HNK Rijeka vs. Inter Zapresic 3:3
HNK Rijeka

HNK Rijeka
vs.
Inter Zapresic 3:3

Inter Zapresic

Kroatischer Fußballverband
Prva-HNL.hr
kicker.de
Letztes Spiel: ASV Durlach v VfB Leimen 28.05.2005, Stadion Kantrida, HNL 1
Nächstes Spiel:  Triestina Calcio vs. Vicenza Calcio

Ticket
ca. 6000 Zuschauer

Der HNK Rijeka hat in dieser Saison bereits gewonnen Stadion Kantrida - am vergangenen Mittwoch schaffte man einen überraschenden Pokalsieg gegen Hajduk Split. Inter Zapresic könnte heute vor dem großen Wurf stehen, denn eingangs des letzten Spieltags der Meisterrunde steht man punktgleich mit dem Tabellenführer auf dem zweiten Platz und das ist - so schließt sich der Kreis - eben dieses Hajduk Split. Bei einer gleich um 19 Treffer schlechteren Tordifferenz als der Meister ist man allerdings auf Schützenhilfe angewiesen und die ist nicht wirklich wahrscheinlich, denn der Konkurrent steht vor einem vergleichsweise einfachen Heimspiel gegen Varteks Varazdin. So hofft man wohl bei Inter hauptsächlich darauf, daß Split von der Angst gelähmt sein könnte, am Ende der Spielzeit mit völlig leeren Händen dazustehen. Die Hausherren können prinzipiell noch einen UEFA-Cup-Platz erreichen, aber da man sich als Pokalsieger ohnehin für diesen Wettbewerb qualifiziert hat, kann man die Sache gelassen angehen, während Inter Zapresic unbedingt gewinnen muß und auf das "Wunder" eines Unentschiedens in Split hofft.

Offensichtlich sind die Gäste von ihren Aussichten etwas gelähmt, denn nicht der Tabellenzweite bestimmt Stadion Kantrida in der Anfangsphase die Partie, sondern es sind die Hausherren, die deutlich aktiver sind und nach 13 Minuten völlig verdient zum Führungstreffer kommen - klassisch durch Paß in den freien Raum und Schlenzer ins Netz. Auch danach bleiben die Hausherren dominant, aber Inter kommt nach 18 Minuten bei seiner ersten Chance durch einen sehr ähnlichen Treffer zum Ausgleich und legt vier Minuten später duch ein skurriles Tor noch einen drauf, als Rijekas Torhüter einen diagonalen Kullerball ins Netz durchrutschen läßt. Noch glücklicher ist das 1:3 für die Gäste, denn ein Abwehrversuch von Rijekas Schlußmann trifft den eigenen Spieler Knesevic, von dem das Leder ins Netz der Hausherren springt. Das sollte eine Viertelstunde vor Schluß eigentlich die Entscheidung sein, ist es aber nicht: vier Minuten später landet ein Ball, der wohl eher ein verunglückter Paß als ein Schuß ist, im langen Eck der Gäste und zehn Minuten vor Schluß fällt der Ausgleich zum 3:3, eine Bogenlampe, die genau in den Winkel paßt. Zwischendurch hat es noch eine rote Karte gegen Inter gegeben, dessen Meisterschaftshoffnungen allerdings schon lange begraben sind, denn Hajduk zeigt die erhoffte Schwäche nicht, sondern führt schon zur Halbzeit mit 4:0 (Endstand 6:0).

Über eine besonders große Fanszene scheint Inter nicht zu verfügen, sonst hätten sich wohl mehr Stadion Kantrida als die etwa 30 Anhänger aus dem gut 180 Kilometer nordöstlich an der Grenze zu Slowenien gelegenen Zapresic aufgemacht, um die mögliche Meisterschaft ihres Teams mitzuerleben. Wie auch die Anhänger der Hausherren verzichtet man auf ein Intro, feuert dann sein Team aber mit Sprechchören, Klatschen und so weiter an. Bei Rijeka gibt es nach der Führung auch noch ein einsames rotes Pyro zu sehen, aber ingesamt ist die Stimmung doch eher relaxt und paßt so zu dem sommerlichen Wetter, das bei Temperaturen von weit über 30 Grad auch nicht zu allzu großer Aktivität einlädt - wer weiß, ob nicht manche potentiellen Zuschauer nicht gleich am direkt benachbarten Adria-Strand geblieben sind? Den meisten Applaus gibt es übrigens schon vor der Partie, als die Spieler von Rijeka ihrem Publikum den Pokal präsentieren.

Das Stadion Kantrida ist wirklich atemberaubend, was allerdings weniger an seinem großartigen Ausbau Stadion Kantrida liegt, obwohl der mit einer teilweise überdachten Haupttribüne, die den Schriftzug "HNK Rijeka" trägt, und dem Heimbereich hinter dem Tor mit der Aufschrift "Armada" durchaus gefallen kann. Das wirklich Grandiose ist die Lage des Stadions, das zwischen eine Felsenwand - offensichtlich hat man hier einiges vom benachbarten Berg abgetragen, um das Stadion unterzukriegen - und die Küste gequetscht ist. So bleibt auf der Gegenseite dann auch kaum Platz für Ausbau - es gibt nur ein paar Sitzreihen und die Flutlichter sind oben am Felsen befestigt, das kann aber wirklich nicht stören. Oberhalb des Felsens verläuft übrigens die Hauptstraße und da kann man über eine Mauer gut ins Stadion spähen, was einem zu unverhofften Kulissen verhilft, zumal auch der Hafen nicht weit ist und schon mal ein Schlepper ein Schiff hinter der Tribüne vorbeizieht. Manche Zuschauer begeben sich dann auch gar nicht erst ins Stadion, sondern nutzen die Vogelperspektive von der Straße aus oder sogar aus den Fenstern der noch höher gelegenen Häuser, wo man allerdings wohl schon etwas weit vom Spielgeschehen entfernt ist.

Stadion Kantrida
Stadion Kantrida
Stadion Kantrida

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links