortan
"der gesamten Günner Jugend in Zukunft zur Verfügung stehen" sollte. Inzwischen kickt man hier, wie gesagt,
auf Kunstrasen und eine Laufbahn ist nicht mehr zu sehen - dafür gibt es ein Vereinsheim mit einem kleinen
Unterstand, sowie eine Gegenseite mit hölzernen Auswechselbänken und den erwähnten Blick auf die längst neuerbaute Staumauer, wenn man von der Hauptseite der Anlage aus schräg nach rechts durch die Bäume späht.
Die Hintertorseiten, der nicht nach außen abgesperrten Anlage, sind übrigens begehbar und auf beide folgt
ein Parkplatz, was für mehr als ausreichende Ressourcen zum Abstellen von PKWs sorgt.
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