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TSV 1864 Sachsenhausen |
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Hessisch-Niedersächsische Allgemeine mit Lokalsport Waldeck Hessischer Fußballverband fußballdaten.de |
SCW Supporters |
27.04.2005, Sportplatz Am Eichholz, Verbandspokal Hessen |
Beim TSV 1864 Sachsenhausen kommt es auf die Jahreszahl an, denn der osthessische Überraschungsteilnehmer am Viertelfinale des Verbandspokals Hessen
teilt sich seinen Namen abgesehen vom Gründungsjahr mit dem TSV 1857 Sachsenhausen aus Frankfurt. Um die Namensverwirrung komplett zu machen, gibt es noch einen TuS Sachsenhausen, der allerdings stammt
aus Brandenburg, wo die bekannteste Stadt dieses Namens zu finden ist, deren Bekannheit freilich dem dunkelsten Fleck ihrer Geschichte, dem gleichnamigen Konzentrationslager der Nazis zu verdanken ist, das man nicht den hessischen Städten dieses Namens unterschieben sollte. Doch zurück zum Fußball und dem Hessen-Pokal, in dem den Hausherren in der letzten Runde eine faustdicke Überraschung gelang, als man den Oberligisten Buchonia Flieden im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb bugsieren konnte, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, daß Buchonia in der 86. Minute mit 2:0 in Führung gegangen war und es von einem drei Klassen tiefer spielenden Club kaum zu erwarten ist, in so kurzer Zeit zwei Tore aufzuholen. Heute ist der SC Waldgirmes und damit ein weiterer Oberligist zu Gast und der Sieger der Partie darf sich auf ein ganz besonderes Spiel freuen, denn man wird im Halbfinale des Wettbewerbs ein Heimspiel gegen den Spitzenreiter der Regionalliga Süd in Gestalt des ohnehin schon attraktiven OFC Kickers Offenbach ausrichten dürfen.
Der SC Waldgirmes will offensichtlich schnell für Klarheit Am Eichholz sorgen und übernimmt sofort das Kommando über die Partie. Nachdem
man es jedoch trotz guter Chancen verpaßt, einen frühen Treffer zu erzielen, fassen die Bezirksligakicker Mut und kommen auch schon mal nach vorne. In dieser Phase macht sich vermutlich so mancher aus Waldgirmes Gedanken, was wohl passieren wird, sollten die Hausherren in Führung gehen, doch diese unangenehme Situation bleibt dem klassenhöheren Team dann doch erspart, denn in der 44. Spielminute ist es schließlich doch der SCW, der aus einem Gewühl mit einem nicht allzu harten, dafür aber wohl verdeckten Schuß in Front geht und im ersten Angriff nach Wiederanpfiff auf 2:0 erhöhen kann. Daß es diesmal wohl keine Sensation mehr geben wird, wird schnell klar, denn offensichtlich sind die heimischen Kicker schon am Ende der ersten Viertelstunde im zweiten Durchgang auch mit ihren Kräften am Ende, so daß jetzt auch die Geschwindigkeitsunterschiede zu den Spielern der Gäste immer auffälliger werden. Die können es sich leisten, früh einen Gang zurückzuschalten, und erzielen dennoch im weiteren Verlauf der Partie zwei weitere Treffer. Dennoch hat man am Ende in Sachsenhausen allen Grund, stolz auf sein Team zu sein, das einen Oberligisten düpieren und einen zweiten über mindestens eine Halbzeit vor Probleme stellen konnte und so erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb geht.
Die Anhänger aus Waldgirmes haben ein paar Transparente im Fangzaun hinter dem Tor aufgehängt und lassen sich mit einer Trommel auf
der Geraden nieder, von wo es hin und wieder mal etwas angefeuert wird. Eine Trommel hat man auch auf Seiten der Hausherren zum Support dabei, hier wird sie aber nur sehr sporadisch eingesetzt, so wie es auch kaum zu Sprechchören kommt. Im ersten Abschnitt finden sich noch ein paar Jugendliche, die zeitweise etwas intensiver für den TSV supporten, aber man hat eher den Eindruck, daß es sich um eine Art Spiel handelt, als echte Fans des Bezirksligisten vor sich zu haben, und das wird dadurch bestätigt, daß man im zweiten Abschnitt wohl Besseres zu tun hat. So bilden bald die gelegentlichen Zwischenrufe die einzige Form von Reaktion auf's Spielgeschehen, die aus dem Publikum noch zu hören ist.
Mit dem Sportplatz Am Eichholz hat der TSV Sachsenhausen eine Anlage, die immerhin über einen Rasenplatz verfügt, ansonsten aber wenig
zu bieten hat. Auf einer Seite ist das Vereinsheim der Hausherren zu finden und davor gibt es ein paar Betonstufen über die Breite des Gebäudes, bei denen es sich freilich eher um eine Art stufige Terrasse zu handeln scheint als um echte Stehplatzränge. Hier hat man ein paar Plastikstühle aufgebaut und so für ein paar Sitzgelegenheiten gesorgt. Der Rest der Anlage ist ebenerdig begehbar, wobei hinter einem Tor, wo weder eine Absperrung zu finden ist noch viel mehr Platz hinter dem Spielfeld ist als für die Netzaufhängung nötig, offensichtlich kein Zuschauerbereich eingeplant ist. Neben einer Längsseite gibt es noch einen zweiten Rasenplatz, der jedoch aufgrund der völlig fehlenden Begrenzungen eindeutig der Nebenplatz der Anlage ist, obwohl er im Gegensatz zu dem heute genutzen Feld über ein Flutlicht verfügt.
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