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Kenia |
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14.11.2009, Kasarani Sports Complex, WM-Qualifikation Afrika |
Die Nationalmannschaft Kenias gehört nicht zu den erfolgreichsten Teams des afrikanischen Kontinents, und so wartet man noch immer darauf, sich erstmalig für eine WM-Endrunde zu qualifizieren. Das wird - soviel steht
bereits fest - auch nicht zur WM 2010 in Südafrika klappen, denn die Gastgeber belegen vor dem letzten Spieltag ihrer Gruppe den letzten Platz. Einen Sieg will man gegen den Favoriten aus Nigeria aber trotzdem einfahren, und der ist nicht nur für die Galerie, denn auch wenn der Weg nach Südafrika für die Hausherren versperrt ist, könnte man immer noch im Januar nach Angola fahren dürfen und sich mit anderen Worten für die Afrikameisterschaft 2010 qualifizieren, wenn Konkurrent Mozambique nicht sein eigenes Heimspiel gegen Tunesien gewinnen sollte. Auf den genau gegenteiligen Ausgang der Spiele hofft man bei den Super Eagles aus Nigeria, denn man benötigt Schützenhilfe aus Mozambique, wenn man noch nach Südafrika reisen will - ein Sieg Nigerias in Nairobi wäre schließlich nur dann mit der Qualifikation für die WM verbunden, wenn die Tunesier als aktueller Tabellenführer gleichzeitig Punkte lassen würden.
Nigeria ist das überlegene Team, präsentiert sich jedoch über weite Strecken des Spiels als wenig zwingend und scheint nicht wirklich an die Chance zu glauben, noch zur WM fahren zu können. Der Treffer fällt dann auch nach 15 Minuten auf
der anderen Seite, als Dennis Oliech aus kurzer Distanz den Ball unter Nigerias Vincent Emyeama hindurch einschieben kann und auch der Rettungsversuch eines Feldspielers scheitert. Bis zur Halbzeit kommen die Hausherren noch zu zwei dicken Konterchancen und könnten von daher höher in Führung liegen, wobei man einmal mit dem Schiedsrichter hadert, von dem man vergeblich einen Foulfelfmeter fordert. Ähnlich läuft es im zweiten Abschnitt weiter, aber ein Freistoß Nigerias nach 67 Minuten leitet die Wende ein. Zwar scheitert man in dieser Szene an der Latte, aber jetzt setzen die Nigerianer nach, was in der 60. Minute zum Ausgleich durch einen lockeren Schlenzer von Obefemi Martens führt. Nur vier Minuten später heißt es 1:2, und auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Allan Wetende ändert nichts mehr am Sieg der Gäste, denn es ist erneut Martins, der mit dem Rücken zum Tor neun Minuten vor Schluß für die Entscheidung und gleichzeitig das schönste Tor des Spiels sorgt.
Die nigerianischen Fans sind in einem Block im Unterrang der Haupttribüne untergebracht, wo man sich schon vor der Partie in Stimmung bringt und mit den Heimfans Botschaften per Schild austauscht wie "Coach Antoine Hey is Nigerian" oder - in Anspielung
auf die Spitznamen der Teams "The Eagles will never touch the sky but the stars will always shine" - das Heimteam wird die Harambee Stars genannt, während die Gäste wie bereits erwähnt als Super Eagles bekannt sind. Während der Spiel sorgen die Nigerianer wie üblich mit Trompetenklängen und Trommeln für Stimmung, während man sich bei Kenia auch schon malin der La-Ola-Welle versucht. Nach dem ersten Führungstreffer der Gäste sowie dem eigenen Ausgleich präsentieren sich die Fans aus Kenia dann weniger sportlich und decken den Gästeblock mit einem Hagel von (teils vollen) Plastikflaschen ein, von denen auch zahlreiche den Weg in den Innenraum finden.
Der Kasarani Sports Complex - oder auch das Moi International Sports Centrum - ist eine größere Anlage, zu der neben dem Fußballstadion auch eine Sporthalle und ein Schwimmstadion gehören. Die im Nordosten von Nairobi gelegene Anlage wurde 1987 anläßlich der All African
Games in der kenianischen Hauptstadt errichtet und mit Mitteln der Regierung Chinas erbaut. Damit ist schon fast alles über die Anlage gesagt, denn die von den Chinesen erbauten Stadien sind sich bekanntlich recht ähnlich und kommen als große ovale Schüsseln mit Laufbahn daher. So ist es auch in diesem Fall, wobei der Ausbau sehr üppig ausgefallen ist und das Stadion rundherum drei Stockwerke aufweist. Zwar ist der mittlere Rang recht klein und nur mit ein paar Reihen von Plastiksitzen ausgestattet, während Unter- und Oberrang mit ihren Holzbänken jeweils wesentlich größer geraten sind, aber insgesamt reicht das für eine Kapazität von 60000 Plätzen, die heute bei weitem nicht erschöpft wird, obwohl sich die meisten Heimfans sehr zuversichtlich geben, daß man noch das Ticket für Angola 2010 würde buchen können.
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