AEL Limassol vs. Digenis Morphou 0:1
AEL Limassol

AEL Limassol
vs.
Digenis Morphou 0:1

Digenis Morphou

ael-limassol.net


soccer.kypros.org (takis-online)
kicker.de
Unoffizielle Seite


Letztes Spiel: FCSR Haguenau vs. Stade Olympique Romorantin 15.01.2005, Tsirion Athlitiko Kentro, Katigoria A Kypros
Nächstes Spiel:  Alki Larnaka vs. APOEL Nicosia

Ticket
2167 Zuschauer

Zypern ist seit 1976 ein geteiltes Land. Damals war der schon seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen ethnisch Tsirion Athlitiko Kentro - Außenansicht Haupttribüne griechischen und türkischen Zyprioten durch einen Militärputsch in Griechenland eskaliert und türkische Truppen marschierten in den Nordteil der Insel ein, um den Anschluß Zyperns an Griechenland zu verhindern, den die putschenden Nationalisten als erklärtes Ziel ausgegeben hatten. In der Folge wurde im Nordteil des erst seit 1960 von England unabhängigen Inselstaats 1983 die "Türkische Republik Nordzypern" gegründet, die von keinem Land außer der Türkei als Staat anerkannt wird. Zahlreiche Versuche zur Wiedervereinigung scheiterten, zuletzt das UNO-Referendum von 2004, dem zwar im türkischen Teil der Insel 65 %, im griechischen Süden aber nur 24 % der Wahlberechtigten zustimmten (für Details siehe Zypern-Konflikt bei wikipedia). Die Teilung hat auch klare Auswirkungen auf den Fußball, denn auch in dieser Beziehung ist Zypern ein geteiltes Land und im Sport ist es wie in der Politik: nur die Verbände des Südens sind international - also von UEFA und FIFA - anerkannt, wobei in beiden Ligen auch Vereine aus dem jeweils anderen Teil der Insel spielen, die sich Exil-Spielorte suchen mußten.

Einer der Exil-Vereine ist der heutige Gastclub von Digenis Morphou, dessen Heimatort im nördlichen Teil der Insel liegt und der von der Tsirion Athlitiko Kentro - Haupttribüne Teilung schwer getroffen wurde: 1970 war Digenis in die erste Liga aufgestiegen, 1971 nahm man sogar am UEFA-Pokal teil, aber 1978 stiegen die heimatlos gewordenen Kicker aus Morphou aus der Eliteliga ab und es dauerte bis zur Spielzeit 2002/2003, bis man es schaffte in die Eliteliga zurückzukehren - zwischendurch war Morphou sogar in die dritte Liga abgerutscht. Die ersten beiden Spieljahre verbrachten die ihre Heimspiele in Nicosia austragenden Exilanten im Abstiegskampf und auch im aktuellen Spieljahr muß man nach 13 Spieltagen zum Tabellenende blicken, wo man nur einen Platz und drei Punkte Vorsprung auf den drittletzten Platz hat, dessen Inhaber am Saisonende in die B-Kategoria zurück muß. AEL Limassol hat es da schon etwas besser, wobei die großen Tage des Teams aus der Stadt mit dem griechischen Namen Lemesos auch lange zurückliegen: Immerhin konnte man 12 Meisterschaften in die Küstenstadt holen, die letzte davon allerdings als Ergebnis der Spielzeit 1989/90 und zwischendurch ging es für AEL sogar vorübergehend in die 2. Liga.

In der Anfangsphase sind die Hausherren überlegen und nach nur drei Minuten verpassen sie eine gute Chance zur Führung. Tsirion Athlitiko Kentro - Gegentribüne Damit scheint man sein Pulver aber zunächst mal verschossen zu haben, denn es folgen keine weiteren Möglichkeiten, obwohl AEL das aktivere Team bleibt und nach 30 Minuten resultiert aus dem ersten Gegenangriff von Digenis der Treffer zum 0:1 und dabei sieht die Abwehr der Hausherren nicht sehr sattelfest aus, läßt man sich doch von einer Diagonalflanke dupieren, als deren Folge Torschütze Nasiopoulos völlig frei einköpfen kann. AEL erhöht sofort die Aktivität, bleibt aber bis zur Halbzeitpause weitgehend harmlos. Erst im zweiten Abschnitt wird auch stärkerer Druck auf das Tor der Gäste spürbar und der Torhüter von Digenis muß zweimal bei Kopfstößen aus kurzer Distanz klären, am dichtesten schlittert AEL allerdings in der 67. Minute am Ausgleich vorbei, als ein abgefälschter Ball knapp das Tor von Morphou verfehlt und nur einen folgenlosen Eckstoß einbringt. Fünf Minuten vor Schluß könnte Digenis die Partie endgültig entscheiden, doch bei einer Szene, die dem Angriff zum 0:1 gleicht, ist es diesmal AEL-Torhüter Stylianou, der die Fäuste hochreißt und Sieger bleibt. So dürfen die Hausherren noch etwas hoffen, aber am Ende steht man doch mit einer 0:1-Niederlage und somit mit leeren Händen da...

Die Anhänger der Hausherren Tsirion Athlitiko Kentro - Eingangsbereich haben den Oberrang 'ihrer' Tribüne auf voller Breite mit Transparenten zugehängt und sorgen so zumindest optisch für einen guten Support für die Hausherren. Akustisch verläßt man sich vor allem auf rhythmisches Getrommel, das nur sporadisch mit Sprechchören unterlegt wird. Damit tut man allerdings deutlich mehr als die Anhänger der Gäste, die sich im Wesentlichen darauf beschränken, anwesend zu sein. Nur nach dem Führungstreffer wird es bei den auch zahlenmäßig deutlich unterlegenen Gästefans mal kurz etwas lauter, ansonsten kann auch die Führung und der spätere Sieg keine spürbare bzw. hörbare Begeisterung bei den Away-Anhängern auslösen.

Das Tsirion Atletiki Kentro ist verkehrgünstig unmittelbar an der Autobahn gelegen und bietet Platz für 22000 Zuschauer, wobei nur die Tsirion Athlitiko Kentro - Gegentribüne mit Transparenten AEL-Fans Längsseiten der Anlage über Ausbau verfügen, wenn man nicht einen kleinen Turm mit einer Analoguhr so bezeichnen will, der hinter einem Tor zu finden ist. Die beiden Seitentribünen des mit Laufbahn versehenen Stadions sind jeweils doppelstöckig gehalten und ziehen sich bis in die Diagonalen hinein. Obwohl Zypern als sehr trockenes Land gilt und durchschnittlich nur an knapp 30 Tagen im Jahr mit Niederschlag zu rechnen ist, hat man nicht darauf verzichtet, alle Plätze zu überdachen, wobei die Dachkonstruktion die Form von mehreren nebeneinanderliegenden Giebeln hat und im mittleren dieser Giebel auf der Hauptseite noch ein kleiner Raum mit Öffnung für Kameraleute integriert ist. Ansonsten ist die Anlage als Allseater gehalten - worum man sich natürlich in den Fanbereichen nicht weiter kümmert - und verfügt über Plastiksitze in Grün, Blau und Weiß (Haupttribüne) bzw. Grün und Gelb (Gegenseite). Je zwei Flutlichtmasten stehen hinter den Tribünen und blicken über die Dächer in die Anlage, in der übrigens auch die beiden anderen Erstligisten aus Lemesos - Apollon und Aris - ihre Heimspiele austragen, so daß hier in jeder Woche mit mindestens einem Ligaspiel zu rechnen ist.

Tsirion Athlitiko Kentro - Kamerateam im Dachgiebel

Tsirion Athlitiko Kentro - Hintertorbereich mit Analoguhr


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