SC Salingia 08 Barmen |
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15.11.2014, Sportplatz am Barmener See, Kreisliga Düren A |
Wenn die Ortsbezeichnung "Barmen" fällt, dürfte fast überall an den Stadtteil von Wuppertal gedacht
werden, aber nicht hier ist der SC Salingia 08 beheimatet, sondern in dem ebenfalls existenten
Stadtteil von Jülich. Hier wurde 1908 eine Fußballmannschaft gegründet, die jedoch während des
ersten Weltkriegs den Spielbetrieb einstellen mußte, so daß der heutige Verein eigentlich auf eine
Neugründung aus dem Nachkriegsjahr 1919 zurückgeht. Den Höhepunkt der Vereingeschichte stellt die
Spielzeit 1948/49 dar, das man als einziges der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga verbrachte,
nachdem man in der Aufstiegsrunde der Kreisklassenmeister gegen die Konkurrenz vom VfB 08 Aachen, Eschweiler über Feld,
FC Viktoria Birkesdorf und Herzogenrath erfolgreich war, wobei 2000 Zuschauer das
entscheidende Spiel gegen den letztgenannten Gegner sehen wollten. 1963/64 kickte man noch einmal um
den Bezirksligaaufstieg mit, wurde aber nur Zweiter, um ab den 1970er Jahren größtenteils in den
unteren Kreisklassen zu kicken - alleine von 1987 bis 1992 gab es eine längere Phase in der
A-Klasse. Danach mußte die Salingia bis 2013 warten, bevor sie in die höchste Spielklasse des Kreises
zurückkehren konnte. Nach 13 Spieltagen im zweiten Jahr der aktuellen Zugehörigkeit zur Kreisliga A
belegen die heutigen Gastgeber den drittletzten Tabellenplatz 14 und haben es heute mit dem zwei
Plätze und vier Zähler vor ihnen liegendem FC Alemannia Bourheim zu tun, der zur aktuellen Saison in die
A-Klasse aufgestiegen ist.
Einfache Spielverhältnisse sind es nicht auf dem seifigen Rasenplatz des SC Salinigia, der zudem
nicht vollständig vom gefallenen Herbstlaub befreit, sondern mit rotbraunen Blättern gestippt ist.
Die deutlich bessere und aktivere Mannschaft jedenfalls ist die der Hausherren, die mächtig Druck
macht, aber Probleme hat, Tore zu erzielen, profitiert dann aber in der 24. Minute von eben dieser
Glätte, als ein Abwehrspieler der Gäste ausrutscht und so Tobias Weber den Ball zum 1:0 ins Netz
schieben kann. Wie gewonnen so zerronnen, heißt es dann aber kurz vor der Pause, als es genau dieser
Weber ist, der in der eigenen Abwehr ins Rutschen kommt und zum zweiten Mal ins Tor trifft, aber
diesmal eben zum 1:1 ins eigene. Der Rasen spielt auch beim letztlich entscheidenden Treffer
unmittelbar nach Wiederanpfiff die Hauptrolle, denn wieder rutscht ein Abwehrspieler aus - auf
Seiten der Hausherren - und Dennis Lehmann erzielt das 1:2. Trotz wütender Angriffe der Hausherren,
diverser hektischer Szenen und einer fünfminütigen, von lautstarken Protesten der Gästen begleiteten
Nachspielzeit bleibt es dabei, so daß Alemannia Bournheim drei Punkte mit heimnehmen darf, die dem
Spielverlauf nach in Barmen hätten bleiben müssen.
Der SC Salinigia 08 Barmen nennt den Sportplatz am Barmener See seine Spielstätte, deren auffälligstes
Merkmal heute, wie erwähnt, die glitschige und schwer bespielbare Naturrasenspielfläche ist, um den sich
heute zwar nicht wie 1947 2000, aber immerhin - für ein Kreisligaspiel beeindruckende - 300 Zuschauer verteilt haben.
Auf einer Längsseite gibt es auch noch signifikanten Ausbau, wozu einmal ein paar Sitzplätze gehören,
die mit dem überstehenden Giebeldach des Vereinsheims geschützt sind und zum anderen eine seitlich
davon aufgebaute, flache Überdachung. Der Rest des Platzes ist unausgebaut, aber ebenerdig begehbar.
Insgesamt ergibt das einen durchaus besuchenswerten Amateurspielort mit viel Charme, mit dem er die
vielen, am Reißbrett konstruierten Kunstrasenplätzen der fußballerischen Neuzeit lässig in den
Schatten stellt. Als nicht ganz so positiv - zumindest aus Fußball-Zuschauersicht - kann hier
höchstens die Laufbahn vermerkt werden, die um die Spielfläche verläuft und naturgemäß in den Kurven
für große Abstände zum Spielgeschehen sorgt.
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