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FC Kray |
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13.10.2010, Buderusstraße, Verbandspokal Niederrhein |
Der FC Kray geht auf die DJK Kray 09 zurück, die 1987 mit dem VfL Kray 1937 fusionierte, um
den noch heute aktiven Verein zu gründen, der sich auf das Gründungsdatum der DJK beruft und
von daher im letzten Jahr 100jähriges Jubiläum feiern konnte. 1961 hatte der Ursprungsclub
seinen größten Erfolg geschafft, als er die damals noch ausgespielte Meisterschaft der Katholischen
Deutschen Jugend Kraft nach Essen holen konnte. 20000 Zuschauer sahen damals in Nürnberg das entscheidende
Spiel gegen den BC DJK Augsburg und 7000 begrüßten ihre Helden bei der Rückkehr nach Essen.
Auch die 87er Fusion erwies sich als echtes Erfolgsprojekt, denn der junge FC Kray schaffte
direkt zwei Aufstiege in Folge und kletterte so in die Verbandsliga. Aktuell kickt der FC Kray in
der Landesliga, und im Vorjahr gewann man erstmalig seit 2007 den Pokal des Fußballkreises Essen Süd-Ost,
als man im Endspiel die Sportfreunde Niederwenigern besiegte. Heute haben es die Grün-Blauen mit einem
anderen Kaliber zu tun, denn der Verbandspokal Niederrhein bringt ein Treffen mit dem VfB Speldorf,
seines Zeichens NRW-Ligist, und die Mühlheimer wissen aus eigener Erfahrung, wohin einen der Niederrheincup
bringen kann, haben sie doch vor zwei Jahren auf diesem Weg den DFB-Pokal erreicht, wo man in der ersten
Runde ein Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen beschert bekam.
Es ist von Anfang an zu erkennen, daß sich der NRW-Ligist nicht auf dem ungewohnten Hartplatz wohlfühlt
und die ersten Chancen liegen auf den Seiten der Hausherren, bis das Spiel dann doch seinen erwarteten
Gang zu nehmen scheint, als Dennis Hupperts nach einer knappen halben Stunde den ersten brauchbaren
Spielzug der Mülheimer per Kopf zum 0:1 abschließt. Die Gastgeber fügen sich aber nicht in ihr Schicksal
und werden nach zehn weiteren Minuten durch Kevin Kehrmanns Ausgleich belohnt. Noch vor der Pause verpaßt
der Außenseiter die große Führungschance, als Georgios Ketsatis einen Handelfmeter vergibt. Doch auch nach
dem Seitenwechsel bleibt der FC Kray das bessere Team, und zehn Minuten vor Schluß ist es so weit: Ein Heber
von außerhalb des Strafraums von Soufian Rami senkt sich hinter Speldorfs Gunkel ins Tor. In der Folge zieht
Speldorf das Tempo an, bringt aber nicht mehr als ein konzeptloses Kick-and-Rush zustande, bei dem der Ball
immer wieder beim Gegenspieler landet, so daß es am Ende bei der Pokalüberraschung zugunsten des Landesligisten
bleibt.
Tausende von Menschen kann der Nachfolger der DJK Kray natürlich nicht mehr mobilisieren, aber die Partie
kann durchaus als gut besucht bezeichnet werden, und auf einer Längsseite haben sich einige Anhänger
des FC Kray hinter einer Fahne mit Vereinslogo aufgebaut und sorgen von hier aus auch immer wieder für
Support. Dabei fehlen Anfeuerungen für die Hausherren ebensowenig wie Schmähungen des Gegners und mehrmals
ist "Fußballfans sind keine Verbrecher" zu hören, was ein wenig die Frage in den Raum stellt, wann die
Anhänger der Gastgeber wohl das letzte Mal in einen Polizeikessel geraten sind (wobei das angesichts von
einigen bei den Krayern zu sehenden RWE-Fanartikeln anderswo durchaus bei dem einen oder anderen bereits
geschehen sein könnte). Am Ende herrscht jedenfalls ausgelassene Stimmung und die Mannschaft feiert ihr
ebenso überraschendes wie verdientes Weiterkommen mit ihren Fans.
Der FC Kray spielt an der Buderusstraße auf einem Sportplatz, wie er früher für Clubs in den unteren Amateurklassen
typisch war, inzwischen aber immer häufiger verschwindet. Es handelt sich um einen Hartplatz mit
einem Belag aus roter Asche, der in diesem Spezialfall noch von einer weitläufigen Laufbahn
umgeben ist, auf die die Werbebande folgt, entlang derer sich die Zuschauer rund um den Platz
ebenerdig aufbauen können. Auf einer Längsseite folgt noch das Vereinsheim des FC Kray sowie
die Umkleiden etc, die in diesem Fall auf etwas tieferem Niveau liegen, was von einem Graswall -
sozusagen in die 'falsche Richtung' - ausgeglichen wird. Auch an der Buderusstraße sollen die
Hartplatzzeiten irgendwann zuende gehen, denn die Anlage steht schon seit Jahren in der Prioritätenliste Sportanlagen
des Essener Sportbunds, aber die für die genannte Maßnahme "Umbau eines Tennenspielfeldes mit Rundlaufbahn
in Kunstrasenspielfeld" nötigen 500000 wurden bisher nicht in den Haushalt der Stadt aufgenommen,
so daß der Status Quo sicherlich erstmal erhalten bleiben wird.
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