VfL Kamen |
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29.08.2012, Jahnstadion, Kreispokal Unna/Hamm |
Der VfL Kamen blickt auf eine immerhin 158jährige Vereinsgeschichte zurück, wurde der Club doch
bereits 1854 als Verein für Leibesübung von 1854 zu Kamen/Westfalen (Corp.) gegründet. Die
Fußballabteilung des Clubs spielt aktuell in der Bezirksliga Westfalen 8 und hofft darauf,
auch in der kommenden Saison "eine gute Rolle zu spielen", nachdem man in der Abschlusstabelle
des Vorjahrs im oberen Mittefeld auf Platz sieben gelandet ist. Ans letzte Wochenende erinnert
man sich beim VfL sicherlich nicht besonders gerne, denn einem 3:0-Erfolg im Auftaktspiel gegen
den VfK Weddinghofen folgte eine bittere 0:6-Niederlage beim FC Nordkirchen, so daß man das heutige
Pokalspiel sicherlich auch nutzen will, um neues Selbstvertrauen zu tanken. In einer ähnlichen
Situation ist allerdings auch der eine Klasse höher kickende SSV Mühlhausen-Uelzen, der nach
Niederlagen gegen den SV Wanne 11 und beim Lüner SV nach zwei Spieltagen ohne Punkt- oder Torerfolg
dasteht und vor der nächsten Ligabegegnung gegen Arminia Marten schon zu diesem frühen Zeitpunkt der
Saison unter Druck steht - ein aufmunterndes Erfolgserlebnis im Pokal käme jedenfalls auch den Gästen
sicherlich gerade recht.
Das Geschehen auf dem Platz ist während der ersten Hälfte kaum der Rede wert, denn beide Teams
sind erschreckend harmlos und kommen kaum einmal in die Nähe des gegnerischen Tors. So kann es
kaum überraschen, daß es mit einem 0:0 in die Pause geht, und die meisten Zuschauer dürften davon
ausgehen, daß man das Elfmeterschießen auch genausogut bereits jetzt austragen könne. In der
53. Spielminute fällt dann aber doch ein Tor, und zwar aus einer Standardsituation, als mit
Tutku Tekkanat - ausgebildet beim BV Borussia aus Dortmund - ausgerechet ein Ex-Spieler des VfL Kamen das Leder aus bestimmt 25 Metern ins
Tor der Gastgeber hämmert. Da es dabei nicht bleibt, sondern ein umstrittener Foulelfmeter von
Sebastian Placzek tatsächlich noch zum Ausgleich führt, kommt es dann doch noch zu dem
Elfmterschießen, auch wenn das Spiel nach den Toren etwas munterer wird und der VfL Kamen mehrmals
knapp vorm Siegtor zu stehen scheint. Alleine der eingewechselte Samir Zulfic vergibt zweimal aus
kurzer Distanz und wird im Elfmeterschießen endgültig zur tragischen Gestalt des Tages, denn er
scheitert direkt mit dem ersten Versuch des Shoot-Outs an SSV-Goalie Maik Müller, was die Niederlage
für den VfL besiegelt, da alle nachfolgenden Schützen beider Seiten ihre Elfmeter verwandeln.
Das Jahnstadion ist in unmittelbarer Nähe der BAB2 im Nordosten von Kamen zu finden, was bedeutet,
daß der wohl berühmteste Punkt Kamens, das Kamener Kreuz der genannten Autobahn mit der BAB1, nur
wenige hundert Meter entfernt liegt. Bei der Anlage handelt es sich um ein Leichtathletikstadion, auf
dessen Laufbahn vor der Partie noch trainiert wird und das nicht nur über eine - wenn auch recht
schwache - Flutlichtanlage verfügt, sondern zudem noch mit einer sehr ansehnlichen Tribüne dienen kann.
Diese ist mit blauen Schalensitzen ausgestattet, die teilweise durch vom Modell her nicht ganz passende
Sitze ersetzt worden sind, was einen etwas zusammengestückelten Eindruck macht. Dazu gibt es auf der
Gegenseite noch ein paar offene Stufen mit einer Handvoll oberhalb davon aufgestellten "Parkbänken"
sowie begehbare Kurvenbereiche. Am auffälligsten an der Anlage ist allerdings das Gebäude, das exakt
in die südliche Kurve des Plates gebaut wurde und dardurch dermaßen spitz zuläuft, daß man sich fragt,
ob hier noch niemals ein schwerer Unfall passiert ist, weil jemand gegen die scharfe Kante gelaufen ist, mit
der es abgeschlossen ist und ob eben diese Kante nicht eigentlich zur Sicherheit gepolstert werden
müßte.
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