FK Pirmasens vs. EGC Wirges 2:2
FK Pirmasens

FK Pirmasens
vs.
EGC Wirges 2:2

EGC Wirges (Website im Aufbau)










Letztes Spiel: Bayer Leverkusen vs. Real Madrid 18.09.2004, Sportplatz Husterhöhe, Oberliga Südwest
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Bayern München

Ticket
ca. 1200 Zuschauer

Der am 10. Juni 1903 gegründete FK Pirmasens hatte seine größte Zeit von gut 45 Jahren, als man eine große Nummer Sportplatz Husterhöhe - Tribüne Außenansicht in der damals erstklassigen Oberliga Südwest war. Damals konnte man gar von 1958 bis 1960 dreimal in Folge die Meisterschaft dieser Spielklasse erringen und an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft teilnehmen. Als 1963 die Bundesliga gegründet wurde, war Pirmasens jedoch nicht dabei und der Sprung nach ganz oben sollte auch niemals gelingen, obwohl der FKP einige Male kurz davor war, das Tor zur Bundesliga aufzustoßen. So wurde "die Klub", wie man in Pirmasens sagt, in der Saison 1974/75 Zweiter der Südstaffel der gerade eingeführten 2. Liga, unterlag aber im Entscheidungsspiel um den Aufstieg beim Nordzweiten Bayer Uerdingen mit 0:6, nachdem man in einem turbulenten Hinspiel nicht über ein 4:4 Unentschieden hinausgekommen war. Noch knapper war es 1966 gewesen, als man am Ende der Aufstiegsrunde punktgleich mit Fortuna Düsseldorf auf dem zweiten Platz landete (8-4) Zähler und noch heute hält sich das Gerücht in Pirmasens, daß die Rheinländer Kickers Offenbach bestochen haben, um aufzusteigen. Solch einer bewegten Geschichte haben die Gäste der Spielvereinigung Eintracht Chemie Glas Wirges - oder kurz des ECG Wirges - wenig entgegenzusetzen. Immerhin ist der 1972 durch eine Dreierfusion entstandene Club eine feste Größe in der Oberliga Südwest, der man mit einer dreijährigen Unterbrechung seit der Spielzeit 1994/95 angehört, in der man aber noch nie besser als auf dem fünften Platz abschloß. Der größte sportliche Erfolg der Rheinländer besteht im mehrmaligen Erreichen des DFB-Pokals, wo man u. a. in der ersten Runde 2003/2004 den aktuellen Meister Borussia Dortmund zu Gast hatte und ein respektables 0:3 erreichte.

Der FK Pirmasens ist gerade dabei, sich einen Heimkomplex zu erspielen, denn nach dem Umzug ins neue Stadion Husterhöhe schaffte "die Sportplatz Husterhöhe - Tribüne Klub" keinen Sieg mehr. Einem 2:2 gegen die Amateure des 1. FC Kaiserslautern folgte ein 2:4 gegen Bad Kreuznach, bei dem Pirmasens bereits mit 2:0 geführt hatte und beim heutigen dritten Spiel an neuer Stelle geht es wohl schon darum, aus dieser Tendenz keine Serie werden zu lassen. Und da sieht es gar nicht so schlecht aus für die Einheimischen, die bereits mit ihrem ersten Angriff 1:0 in Führung gehen und dabei davon profitieren, daß die Abwehr aus Wirges wohl geistig noch nicht ganz aus der Kabine gekommen ist und sich umspielen läßt wie die Trainingsfahnen. In der Folgezeit bleiben die Gastgeber das dominierende Team, entwicklen aber nicht immer echten Druck aufs Tor. Dennoch kommt Pirmasens zu einigen Chancen, während Wirges bis zur 30. Minute braucht, um überhaupt einmal gefährlich zu werden, dann aber sieben Minuten später durch einen direkten Freistoß den Ausgleich erzielt. Im zweiten Abschnitt kommt es noch dicker für den FKP, als die Gäste nach einer guten Stunde sogar in Führung gehen, wobei der Treffer aus Sicht der Hausherren sogar etwas unglücklich ist, findet doch das Leder den Weg vom Innenpfosten ins Tor. Nach 72 Minuten könnte die mittlerweile platzverweisbedingt reduzierte Eintracht sogar mit dem 1:3 alles klar machen, aber das Leder landet am Außennetz. Zehn Minuten vor Schluß sind es dann aber die Hausherren, die doch noch einen Treffer erzielen und sich dabei ein Beispiel am Ausgleich von Wirges nehmen, indem man einen Freistoß direkt verwandelt. Damit hat "die Klub" noch mal das Schlimmste verhindert, die sieglose Serie in heimischer Spielstätte dauert aber erst mal an.

Über 4000 Zuschauer hatten das Eröffnungsspiel auf der Husterhöhe verfolgt, als es wie gesagt gegen den Nachwuchs des 1. FC Sportplatz Husterhöhe - Gegenseite Kaiserlautern ging, der in den großen Zeiten des FK Pirmasens als größter Rivale angesehen wurde und sogar schon mal für ein mit 25000 Zuschauern ausverkauftes Stadion am Horeb sorgte. Gegen Bad Kreuznach kamen immerhin noch 1300 und in diesem Bereich liegt die Resonanz auch heute. Die Anhänger des FK Pirmasens bilden einen eigenen Block im vom Spielfeld aus gesehen rechten Bereich der Gegengerade, den man mit einigen Transparenten geschmückt hat. Vor dem Spiel ist zu sehen, daß man auch ein Megaphon im Gepäck hat, während der Partie wird aber nicht so ganz klar, wofür es sein soll, denn Support in Form von Sprechchören gibt es während der 90 Minuten überhaupt nicht. Fußballatmosphäre kommt aber schon auf, denn das heimische Publikum - vor allem auf der Haupttribüne, wo sich der Großteil der Interessierten eingefunden hat - reagiert teilweise recht lautstark auf das Geschehen auf dem Rasen, wobei man auch schonmal nicht ganz mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns einverstanden ist. Einen Gästeblock gibt es übrigens nicht am heutigen Tag, wobei sich allerdings bei den Toren für Wirges herausstellt, daß doch ein paar Anhänger des Teams mitgekommen sind, sich aber über die Haupttribüne verteilt zu haben scheinen.

Ursprünglich war geplant, daß der FK Pirmasens das Stadion Husterhöhe spätestens zur Saison 2005/2006 beziehen sollte, aber Sportplatz Husterhöhe - Hintertorbereich offensichtlich mußte dieser Zeitrahmen nicht völlig ausgeschöpft werden, so daß man die neue Anlage bereits jetzt fertigstellen konnte. Dennoch gab es keinen lückenlosen Übergang vom traditionsreichen Stadion Horeb an der Zweibrücker Straße, das "die Klub" bereits zum dritten Spieltag der letzten Saison verlassen mußte, da die Abrißbagger anrückten. Nach gut einjährigem Zwischenspiel im Stadion auf der Spesbach ist das neue Heim jetzt bezugsfertig und es ist ein rechtes Schmuckkästchen geworden, das das atmosphärische, aber zuletzt doch auch sehr baufällige Stadion auf dem Horeb auf die Dauer ersetzen können dürfte. Prunkstück der Anlage ist sicherlich die bis auf einige Sitze an den Flanken überdachte Haupttribüne, die im oberen Bereich eine panoramaverglaste VIP- und Presseloge enthält und in ihren Eingeweiden unter anderem über eine größere Halle verfügt, in der Nicht-VIPs Getränke und Bockwürste erstehen können. Wie auch im Mittelteil der unüberdachten Gegenseite läßt man sich hier auf Plastiksitzen mit Rückenlehnen nieder, die in verschiedenen Blau-, Grau- und Grüntönen gehalten sind, mit denen aber keinerlei Bezug zum FK Pirmasens hergestellt wird. In den Außenbereichen der Gegenseite, die übrigens im Gegensatz zur Tribüne nicht hochgesetzt ist, findet man dann Betonstufen und auch beide Hintertorseiten verfügen über Ausbau in dieser Form, wobei einige Bereiche durch Zäune vom Rest des Stadions abgetrennt sind und wohl bei Bedarf als Gästeblöcke dienen könnten. Eine Flutlichtanlage mit vier Masten zu je sieben Strahlern sorgt dafür, daß hier auch Abendspiele ausgetragen werden, auch wenn sie für ein neues Stadion etwas lichtschwach ausgefallen ist. Gespart hat man an der Anzeigetafel, die zwar vorhanden ist, aber als kleiner Kasten nur für den Spielstand recht bescheiden daherkommt. Insgesamt kann die Anlage sehr gefallen, denn es ist alles da, was es in einem Stadion geben sollte und natürlich hat man von überall eine hervorragende Sicht auf das Spielfeld. Aus Fansicht bleibt vielleicht die kleine Einschränkung, daß nicht auch ein paar Stehplätze überdacht worden sind, so daß man sich bei schlechtem Wetter zwischen "echtem" Fandasein auf den Stehplätzen oder dem Wetterschutz auf der Tribüne entscheiden muß, wobei den Anhängern für letzteres natürlich außerdem deutlich tiefer in die Brieftasche gegriffen wird.

Sportplatz Husterhöhe - Tribüne
Sportplatz Husterhöhe - Blick über die Gegenseite

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