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SV Mattersburg |
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24.08.2003, Pappelstadion, Bundesliga |
Der SV Mattersburg ist in der letzten Saison mit 13 Punkten Vorsprung Meister in der zweiten Bundesliga
Österreichs gewonnen und hat sich so souverän den Aufstieg in die Bundesliga gesichert. Heute kommt es bereits am sechsten Spieltag der Eliteliga zu der Partie, der wohl beim SVM am meisten entgegengefiebert wurde. Vom grün-weißen Bruderduell war vor der Partie die Rede und der Stadionsprecher begrüßt das Publikum im ausverkauften Pappelstadion damit, daß nicht nur die beiden grün-weißen Teams aufeinanderträfen sondern auch die beiden am besten unterstützten Mannschaften der Alpenrepublik. Viele Mattersburger haben, so der Sprecher weiter, auch ein Herz für den heutigen Gegner, in den kommenden 90 Minuten gäbe es aber für sie nur den SV Mattersburg. Nicht unbedingt zu erwarten war freilich, daß die heutige Partie auch noch als Spitzenspiel über die Bühne gehen würde. Die Gäste haben sich eher überraschend die Tabellenführung gesichert und wollen auch jetzt noch nichts von einer Favoritenrolle für die laufende Saison wissen, die Gastgeber stehen nach fünf Spielen mit immerhin acht Punkten auf dem dritten Rang - wobei man freilich gerade mal zwei Punkte mehr als der Tabellensiebte Kärnten Austria auf sein Konto bringen konnte.
In der Anfangsphase zeigen die Hausherren, wie sie auf den dritten Platz kommen konnten. Sie beherrschen Ball und
Gegner und stürzen Rapid von einer Verlegenheit in die nächste - nur mit dem Toreschießen will es nicht klappen. So gehen die Gäste mit einer nach Spielanteilen sicherlich eher glücklichen 2:1-Führung in die Pause. Den 0:1-Treffer können die Hausherren zwar schnell ausgleichen, aber nach einer guten halben Stunde kommt es nach einem Freistoß zu einem Nachschuß, der den Gästen die erneute Führung bringt. Überhaupt kann man wohl sagen, daß der SK Rapid davon profitiert, bei Standardsiuationen ziemlich abgebrüht zu sein, während die Verteidigung der Hausherren hier doch gelegentlich allzu naiv zu Werke geht. In der zweiten Hälfte lassen die Rapidler dann nichts mehr anbrennen, nutzen eiskalt zwei weitere Chancen zum 1:4 und lassen es danach ruhiger angehen. Damit ist die Partie gelaufen, auch wenn Mattersburg kurz vor Schluß den Ball noch mal über die Linie bringt. Der Treffer wird wegen Abseits nicht anerkannt - deutlich zu Recht - was von den SVM-Fans mit wütenden Protesten quittiert wird, aber auch ein Tor zum 2:4 hätte wohl am Ausgang der Partie nichts mehr ändern können.
17000 Zuschauer hat das Pappelstadion noch nie gesehen und hätte es auch während des Großteils seiner
Geschichte nicht sehen können, lag doch die Kapazität im Vorjahr noch bei 10000 Menschen und erst jetzt hat man durch das Errichten von Stahlrohrtribünen auf die aktuelle Zahl ausgebaut Die Heimfans sind nach einem Intro mit einigen Doppelhaltern und Schwenkfahnen, bei dem auch ein paar Leute mit Fahnen in den Innenraum durften, stetig mit Support dabei, wobei vor allem beim häufig vorkommenden "Hier regiert der SVM" auch die Haupttribüne einfällt, so daß eine recht beeindruckende Lautstärke erreicht wird. Die Gästefans sind deutlich in der Minderzahl, auch wenn es vereinzelt Rapid-Anhänger außerhalb des Fanblocks gibt - und präsentieren zunächst ein recht beeindruckendes Intro, in dem der Auswärtsblock mit Doppelhaltern und Fahnen geradezu übersäht ist und auch ein wenig roter Rauch geboten wird. Danach supportet man ebenso durchgängig wie auf der anderen Seite, wobei beide Fangruppen auch ein paar Trommeln mit ins Stadion gebracht haben und die Fans aus Wien noch ein- oder zweimal einen Rauchtopf zünden - was dem Stadionsprecher keine besondere Durchsage wert ist. Außerdem gibt es eine ständige Hintergrundgeräuschkulisse der etwa unangenehmeren Art - die BVZ (Burgenländische Volkszeitung) ist auf die geniale Idee gekommen, Plastiktröten zu verteilen, was angesichts eines gar nicht so kleinen Anteils von Kindern im Stadion nicht ohne Folgen bleibt.
Das Pappelstadion hat seinen Namen offensichtlich von den Pappeln, die auf zwei Seiten neben der Anlage stehen - hinter
der Gegenseite sowie hinter einem Hintertorbereich. Außer Pappeln gäbe es hier auch nicht viel zu sehen, hätte man nicht wie oben bereits erwähnt zusätzliche Stahlrohrtribünen installiert. Die deutlich größere ist hinter dem Tor zu finden, wo die Höhe der Tribüne in Stufen auf asymmetrische Art und Weise nach innen hin steigt. Neben einem freigehaltenen Bereich ist hier auf der Seite links außen auch der Gästeblock untergebracht. Eine deutlich flachere Stahlrohrtribüne nimmt die Gegenseite ein, auf der im Gegensatz zu der hinter dem Tor gesessen wird. Neben dieser Tribüne ist noch ein Presse- und VIP-Container zu finden, auf der anderen Seite findet sich ein Haus, in dem auch die Geschäftsstelle der Burgenländer untergebracht ist, aus dessen Balkon im ersten Stock heute aber auch das Spiel verfolgt wird. Hinter dem zweiten Tor liegt ein Graswall, der von stehenden Zuschauern eingenommen wird, der eigentliche Heimfanblock ist aber in der Diagonalen untergebracht, die diesen Bereich mit der Haupttribüne - der einzigen festen Installation im Pappelstadion - verbindet. Bei der handelt es sich um eine Steintribüne, die mit grünen Metallklappsitzen bestückt und mit einer stützpfeilerfreien Metallkonstruktion gedeckt ist, so daß es hier den einzigen überdachten Bereich im Stadion mit Ausnahme der Pressecontainer gibt. In einer Diagonale steht dann noch eine einfache Anzeigetafel, die in roten Digitalziffern Spielzeit und Spielstand verkündet. Für Abendspiele ist eine Flutlichtanlage installiert, die nicht nur aus Strahlern besteht, die an vier klassischen Flutlichtmasten untergebracht sind, sondern zu der auch zwei Strahlerreihen oberhalb und unterhalb des Tribünendaches zählen.
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