MK Dons vs. Walsall FC 2:4

Die Milton Keynes Dons sind 2004 gegründet worden oder auch - je nach Sichtweise - 1889, als der Wimbledon FC das Licht der Welt erblickte. Der Club war nach über 110 Jahren Existenz aus London ins etwa 70 Kilometer Richtung Birmingham entfernte Milton Keynes umgezogen, nachdem man bereits eine Dekade nicht mehr in Wimbledon hatte spielen können, sondern Groundsharing im Selhurst Park von Crystal Palace betrieben hatte. Damit ist der Club auf das Angebot von Geschäftsmann Pete Winkelman eingegangen, der zuvor bei diversen anderen Clubs aus dem Raum London - unter anderem Barnet, Luton und Queens Park Ranger - mit dem Vorschlag des Umzugs nach Milton Keynes gescheitert war. Die Fans aus Wimbledon sind freilich diesen Schritt nicht mitgegangen, sondern haben bereits 2002 - als der Umzug von der FA genehmigt worden war - den AFC Wimbledon gegründet, der für sich in Anspruch nimmt, der eigentliche Nachfolger des Wimbledon FC zu sein und inzwischen ebenfalls in der Football League angekommen ist und eine Spielklasse unterhalb der MK Dons in der League 2 spielt. In diesem Jahr gab es ein viel beachtetes Aufeinandertreffen der beiden Clubs im FC Cup, das Milton Keynes in letzter Minute mit 2:1 für sich entscheiden könnte. Heute geht es in einer weniger emotionalen Begegnung gegen den Walsall FC, wobei es für die Dons - auch dieser Namenszusatz sollte nach Meinung der AFC-Wimbledons-Fans gestrichen werden - um den direkten Aufstieg oder zumindest der Teilnahme an die Playoffs geht, während die Gäste am unteren Ende der Tabelle zu finden sind und ihrerseits Punkte brauchen, um die Distanz zu den vier Abstiegsplätzen zu wahren.

Zunächst scheint die Partie ganz nach dem Geschmack der Gastgeber zu laufen, als Ryan Lowe das Heimteam bereits in der 6. Spielminute per Kopfball in Führung bringt, aber Walsalls Antwort läßt nicht lange auf sich warten, Febian Brandy kann in der 15. Minute aus einem Abwehrfehler der MK Dons Kapital schlagen und den Ausgleich erzielen. Weitere zehn Minuten später setzt sich Will Grigg schön gegen Mathias Doumbe durch und läßt sich auch von Heimtorhüter David Martin nicht mehr vom Erzielen des Führungstreffer für Wallwall abhalten. Die Partie ist also gedreht, auch auf den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Dean Bowditch lassen sich die Gäste nicht von der Siegstraße abbringen, sondern erzielen noch vor dem Seitenwechsel die erneute Führung, die erneut von Grigg erzielt wird, der nach einer Ecke aus kurzer Distanz einschieben kann. Im zweiten Abschnitt scheitert Milton Keynes mehrmals nur knapp am Ausgleich, man trifft gleich zweimal Pfosten und Latte. Das einzige Tor der zweiten Hälfte aber erzielen in der Nachspielzeit die Gäste, die in der Schlußminute mit einem abgefälschten Ball zum Endstand von 2:4 erhöhen können und langsam zum Angstgegner der MK Dons werden, hat man doch die aktuelle Partie eingerechnet drei Mal in Folge gegen den heutigen Gegner gewonnen.

Nach dem Umzug nach Milton Keynes hatte der Club noch unter dem Namen Wimbledon FC zunächst im National Hockey Stadium gespielt und hier auch die erste Zeit nach der Umbenennung verbracht, bevor man schließlich ins brandneue Stadium MK umziehen konnte, das manchmal auch nach dem Stadtteil, in dem es im Süden von Milton Keynes zu finden ist, Denbigh Stadium genannt wird. Es wurde am 29.11.2007 von Queen Elizabeth II eröffnet, nachdem dort bereits seit Juli diverse Spiele stattgefunden hatten. Die Anlage verfügt über eine Naturrasenfläche mit integrierten Kunstrasenfasern und ist rundum zweistöckig ausgelegt, wobei der zweite Rang in absehbarer Zeit bis auf einige VIP-Logen auf einer Längsseite nicht für den Publikumsverkehr genutzt werden soll und bislang gar nicht erst bestuhlt worden ist. Von außen ist unter anderem der Fanshop der Dons sowie ein Hotel integriert. Man muß schon genauer hinschauen, um zu erkennen, das es sich hier um ein Fußballstadion und keinen der Märkte im es umgebenden Einkaufszentrum handelt. Im aktuellen Zustand finden hier 22000 Menschen Platz, was für Heimspiele der MK Dons völlig ausreicht und offensichtlich auch bei den anderen Veranstaltungen in der Anlage - unter anderem wurden hier bereits die U21 Englands Länderspiele ausgetragen und es fanden diverse Rugby-Spiele statt - zufriedenstellend war.