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17.11.2018, Sam-Nujoma-Stadium, Qualifikation ACN 2019 |
Die Fußballnationalmannschaft Namibias gehört zu den jüngsten des afrikanischen Kontinents, da
das Land erst 1990 unabhängig wurde - was damit zusammenhängt, dass das frühere Deutsch
Südwest-Afrika nicht mehr von einer eurpäischen Nation kolonialisiert war, sondern vom benachbarten
Südafrika. In der relativ kurzen Zeit hat man ein paar Erfolge geschafft, so gelang bereits 1998
die Qualifikation zur Afrika-Meisterschaft und die "Brave Warrirors", wie das Team Namibias genannt
wird, konnten dieses Kunststück 2008 wiederholen und 2015 den COSAFA-Cup, den die Nationen des
südlichen Afrikas ausspielen, sogar gewinnen. Aktuell könnte man vor der dritten Qualifikation für
den Afrika-Cup stehen, denn man führt zwei Spieltage vor dem Ende der Qualifkation seine Gruppe an,
die freilich denkbar knappe Abstände hat. Namibia und der heutige Gegner Guinea-Bissau kommmen auf
sieben Punkte, die am morgigen Samstag gegeneinander kickende Konkurrenz aus Mosambique und Sambia
kommt auf deren vier, so dass die Tabelle nach den beiden ausstehenden Spieltagen genauso gut auf
dem Kopf stehen könnte.
Auf jeden Fall könnten die "mutigen Krieger" mit einem Sieg gegen Guinea-Bissau die Teilnahme an
der Endrunde in Kamerun so gut wie perfekt machen und das merkt man den Gastgebern auch an, die
loslegen wie die sprichwörtliche Feuerwehr und bereits in den ersten Spielminuten zwei mal das
Aluminium treffen - einmal in Form des Torpfostens und einmal in Form der Querlatte. Auch danach
geht es munter weiter, wobei sich auch Konterchancen für Guinia-Bisseau ergeben, das bei der
besten der ersten Hälfte frei vorm Tor der Hausherren auftaucht, aber am Torhüter scheitert. Im
zweiten Abschnitt lässt der Druck etwas nach, aber es gibt noch weitere gute Chancen, die beste
führt fast zu einem spektakulären Tor für Namibia per Fallrückzieher, doch ein Abwehrspieler
kann auf der Linie per Kopf klären, so dass es am Ende tatsächlich beim 0:0 bleibt - aufgrund der
Zahl und der Qualität der Torschancen fast unglaubelicher Weise.
Die Anhänger der Hausherren zeichnen sich dadurch aus, dass man es wie in Afrika häufig üblich
mit dem Anpfiff nicht so genau nimmt. So ist das Stadion beim Abspielen der Nationalhymnen und
dem anschließenden Anstoß noch recht überschaubar gefüllt, aber es kommen noch mindestens bis
zur Halbzeitpause weitere Zuschauer nach, so dass es dann Ende der ersten Hälfte und während
des zweiten Abschnitts dann doch zu einem ansehnlichen Füllgrad des Stadions kommt. Bei den
großen Torchancen Namibias gehen die Heimfans aber dann doch gut ab, selbst als in den ersten
Spielminuten noch wenige Menschen im Stadion sind - wäre ein Tor für die Hausherren gefallen,
hätte es sicherlich noch ganz eindrucksvolle Jubelszenen gegeben, die so aber natürlich ausbleiben.
Das Sam-Nujoma-Stadion ist in Katutura zu finden, einem nördlichen Stadtteil von Windhoek, der
Hauptstadt Namibias, der in den 1950er Jahren durch Zwangsumsiedlung der schwarzen Bevölkerung
entstanden ist, die man aus Windhoek entfernen wollte und von daher ist es kein Wunder, dass der
Name auf Herero "Ort, an dem wir nicht leben wollen" bedeutet. Inzwischen ist die Infrastruktur
verbessert, aber es handelt sich weiter um einen armen Stadtteil, in dem die weiße Bevölkerung
so gut wie nicht auftaucht und der als etwas kritisch für den Besucht gilt - immerhin wird inzwischen
auch von "Matatura" = "Ort, an dem wir leben wollen" gesprochen. Das Stadion verfügt über eine
überdachte Haupttribüne und offene Traversen auf den anderen drei Seiten, eine Flutlichtanlage und
- seit 2008 - einen Belag aus Kunstrasen. Nach einem Flutschaden durch starke Regenfälle mussten
2015 Teile einer abgesackten Tribüne saniert werden. Oft ist die Rede davon, dass es sich bei
der Anlage um das umgebaute und benannte Independence-Stadium handele, das vorher als Nationalstadion
diente, was aber falsch ist, denn letzteres ist in der Innenstadt des eigentlichen Windhoek zu
finden.
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