FSV Kitzscher |
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08.06.2014, Stadion der Jugend, Kreisoberliga Muldental/Leipziger Land |
Der FSV Kitzscher ist ein Fußballverein aus der gleichnamigen Stadt im Landkreis Leipzig. Gegründet wurde
man als Betriebssportgemeinschaft des nahegelenen Braunkohletagebaus und ging unter dem Namen BSG Aktivist
Espenhain an den Start, was sich aus dem typischen Namensbestandteil für Bergbau und Kohlebranchen sowie dem
etwa neun Kilometer von Kitzscher entfernten Standort des Bergwerks zusammensetzte. Ihre Glanzzeit sollte
die BSG Aktivist schließlich in den 1970er Jahren haben, als man nicht nur in die dritthöchste Liga der DDR
zurückkehrte, in der man von 1961 bis 1968 bereits gekickt hatte, sondern es 1975 gar in die zweitklassige
DDR-Liga schaffte, in der man bis 1990 bleiben sollte, bevor es dann bis zum Ende der DDR in der Bezirksliga
Leipzig auf Level 3 weiterging. Mit dem Ende des Staates DDR ging auch die Förderung durch den Bergbau vorüber,
und Mitglieder von Aktivist Espenhain gründeten den FSV Kitzscher, der es zwischendurch in bis in die
Bezirksliga schaffte, dort aber nach Rückzug des neuen Hauptsponsors als Tabellenneunter freiwillig in die
Bezirksklasse abstieg. Aktuell könnte man sogar aus der Kreisoberliga absteigen, aber alles andere als
freiwillig. Hier bräuchte man mindestens den drittletzten Platz, um die Klasse zu erhalten, und den könnten
sich die Gastgeber heute sichern, wozu ein Heimsieg gegen den SV Groitzsch 1861 nötig wäre, der inklusive
eines Punktabzugs von drei Zählern wegen des Stellens von zu wenig Schiedsrichtern immer noch 32 Zähler und
somit 11 mehr als Kitzscher auf dem Konto hat.
Der FSV benötigt also unbedingt die Punkte, und da ist es sicher mehr als nur etwas kontraproduktiv, daß
der Club sofort nach dem ersten Angriff der Gäste einem Rückstand hinterherlaufen muß, und dafür kann er
sich bei seinem Schlußmann Bastian Lehmann bedanken, der eine Flanke von rechts sicher zu haben scheint,
das Leder aber dann aus den Händen verliert und auf die Torlinie fallen läßt, von wo es Stephan Moritz
über dieselbe befördert. In der Folge ist die Partie etwas offener, aber die Vorteile bleiben bei den
Gästen, und in der 32. Minute heißt es 0:2, wobei Lehmann erneut seine Rolle spielt, der zwar von seinen
Vorderleuten völlig im Stich gelassen wird, aber mit zögerlichem Herauslaufen auch selbst die denkbar
schlechteste Variante wählt - der Profiteur ist auch der gleiche, nämlich Moritz, der das Leder ins
Netz hebt. Kurz darauf treffen die Gäste einmal mehr ins Tor, aber diesmal landet eine Abwehraktion im
eigenen Gehäuse, so daß das Spiel erst einmal wieder offen ist, und mit dem Spielstand von 1:2 geht es dann
auch in die Pause. Im zweiten Abschnitt versucht Kitzscher noch einmal alles, kommt aber zu keinem Treffer,
bis Groitzsch in der 78. Minute den entscheidenen Konter setzt, bei dem Lehmann sich nur durch ein
Foul zu helfen weiß, so daß es Elfmeter für die Gäste und eine Herausstellung gegen den Goalie gibt.
Der Elfmeter landet zwar über dem Tor, aber die Unterzahl senkt die Chancen auf den Ausgleich für
den FSV natürlich weiter, und in der Schlußminute sind es dann doch wieder die Gäste, die den vierten
und letzten Treffer der Partie erzielen und so als 1:3-Sieger vom Feld gehen...
Das Stadion der Jugend oder, wie es heutzutage genau heiß, "Stadion der Jugend im Johannes-Oberscheven-Sportpark"
ist südwestlich der eigentlichen Ansiedlung des 5000-Seelen-Dorfs Kitzscher zu finden. Es handelt sich um einen
Rasenplatz, der von einer weitläufigen Aschenbahn umkreist wird, auf die wiederum ein Graswall folgt - zumindest
gilt das auf der Hauptseite und in den Hintertorbereichen, wo der Wall langsam abfällt. Richtig ausgebaut ist dann
auch nur die Hauptseite selbst, auf der man fünf Stufen in den Wall eingearbeitet hat, die im zentralen Bereich
mit Holzbänken ausgestattet sind, hier gibt es auch einen recht auffälligen Sprecherturm sowie die Auswechelbänke.
Die restliche Anlage ist hinter der Absperrung begehbar, und im Hintertorbereich ist auch mit einem Schild ein
"Gästeblock" markiert, der aber zumindest heute vom eher etwas gesetzteren und ohne Fanutensilien aufgetauchten
Anhangs der Gäste nicht genutzt wird - diese mischen sich zwischen das Heimpublikum, was bei einigen kritischen Szenen,
insbesondere der mit Elfmeter und roter Karte, zu Diskussionen und Pöbeleien führt.
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