Eintracht Haiger |
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24.07.2013, Stadion am Haarwasen, Kreispokal Dillenburg |
Der FC Eintracht Haiger ist ein relativ junger Club und erblickte erst 2003 das Licht der Welt. Tatsächlich ist
man aber der Nachfolger des SV Eintracht Haiger, der die zwei Jahrzehnte davor im hessischen Fußball für
Furore gesorgt hatte. Entstanden war die Eintracht 1948 aus der Fusion des nach dem Krieg gebildeten Großvereins
Eintracht Haiger mit dem Lokalrivalen Concordia. Der Aufstieg des Clubs war eng an das örtliche Möbelhaus Franz
gebunden, das dem über schwache Zuschauerzahlen und knappe Kassen klagenden Verein gegenüber stets großzügig
war. 1972 stieg der SVE aus der Bezirksliga auf, wobei man den Verfolger und heutigen Pokalgegner TuS Driedorf um elf
Punkte distanzierte. 1980 war der Club in der Oberliga Hessen angekommen, und es folgten glorreiche Jahre, in denen
man einmal den zweiten Platz in der Oberliga erreichte und im DFB-Pokal mehrmals in die Hauptrunde kam, wo man auf
Bundesligisten wie den Karlsruher SC, Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Kaiserslautern traf - gegen den KSC
gelang sogar ein legendärer 1:0-Sieg, dem freilich in der nächsten Runde ein 0:8 gegen Zweitligist Union Solingen folgte.
Wie eng das Schicksal von Möbel Franz und Eintracht Haiger verknüpft waren, zeigte sich, als das Möbelhaus 1995 in die
Insolvenz ging und der SV Eintracht durch die Ligen nach unten gereicht wurde, um schließlich am Ende der Spielzeit 2001/02, vor der
der Club freiwillig in die B-Liga gegangen war, ebenfalls Pleite zu sein und aus dem Vereinsregister gestrichen zu
werden. Somit war Platz für die Neugründung des heutigen FC Eintracht Haiger gemacht, der aktuell in der Kreisliga A
spielt und im Pokal nicht mehr gegen Karlsruhe oder Gladbach kickt, sondern wieder den 1972 weit hinter sich gelassenen
Rivalen aus Driedorf begrüßen darf.
Im Vorjahr hätte Eintracht Haiger fast die Kreisoberliga erreicht, ist aber als Vizemeister der A-Liga in der
Aufstiegsrunde gescheitert. So ist es ein Kreisliga-A-Duell, und zwar ein Spitzenspiel des Vorjahres, denn
die Gastgeber hatten den TuS Driedorf selbst nur knapp auf den dritten Platz der Liga verweisen können.
Heute ist allerdings zunächst der ganz in grün kickende TuS Driedorf die bessere Mannschaft und kommt bald
zu ersten Torchancen, doch das Scoreboard wird schließlich von Eintrachts Muhammed Altun eröffnet, der nach 30
Minuten mit einem schönen Heber einen der Gegenstöße der Gastgeber für den Treffer zum 1:0 nutzt. Kurz nach
der Pause gleichen die Gäste zwar durch Fabian Göbel aus, aber der Gleichstand ist nur von kurzer Dauer, denn
die Hausherren gehen in der inzwischen recht ausgeglichenen Partie durch den gerade erst eingewechselten
Soufian Mouhadjir nach etwas mehr als einer Stunde erneut in Führung. Noch schneller geht es allerdings bis zum
Ausgleich zum 2:2, denn der von Dario Emanuel Strazzieri erzielte Treffer entsteht aus dem direkten Gegenzug.
So steht es bis in die Nachspielzeit unentschieden, und alles rechnet mit einer Verlängerung, aber die 92. Minute
bringt doch noch den Siegtreffer für die TuS Driedorf, der zu keinem Zeitpunkt zuvor in Front gelegen hatte,
jetzt aber mit Vitali Hafners Treffer zum 2:2 den Schlußpunkt setzt - womit sich wohl rächt, das sich Eintracht
Haiger wenige Minuten nach dem Ausgleichstreffer durch eine gelb-rote Karte in Unterzahl gebracht hat.
Zu Oberligazeiten wird die Kapazität des Stadions am Haarwasen, das ganz im Westen von Haiger an einer Anhöhe
liegt, mit 6000 Zuschauern angegegeben, was entweder sehr optimistisch geschätzt ist oder ein Hinweis darauf ist,
daß hier ein Rückbau stattgefunden haben muss. Aktuell gibt es auf der Hauptseite drei hohe Stufen und zusätzlich
eine kleine Traverse hinter einem Tor, aber zumindest heute hätte man sich die Stufen auch genausogut sparen können,
denn fast alle Zuschauer haben sich oberhalb davon aufgestellt, die meisten in unmittelbarer Nähe des Verkaufsstands,
an dem es Würstchen und (ausschließlich) Kaltgetränke zu erwerben gibt. In drei Richtungen ist der reine Fußballplatz
in ein kleines Wäldchen hineingebaut, das allerdings nur aus ein paar Baumreihen besteht und einen kaum größeren
Platz einnimmt als der Platz selbst, nur jenseits der 'Hauptseite' folgen keine Bäume, sondern ein etwas tiefer
gelegener Nebenplatz mit Aschebelag und Laufbahn, an dem auch das (heute allerdings geschlossene) Vereinsheim der
Eintracht gefunden werden kann ist.
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