SV Braunsbedra |
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15.06.2013, Stadtstadion, Landesliga Sachsen-Anhalt Süd |
Der SV Braunsbedra geht ohne große Ambitionen in den letzten Spieltag der Landesliga Sachsen-Anhalt
Süd, denn man befindet sich zwar auf einem guten vierten Tabellenplatz, aber die Abstände nach oben
sind so groß, daß es keine Aussicht mehr gibt, in die Verbandsliga zurückzukehren, aus der der Club
2007 als abgeschlagener Letzter mit nur zwölf Punkten abgestiegen ist. Damit litt man wohl weiter
an den Spätfolgen des Aufstiegs in die Oberliga Nordost-Nord von 2001, an der man sowohl sportlich
wie auch finanziell gescheitert war und die man nach einem Jahr wieder hatte verlassen müssen.
Stattdessen sind es aktuell die Gäste aus dem vom Hochwasser gebeutelten Elster, die vor dem
Aufstieg stehen oder ihn zumindest aus eigener Kraft erreichen können. Dazu benötigt der 1919 bereits
unter dem Namen Eintracht gegründete Club, dessen Nachfolger zu DDR-Zeiten als BSG Lokomotive Elster
gekickt hatte, die drei Punkte, denn dann kann Konkurrent 1. FC Bitterfeld-Wolfen im Heimspiel gegen
Romonta Stedten spielen,
wie es ihm beliebt, denn Elster nimmt einen Punkt Vorsprung mit in den
letzten Spieltag.
Die Gäste wirken durchaus bemüht, den nötigen Dreier einzufahren, aber "bemüht" im schlechteren
Sinne des Wortes, nämlich dem, daß man verkrampft und es nicht schafft, seinen Gegner häufig in
Verlegenheit zu bringen. Nach 14 Spielminutgen gerät man dann gar in Rückstand, als Braunsbedras
Sergio Saranho die Chance bereits vertändelt zu haben scheint, dann aber einen Gegenspieler
aussteigen läßt und auch Torhüter Jörg Schubotz schlägt. In die Halbzeitpause gehen die Gäste mit
gemischten Gefühlen, denn man hat das Ausgleichstor durch Fabian Schlüter erzielt (31.), und
Bitterfeld-Wolfen liegt zurück, aber die Eintrachtler wissen, daß sie sich nicht auf Schützenhilfe
von Stedten verlassen sollten. Im zweiten Abschnitt rennt Elster dann auch an und vergibt zahlreiche
Möglichkeiten, bis schließlich nach 82 Minuten Marcus Finke das scheinbar erlösende 1:2 erzielt und
die Anhänger der Gäste ein Transparent mit der Aufschrift "Aufstieg 2013: Wir suchen neue Opfer!!!"
entrollen - schon vor der Partie hat man die Gegenseite mit einem Transparent "Heute ist ein schöner
Tag zum Aufsteigen" verziert.
Die Entscheidung scheint also gefallen im Aufstiegsrennen, aber am Ende ist Eintracht Elster
doch noch am Boden, nachdem Braunsbedra durch Tore von Matthias Schulze und Benjamin Knaack
das Spiel in den letzten Minuten gedreht hat. So wird wird doch noch in Wolfen gejubelt, wo man seine eigene Pflichtaufgabe mit 4:1
erfüllt hat, während Eintrach Elster am Boden ist.
In der letzten Woche wurden fast alle Spiele in Sachsen-Anhalt wegen des Hochwassers abgesagt,
am heutigen Samstag ist das Stadion des Friedens durch ein Volleyballfest belegt, und so trägt
man sein Heimspiel im Stadtstadion Merseburg aus, das vom Ligarivalen SV Merseburg 99 zur
Verfügung gestellt wird. Dabei handelt es sich um eine sehr ansehnliche Spielstätte, die auf
der Hauptseite über Stufen verfügt, die im mittleren Bereich in eine überdachte Tribüne übergehen
und auf der Gegenseite sowie in einer Kurve mit Traversen dienen kann. In der zweiten Kurve des
mit Laufbahn versehenen Stadions findet man das Vereinsheim des SV 99 und einen Getränke- und
Imbißstand, an dem es neben den üblichen Bratwürstchen auch Rollmopsbrötchen zu kaufen gibt.
Die Kapazität der Anlage, die 1921 als einfacher Sportplatz entstanden ist und ab 1981 "Stadion
der Chemiearbeiter" hieß, dürfte heutzutage bei ca 12000 Plätzen liegen, was natürlich für alle
potentiellen Nutzer eher überdimensioniert ist.
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