SSV Hagen vs. TuS Hordel 6:2
SSV Hagen

SSV Hagen
vs.
TuS Hordel 6:2

DJK TuS Hordel

Westfälische Rundschau
Westfalenpost
WDR VT: VL Westfalen 2
fußball.de
Letztes Spiel: TuS Erndtebrück vs. Westfalia Herne 22.05.2005, Ischeland-Stadion, Verbandsliga Westfalen 2
Nächstes Spiel:  SC Waldgirmes vs. Kickers Offenbach

Ticket
ca. 500 Zuschauer

Der SSV Hagen war in seiner Geschichte gelegentlich zweitklassig, kam jedoch meistens über die unteren Bereiche der Ischeland-Stadion deutschen Ligapyramide nicht hinaus. 1966 schaffte man zuletzt den Aufstieg auf Level 2 - damals unter dem Namen Regionalliga West - und mußte diese Spielklasse trotz eines guten Zuschauerschnitts von 7000 postwendend wieder verlassen. Im Jahr 1988 folgte der finanzielle Kollaps und die Neugründung als FSV Hagen, in der Folge stieg man bis in die Bezirksliga ab, doch inzwischen zeigt die Tendenz des Clubs, der seit 1993 wieder SSV heißt, klar nach oben. Die laufende Spielzeit könnte gar mit dem Aufstieg in die Oberliga enden, doch momentan sieht es so aus, als wäre man auf Schützenhilfe aus der Regionalliga angewiesen, aus der nur ein westfälischer Club in die Oberliga absteigen darf, damit ein Entscheidungsspiel der Verbandsligazweiten über einen dritten Aufsteiger in diese Liga entscheidet. Alternativ müßte man Westfalia Herne abfangen, das - soviel steht beim 18-Uhr-Anpfiff in Hagen fest - an diesem Spieltag bereits vorgelegt hat und selbst beim unbedingt nötigen Sieg des SSV Hagen die Nase weiter um einen Punkt vorne hat.

Obwohl die Hoffnung auf einen Ausrutscher des Rivalen aus Herne eher klein ist, will man den Druck auf die Westfalia natürlich nicht Ischeland-Stadion schwächer werden lassen und dementsprechend engagiert gehen die Kicker aus Hagen ans Werk. Bereits nach vier Minuten zeigen die Hausherren, daß sie sich vom Erfolg des Konkurrenten in Erndtebrück nicht aus dem Konzept bringen lassen und gehen mit 1:0 in Führung. Im weiteren spielen nur die Hausherren und man erzielt in schöner Regelmäßigkeit weitere Treffer, so daß es mit einem komfortablen 4:0-Vorsprung in die Pause geht. Nach der Pause kommt es dann aber schnell zu einem Treffer für den TuS Hordel, für den es übrigens um nichts mehr geht, und das bringt den SSV Hagen aus dem Konzept. Als das 4:2 fällt, stellt sich die Frage, ob die Partie wirklich noch mal spannend werden wird, doch am Ende ist es Hordel selbst, das sich um die Chance zum Aufholen bringt oder besser gesagt der Hordeler Spieler Fabian Stirnberg, der innerhalb kürzester Zeit zweimal hart einsteigt und als Konsequenz die gelb-rote Karte zu sehen bekommt. In den letzten zehn Minuten können die Hausherren so durch zwei schöne Tore - vor allem das 6:2 gefällt, bei dem der Schuß gerade unter die Latte paßt - den alten Abstand wieder herstellen.

Ischeland-Stadion Zwar haben ein paar Fans des SSV Hagen ein Transparent mit Aufschrift "Oberliga, wir kommen!" auf der Gegengeraden angebracht, aber damit hat es sich dann mit Support, so daß das Fernduell auf den Rängen am heutigen Tag eindeutig von den Anhängern von Westfalia Herne gewonnen wird. Etwas lauter wird es nur während der Phase, in der der SSV schwächelt, in der es zu einigen Unmutsäußerungen gegenüber dem Spiel der Hausherren kommt, die eigentliche Ursache jedoch in einigen Entscheidungen des Schiedsrichters gesucht wird. Überhaupt nicht wahrnehmbar sind übrigens Anhänger aus dem zu Bochum gehörenden Hordel.

Das Ischelandstadion ist eine beeindruckende Anlage, leidet jedoch darunter, daß es in Hagen noch nie eine Fußballmannschaft gegeben hat, Ischeland-Stadion die zu seiner Größe gepaßt hätte, wobei die Kapazität des Stadions früher bei 39000 lag, inzwischen jedoch auf 18000 gesunken ist. Zur Einweihung wurde hier übrigens Feldhandball gespielt und das Länderspiel in der inzwischen weitgehend ausgestorbenen Sportart zwischen Deutschland und Österreich sahen immerhin 25000 Zuschauer, was 1965 noch mal übertroffen werden sollte, als sogar 32000 ein Jugend-Länderspiel DFB gegen CSSR sahen - zum Großteil freilich mit Freikarten beschenkte Schülerinnen und Schüler. Das Stadion verfügt heute über eine sehenswerte überdachte Tribüne, zu deren Seiten zwei gesperrte nicht überdachte Sitzplatzbereiche zu finden sind, die ursprünglich hauptsächlich als Start- und Zieltribüne für Leichtathletik-Veranstaltungen gedacht waren. Besonders beeindruckend ist allerdings die mit mehr als 20 Stufen ausgebaute Gegengerade. Die letzte größere Umbaumaßnahme gab es übrigens Ende der 1980er Jahre, in deren Rahmen auch die Reduktion der Kapazität erfolgte. Weiterhin wurde die Laufbahn von Aschebelag auf Kunststoff umgestellt und es kam eine Flutlichtanlage hinzu, so daß die "neue Prunkstätte des Sports in hellem Glanz" (Westfälische Rundschau) am 12.9.1989 mit einem Freundschaftsspiel des Zweitligisten Schalke 04 gegen eine Hagener Stadtauswahl (7:0) nebst leichtathletischem Vorprogramm neueröffnet wurde.

Ein Teil der Informationen in diesem Bericht stammt aus Werner Skrentny: Das große Buch der Deutschen Fußballstadien, Göttingen (2001), Verlag die Werkstatt

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links