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19.11.2009, Bleichstein, Kreispokal Hagen |
Am 9. Mai 1911 wurde der Herdecker Sportverein gegründet, und der unter der nicht ganz eindeutigen
Abkürzung HSV bekannte Club gilt heute als Vorläufer des TSG Fußball Herdecke, der aktuell in der Bezirksliga Westfalen aktiv ist. Den Namen TSG nahm man 1945 an, als der Club mit dem Turnverein 1863 Herdecke fusioniert wurde, wobei man zunächst das Gründungsdatum der Turner hinzfügte, um nach deren Abspaltung bei TSG zu bleiben, jedoch wieder das Datum des Herdecker SV zu nutzen. Heute geht es im Kreispokal gegen den TuS Ennepetal, und damit hat man sowas wie den Shooting-Star des Ennepe-Ruhr-Kreise zu Gast. Der A-Ligist der Saison 2004/05 hat sich zur aktuellen Saison zu einem Verbandsligisten gemausert, der aktuell auf Platz sechs steht und hinter der TSG Sprockhövel das klassenhöchste Team des Kreises ist.
Nach Sensation sieht es am heutigen Tag zu keiner Zeit aus. Der TuS Ennepetal beschränkt sich zwar darauf, ein Standardprogramm abzuspulen, aber das reicht offenkundig für die harmlosen Herdecker,
die keinerlei Gefahr für das Gästetor entwickeln. Stattdessen kommt Ennepetal nach zehn Minuten zum Führungstreffer durch Christoph Pajdzik, der von der Strafraumgrenze abzieht, und legt 20 Minuten später das 2:0 durch Saddat Dautovic drauf, wobei der den Torhüter der TSG elegant umkurvt, um dann das Leder im leeren Tor unterzubringen. Damit stellt der Verbandsligist die Arbeit ein und der Rest des Spiels wird dann eher zur Herausforderung an die Zuschauer, sich die Zeit nicht lang werden zu lassen. Letzte Aufregung gibt es in der 60. Minute, als Ennepetal noch mal per Kopf die Latte trifft, und irgendwann ist die Partie auch rum. In der nächsten Runde wird es zum EN-Gipfeltreffen kommen, wenn der TuS Ennepetal die TSG Sprockhövel empfängt.
Bereits 1909 und 1910 hatten Sportvereine namens FC Deutscher Adler und Ruhrtaler RSV Herdecke darum nachgesucht, den Sportplatz Bleichstein für Fußballspiele nutzen zu dürfen. Damals reagierte der Magistrat damit, Fußballspiele an dieser Stelle zu verbieten. In den 1920er Jahren legten die Behörden ihre Vorurteile
gegen den Fußballsport ab und erlaubten dem Herdecker SV, das Gelände zu nutzen. Das aktuelle Aussehen des Sportplatzes Bleichstein ist freilich völlig neu, denn zur laufenden Saison wurde die Anlage nicht nur mit einem modernen Kunstrasenplatz ausgestattet, sondern man hat sich auch der vorhandenen Traverse angenommen und die vorher erdgefüllten Stufen in Exemplare aus weißem Beton umgewandelt. Etwas provisorisch wirkt nur der Verkauf von Speisen und Getränken, der aus einer Garage erfolgt und etwas ungünstigerweise auf der Gegenseite aufgebaut ist - was dazu führt, daß die Zuschauer von der Traverse weggelockt werden. Der erste Test der Intelligenz der Zuschauer besteht freilich schon darin, die Anlage zu betreten, denn dazu heißt es erst mal eine ziemlich unauffällige Drehtür in einem schlecht beleuchteten Bereich des die Anlage umgebenden Zauns, der ebenfalls im Rahmen der Renovierung neu errichtet wurde, zu entdecken.
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