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Der Ballspielverein Rentfort wurde am 21. Januar 1946 gegründet, und man sieht sich in der Tradition
von Westfalia Rentfort, das 1919 gegründet und vor dem Krieg aufgelöst worden war. Nach wenigen Jahren
gelang erstmalig der Aufstieg in die Bezirksklasse, später mußte man aber wieder in die Kreisliga zurück.
Damit hatte der Stadtteilclub aus Gladbeck bereits die Marken abgesteckt, innerhalb derer man sich auch in der jüngeren
Vergangenheit bewegt hat. Zur letzten Spielzeit gelang einmal mehr ein Aufstieg in die Bezirksliga, wo man acht
Punkte vor einem Abstiegsplatz abschließen konnte. Aktuell ist die Zukunft des Vereins schon dadurch unklar, daß eine
Ligareform bereitsteht und niemand weiß, wie viele Teams nach der kommenden Saison exakt die Qualifikation für die
Bezirksliga schaffen werden und wie viele Absteiger es gibt. Der SC Hassel verfolgt da ganz andere Ziele, denn man
hat sich nach dem Abstieg aus der Verbandsliga mit Spielern eingedeckt, die noch vor kurzem in der NRW-Liga gespielt
haben und kann somit kaum vermeiden, als großer Favorit für die kommende Landesligasaison gehandelt zu werden. Nur
heute verbindet die beiden Clubs für ein Spiel ein gemeinsames Ziel, das aber nur einer der Kontrahenten erreichen kann,
denn man trifft sich im Kreispokal Gelsenkirchen, und alles andere als ein klarer Erfolg der Gäste wäre heute eine
Überraschung.
Es bleibt natürlich dem SC Hassel überlassen, das Spiel zu machen, während sich der Bezirksligist erst einmal hinten
einigelt und abwartet, was die Grün-Weißen aus Gelsenkirchen so zu bieten haben. Schnell zeichnet sich ab, daß
das nicht allzuviel ist, denn Hassel hat zwar den Löwenanteil des Ballbesitzes, kommt aber zu keinen nennenswerten
Torchancen. Das setzt sich über einen Großteil der Partie fort, und man vergibt seine wenigen klaren Torchancen - einmal
trifft der SCH kurz nach der Halbzeitpause dabei die Querlatte. Darüber hinaus kommen jetzt die Gastgeber immer einmal wieder
selbst gefährlich nach vorne und scheitern mit zum Teil guten Gelegenheiten, so daß sich mancher im Publikum die Frage
zu stellen beginnt, ob Hassels Weiterkommen am heutigen Tag tatsächlich gefährdet sein könnte. Auch als fünf Minuten vor
dem Abpfiff der regulären Spielzeit das Verletzungspech zuschlägt und Marcel Cornelissen verletzt den Platz verlassen
muß, ändert sich wenig. Obwohl Hassel jetzt in Überzahl spielt, da Rentfort nicht mehr wechseln kann, halten die
Hausherren weiter mit und könnten auch selbst in Führung gehen, bevor der Favorit zu einem Zeitpunkt zuschlägt, als sich
der BVR so gut wie im Elfmeterschießen wähnt und Daniel Moritz das Leder im zweiten Versuch über die Linie stochern kann.
Wirklich unverdient ist der Sieg des Landesligisten am Ende nicht, aber der BV Rentfort hätte sich am heutigen Tag zumindest
das Elfmeterschießen redlich verdient gehabt, und wer weiß, was passiert wäre, hätte der Außenseiter eine seiner klaren
Chancen zur Führung genutzt?
Der Sportlatz Hegestraße befindet sich in unmittelbarer Nähe der Josefschule, die den Platz neben dem
BV Rentfort nutzt. 2009 wurde das Spielfeld erneuert, und seither kickt man an der Hegestraße nicht mehr
auf Asche, sondern auf Kunstrasen. Ansonsten hat der Platz recht wenig zu bieten. Auf der einen Seite gibt
es neben einer geraden Laufbahn und einem Weitsprungkasten auch rudimentären Ausbau für die Zuschauer, die
sich hier auf einer von zwei Stufen aufbauen könnten, während man um den restlichen Platz nur am nackten
Stankett stehen kann, das nicht einmal mit Werbebanden verziert ist. Dazu sind immer mal wieder zwei
Metallbänke aufgestellt, die Sitzgelegenheiten bieten, aber eine Überdachung oder sonstigen Wetterschutz
sucht man vergebens. Auf den Hauptplatz folgt in einem Hintertorbereich noch ein ebenfalls mit Kunstrasen
versehener Kleinfeldplatz und dahinter das deutlich zurückgesetzte Vereinsheim der Gastgeber innerhalb
des Gebäudes, das auch die Umkleidekabinen beherbergt.
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