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10.12.2006, Arena AufSchalke, Bundesliga |
Am 16. Spieltag der Fußball Bundesliga 2006/2007 kommt es in Gelsenkirchen zur 128. Auflage des Revierderbies Schalke 04 gegen Borussia Dortmund.
Seit vier Spielen warten die Hausherren auf einen Heimsieg gegen den Rivalen, wobei eines der Spiele - in der Saison 2004/2005 - sogar mit 1:2 verloren
ging. Trotz dieser negativen Heimspielserie spricht die Gesamtbilanz der letzten Jahr eindeutig für Königsblau, denn dieser Sieg war der einzige für
den BVB seit 1998, während der FC Schalke 04 im gleichen Zeitraum fünfmal als Derbysieger den Platz verließ. Auch der bisherige Saisonverlauf spricht für die Gastgeber, die nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Werder Bremen auf Tabellenplatz zwei stehen und davon träumen dürfen, die erste Meisterschaft seit 1958 zu erringen. Die Borussia dagegen steht zwar nur zwei Punkte hinter dem angestrebten UEFA-Cup-Platz, es hat jedoch immer wieder lautstarke Kritik an den Leistungen des Teams gegeben und in der letzten Woche hat man ein eher unwürdiges Schauspiel abgezogen, als Trainer van Marwijk und Geschäftsführer Watzke in separaten Pressekonferenzen verkündeten, daß man ab Sommer 2007 getrennte Wege gehen werde.
Es gäbe wohl eine einfache Methode für die Mannschaft der Gäste, verlorenen Kredit zurückzugewinnen: mit einem Sieg im Revierderby könnte man die Fans
sicherlich versöhnen und auch eine Borussia, die nach großem Kampf mit einer Niederlage vom Platz gehen muß, könnte sich des Schulterschlusses mit ihrem Anhang gewiß sein. Am Anfang der Partie sieht es auch aus, als habe das Team der Gäste das begriffen, denn es kommt besser in die Partie als die Hausherren und dominiert die ersten Minuten der Partie. Nach zehn Minuten entwickelt sich aus einer Ecke die erste große Chance für Schalke - Tinga muß auf der Linie klären - und eine Minute später ist es ein Freistoß, der das 1:0 bringt, wobei BVB-Torhüter Roman Weidenfeller nicht allzu gut aussieht. Eine weitere Standardsituation - diesmal wieder ein Eckball - führt nach 25 Minuten zum 2:0, wobei ausgerechnet S04-Mittelstürmer Kevin Kuranyi im Fünfmeterraum des BVB mutterseelenallein gelassen wird und sich die Kopfballchance nicht entgehen läßt. Spätestens jetzt fügen sich die Gäste in ihr Schicksal und das dürfte bereits ohne den Treffer zum 3:0 gelten, den kurz nach der Halbzeitpause Lövenkrands erzielt, der aber den Gästen spätestens jetzt alle Illusionen raubt. In der Folge schalten die Gastgeber einen Gang zurück, sonst hätte es heute leicht zum Debakel für Schwarz-Gelb kommen können und am Ende gelingt Alexander Frei noch die Ergebniskosmetik zum 3:1, doch auch das kann nicht verschleiern, daß die Partie außer in den ersten zehn, maximal 15 Minuten, einen äußerst einseitigen Verlauf zugunsten von Schalke 04 genommen hat.
Vor einigen Wochen ist das Banner "Gelbe Wand Südtribüne Dortmund" über Nacht aus dem Westfalenstadion verschwunden und seither wird darüber spekuliert,
ob sich Schalke-Fans in den Besitz des 60 mal 0,5 Meter großen Spruchbandes gebracht haben und es ob es beim heutigen Derby in der Arena oder auf dem Weg von Dortmund nach Gelsenkirchen - zum Beispiel auf einer Autobahnbrücke - prästentiert werden soll. Da der Ton vor allem in diversen Internet-Foren recht rau war, hat die Geschichte bereits im Vorfeld eine Konsequenz für das Derby. Schalke 04 hat seinen Anhängern die geplante Choregraophie auf der Nordtribüne verboten, "um Provokationen zu vermeiden", obwohl die thematisch nichts mit der Banner-Geschichte zu tun hatte, wie die Schalke-Fans beteuern. Dennoch stellt man auf Heimseite ein Intro auf die Beine, wobei man sich im Unterrang der Nordtribüne auf Schwenkfahnen, Doppelhalter und Riesentrikot beschränkt und den Oberrang mit einer großen Menge von blau-weißen Fahnen bestückt. Den BVB-Fans ist kein Intro möglich, vermutlich, weil sie so gut wie keine Utensilien mit in die Arena nehmen durften, nur zwei Banner mit der kombinierten Aufschrift "You can run - but you can't hide" werden nebeneinder aufgehängt, um ihren Block zu verzieren. Während des Spiels läßt der BVB-Support in der zweiten Hälfte deutlich nach, als klar wird, daß heute kaum noch mit Gegenwehr seitens der Mannschaft zu rechnen ist. Auf Heimseite ist man da natürlich besser gelaunt und liefert einen ganz ordentlichen Support ab, ohne daß der jetzt eine besondere Derby-Qualität hätte, wenn man mal von dem hohen Anteil an Schmähgesängen in Richtung der Gäste absieht, in denen die Banner-Geschichte mit "Keine Fahne, keine Punkte, BVB!" dann auch Erwähnung findet, etwas zu sehen ist von dem verschwundenen Spruchband am heutigen Tage freilich nicht.
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