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Kongsvinger IL |
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11.07.2010, Gjemselundstadion, Tippeligæn |
Der Kongsvinger IL wurde am 31. Januar 1892 gegründet und hatte seine beste Phase von 1983 bis 1999. Damals spielte der Cub ununterbrochen erstklassig und wurde dabei einmal Zweiter hinter Rekordmeister Rosenborg BK (1992) und zweimal Dritter (1986 und 87), auch wenn es am Ende doch nicht zu einem Titelgewinn reichte. Nach dem Abstieg in die 1. Divisjon kam es aber noch dicker für die Südnorweger, und 2002 bis 2003 mußte man sogar zwei Spielzeiten als Drittligist
verbringen. Elf Jahre nach der letzten Spielzeit in der Eliteliga ist man jetzt zurück, aber die Hoffnungen, an die damalige Hochphase anknüpfen zu können, sind schon arg gedämpft, denn man steht schon fünf Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Heute sollte man also unbedingt gegen den Tabellenzehnten Strømsgodset gewinnen, wobei man bei einem Punkt auf den Drittletzten in Gestalt von Mitaufsteiger Høefoss BK sofort den Relegationsplatz erobern könnte. Daß die Relegation keine Sicherheit bedeutet, wissen die heutigen Gastgeber allerdings, denn sie haben sich selbst über die Relegationsrunde für den Aufstieg qualifiziert, wobei man nicht einmal gegen Erstligist Frederikstad BK kicken mußte, der bereits im Halbfinale an Kongsvingers Endspielgegner Sarposborg gescheitert war, aber eine Chance bedeutet sie sicherlich, und auch die Nichtabstiegsplätze sind ja bei 17 verbleibenden Spielrunden alles andere als unerreichbar weit entfernt.
Die Partie beginnt von beiden Seiten recht zerfahren, wobei die Gäste den besseren Eindruck machen und immer wieder in die Nähe des Strafraums von Kongsvinger kommen, wo der letzte Paß dann aber immer wieder sein Ziel verfehlt, so daß es bis zur 14. Minute dauert, bis ein Freistoß für Strømsgodset den ersten Torschuß der Partie bringt. Die erste
offensive Aktion der Gastgeber führt in der 28. Minute zu einem Eckstoß, der direkt ein Gegentor zur Konsequenz hat, denn er gibt Strømsgodset die Chance zu einem Gegenstoß in Überzahl, der schön über den linken Flügel geführt wird und mit einer Flanke auf den freistehenden Petar Rnkovic endet, der das Leder aus acht Metern im Tor unterbringt. Im zweiten Abschnitt wird Kongsvinger etwas offensiver, und wer weiß, wie die Partie weitergelaufen wäre, wäre der Kopfballheber der Hausherren in der 52. Minute nicht von einem Feldspieler auf der Linie geklärt worden. So dauert es jedenfalls ganze drei Minuten, bis es erneut Rnkovic ist, der nach diesem Warnschuß für die Gäste mit seinem zweiten Treffer dafür sorgt, Strømsgodsets Führung abzusichern. Danach versucht Kongsvinger zwar noch mal ins Spiel zu kommen, aber am Ende bleibt es bei der 0:2-Niederlage, die einen erneuten Rückschlag für die Hausherren bedeutet, die zunehmend den Anschluß zu den gesicherten Tabellenplätzen verlieren...
Sowohl Kongsvinger als auch Strømsgodset erfreuen sich des Supports einer kleineren Gruppe von Anhängern. Die Heimfans sind in einem Außenblock der Heimtribüne untergekommen, wo sie
zum Intro diverse Schwenkfahnen - davon drei im Riesenformat vor dem Block geschwungen - und Doppelhalter präsentieren, während des Spielverlaufs dann allerdings recht unauffällig bleiben. Das kann man von den hinter einem Tor untergebrachten Gästefans nicht sagen, denn die stehen ihrem Team recht durchgängig mit Sprechchören und Gesängen zur Seite, wobei zum Teil eine gewisse Tendenz zum britischen Liedgut zu erkennen ist. So kann man sowohl die Melodie des Rangers-FC-Chants "Hello, we are the Billy Boys" vernehmen als auch das von Millwall bekannte "No one likes us - we don't care", wobei es im Falle der "We are Godset-"Version des heutigen Gästeanhangs wohl - zumindest international gesehen - realistischer wäre, würde man "No one knows us - we don't care" singen.
Das Gjemselund Stadion wurde 1955 als Mehrzweckanlage mit Laufbahn eröffnet und bot bis vor kurzem Platz für 2750 Fans, von denen 550 stehen konnten und 2200 auf der einzigen Tribüne unterkamen, die von 1986 datiert. Inzwischen befindet sich das Bauwerk - mit Überdachung und roten Sitzen versehen - in Gesellschaft von drei weiteren Tribünen, bei denen es sich
um Strahlrohrkonstruktionen handelt. Die sind nicht überdacht und mit Ausnahme derer auf der Gegengerade, die ebenfalls rote Sitze zu bieten hat, als Stehplatzbereiche gestaltet, wobei der als Gästeblock genutzte Hintertorbereich über einen eigenen Eingang verfügt, durch den die Auswärtsfans das Stadion betreten können. 1990 wurde ein neuer Rasen verlegt und auch den Leichtathleten wurde eine Neuerung geboten, da der Aschebelag der Laufbahn verschwand und stattdessen eine Tartanbahn angelegt wurde. Beides ist zwanzig Jahre später wieder überholt, denn seit 2008 wird das Gjemselundstadion nicht mehr für Leichtathletik genutzt und die Bahn ist schon in sichtlich verrottetem Zustand. 2009 flog der Rasen raus und wurde durch eine Spielfläche mit Kunstrasenbelag und Rasen(?)heizung ersetzt - kurz darauf wurde noch eine Bewässerungsanlage installiert und auch gleich eine leistungsfähigere Flutlichtanlage aufgebaut.
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