1. CfR Pforzheim |
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21.04.2014, Stadion Holzhof, Verbandsliga Baden |
Den 1. CfR Pforzheim gibt es in der heutigen Form seit 2010, als sich der 1. FC Pforzheim und der
VfR Pforzheim zusammentaten und den neuen Club gründeten, der namentlich mit 1. Club für Rasenspiele
Pforzheim auch eine Synthese der beiden Altvereine ist. Um ein Haar hätte man einen Meistertitel auf
dem Briefkopf, aber nach Siegen über den Cöllner FC 1899 und Titelverteidiger Berliner TuFC Union 92
mußte sich der 1. FC Pforzheim am 27.5.1906 in Nürnberg dem VfB Leipzig geschlagen geben, der so
nach 1903 als erstes Team in der Geschichte des DFB eine zweite Meisterschaft erringen konnte. 1100
Zuschauer wollten das übrigens damals sehen, und das Team aus Leipzig reiste nachts mit dem Zug an,
weil die Spieler am Vortag noch zur Arbeit gemußt hatten. Aktuell spielt die Geschichte des 1. CfR
in der Verbandsliga Baden, und damit das auch so bleibt, braucht man schon noch ein paar Punkte, denn
der Abstand auf den VfB Eppingen auf Relegationsplatz 13 und die SpVgg Neckarelz auf Abstiegsplatz 14
beträgt sieben Spiele vor Abschluß der Spielzeit gerade einmal drei bzw. vier Punkte. Der heutige Gegner
ist der FC Spöck, der nur einen Zähler besser dasteht als der 1. CfR Pforzheim und von daher selbst
noch Erfolge braucht, um Richtung Klassenerhalt zu steuern - wobei das Hinspiel in Spöck gerade vor 2 Wochen stattgefunden hat.
Es ist schon sehr zäh, was da auf dem Platz geboten wird, denn der FC Spöck ist fast nur auf das
Zerstören des Spiels aus. Der 1. CfR Pforzheim präsentiert sich zwar engagiert, läßt aber jegliche
Inspiration vermissen und läuft sich so bemerkenswert stereotyp ein ums andere Mal fest. So geht es ohne
echte Torchance in die Pause - ein Volleyschuß direkt auf den Torwart ist das, was dem noch am nächsten
kam, auch im zweiten Abschnitt ändert sich das Bild kaum, und der Ball nähert sich nur sehr selten
einem der beiden Tore. Etwas spannend wird es dann tatsächlich noch einmal unmittelbar vor dem Ende, als
Pforzheim nach einem Eckball zu einem halbwegs vielversprechenden Kopfball kommt und der direkte
Gegenzug von Spöck im gegnerischen Strafraum mit einer Aktion endet, die man bei den Gästen als
regelwidrig klassifiziert, doch mit dieser Einschätzung in Schiedsrichter Andreas Reuter keinen
Verbündeten findet - die Pfeife des Referees bleibt stumm, es gibt keinen Elfmeter, und das Spiel
bleibt endgültig ohne Tore.
Normalerweise trägt der 1. CfR Pforzheim seine Spiele im Stadion Brötzinger Tal aus, das im Westen Pforzheims
unmittelbar nördlich der Enz zu finden ist. An der Enz wird auch heute gekickt, aber im Osten der Stadt
und an deren Südufer, denn hier ist das Stadion Holzhof zu finden, in dem einstmals der VfR Pforzheim
zu Hause war und das für den Rest der Spielzeit für die Spiele des Fusionsclub genutzt wird, während
im Brötzinger Tal eine Generalüberholung stattfindet. Letztendlich sind sich die beiden Anlagen gar nicht einmal
so unähnlich - vor allem die kompakten Tribünen mit ihrer ähnlichen Überdachung könnte man auf den ersten
Blick verwechseln, wobei es im Brötzinger Tal Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer gibt, die im
Stadion Holzhof fehlen. Der Rest der Anlage ist mit Traversen ausgebaut, die allerdings teilweise gesperrt
sind und nach und nach von Löwenzahn und sonstigen Pflanzen erobert werden. Am Vereinsheim sind die
Insignien des VfR zu finden, und auch ein Plakat zur 100-Jahres-Feier erinnert an den nicht mehr existenten Club
- einen weiteren Blickfang bieten die um diese Jahreszeit prächtig weiß blühenden Büsche oberhalb der
Gegenseite der Anlage. Nach dieser Saison wird der CfR dann wieder zum Brötzinger Tal zurückgehen, während das Stadion Holzhof abgerissen werden wird.
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