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11.08.2009, Biberweg, NFV-Pokal |
Am 15.6.2000 fand ein Prozeß seinen Abschluß, der ein Jahr vorher eingeleitet worden war und zum Zusammenschluß von
Braunschweiger SV 1922 und Sportfreunde Ölper 29 führte. Ungewöhnlicherweise machte man sich nicht das Gründungsdatum
des älteren Fusionspartners zu eigen, sondern das der Fusion - vielleicht wegen der glatten Jahreszahl - und nennt sich
seither Braunschweiger Sportverein Ölper 2000, was in der Regel mit BSV Ölper 2000 abgekürzt wird. Am heutigen Dienstag
trifft der Oberligist auf Eintracht Braunschweig, den bei weitem bekanntesten Club der Stadt. Als Drittligist kommt der
BTSV in einer klaren Favoritenrolle an den Biberweg, wo er bereits vor zwei Jahren im NFV-Pokal anzutreten hatte und den
Gastgebern bei einem 5:0-Sieg keine Chance ließ, doch die größte Zeit des BTSV liegt lange zurück: 1967 holte man zum ersten
und einzigen Mal die Deutsche Meisterschaft in die Löwenstadt und 20 Jahre lang war die Eintracht in der Bundesliga vertreten,
bis man 1985 zum bislang letzten Mal aus dieser Spielklasse abstieg.
Daß es Pokalspiele gibt, in denen der unterklassige Verein über sich hinauswächst und den Favoriten in Verlegenheit bringt oder
gar aus dem Wettbewerb wirft, ist weithin bekannt, im DFB-Pokal mußten erst Hannover 96 und Mainz 05 gegen Amateure aus Trier und
Lübeck die Segel streichen. Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist für den Underdog meistens Einsatz, Kampf und Glaube an die eigene Chance,
und davon ist heute beim BSV Ölper 2000 viel zu wenig zu spüren, so daß es eins von den anderen Spielen wird, bei denen der Favorit einer
unbarmherzigen Maschinerie gleich sein Pensum abspult und dabei ein Tor nach dem anderen erzielt, ohne sich wirklich engagieren zu müssen.
Vielleicht liegt es daran, daß es aus Sicht der Gastgeber einfach zu schnell vorbei ist - in der 4. Minute heißt es 0:1 und acht
Minuten später erhöht der BTSV auf 0:2. Am Ende heißt es 0:8, wobei sich die Kicker der Eintracht noch den Luxus leisten, zahlreiche weitere
Großchancen ungenutzt zu lassen. Dem BSV Ölper 2000 ist abermals der Ehrentreffer verweigert worden und man wartet darüber hinaus bei jetzt 0:13 Treffern gegen Eintracht immer noch auf das erste Pokaltor gegen den großen Rivalen.
Mit 1600 Zuschauern liegt der
Besuch durchaus im erwarteten Bereich und sollte vor allem für den Oberligisten für eine willkommene Zusatzeinnahme
sorgen. So richtige Fußballatmosphäre will freilich über weite Strecken nicht aufkommen, auch wenn ein paar Eintrachtler ihre Fahnen mitgebracht
haben und die auch zum Intro in Einsatz bringen. Während der Partie herrscht dann doch eine eher lockere Atmosphäre, die gelegentlich von
Szenenapplaus für die Eintracht oder nicht allzu eupohorischem Torjubel unterbrochen wird. Die ganze Veranstaltung ist nach den ersten Minuten einfach zu vorhersehbar, um noch wirklich vom Hocker zu reißen, so daß wohl die meisten am Ende einen gemütlichen Abend in Erinnerung behalten werden und sich vermutlich viele schon in wenigen Tagen fragen, ob es jetzt 0:7, 0:8 oder doch 0:9 ausgegangen ist.
Der BSV Ölper trägt seine Heimspiele am Biberweg aus und zwar um genau zu sein im "neuen Stadion", das längsseits zum "alten Stadion", einem Rasenplatz
ohne Ausbau, liegt. So richtig beeindruckend ist der Ausbau der neuen Anlage auch wieder nicht, aber immerhin gibt es, wie man es auf der Homepage des
BSV ausdrückt, einen 'Stehplatzbereich direkt an einer der Längsseiten'. Um genau zu sein, gibt es an allen Längsseiten Stehplatzbereiche, aber nur an
einer - und das wird hier gemeint sein - ist ein spezieller Ausbau dafür vorhanden, nämlich eine Traverse, die über die gesamte Breite der Längsseite
läuft und wieder im O-Ton 'unüberdacht(ist), also bei Regenwetter Schirm mitnehmen!' Heute dürfte man sich Ärger einhandeln, würde man auf der doch recht gut besetzten Traverse einen Schirm aufspannen, aber das ist bei trockenem Wetter auch gar nicht erst nötig.
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