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06.06.2004, Sportpark am Hallo, Aufstiegsrunde zur Frauen-Bundesliga |
Beim heutigen Spiel der SG Essen-Schönebeck gegen den TSV Crailsheim handelt es sich um eins der beiden letzten
Spiele in der Qualifkationsrunde zur Frauen-Bundesliga überhaupt. Im kommenden Jahr wird es nicht mehr vier Regionalligen
als Unterbau der Frauen-Bundesliga geben, sondern eine zweigeteilte 2. Frauen-Bundesliga, deren Staffelmeister direkt in die Frauen-Bundesliga
aufsteigen. Momentan heißt es noch "zwei von vier" und da ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so klein, daß es sich bei den beiden Aufsteigern um die beiden heutigen Kontrahenten handelt könnte. Die Runde ist für die heimische SG Essen-Schönebeck optimal gelaufen, denn während man beide Spiele gewinnen konnte, gingen die Partien aller Gegner Remis aus, was bereits nach zwei von drei Spieltagen der einfachen Runde die Gastgeberinnen auf uneinholbare sechs Punkte davonziehen ließ. Der TSV Crailsheim muß demzufolge mit zwei Punkten vor den beiden anderen Teilnehmern der Aufstiegsrunde - TuS Niederkirchen und Tennis Borussia Berlin - liegen, so daß es die Schwäbinnen heute als einziges Team aus eigener Kraft in die Frauen-Bundesliga schaffen können, während die beiden anderen Mannschaften gegeneinander spielen und auf Schützenhilfe der Essenerinnen angewiesen sind.
In der Anfangsphase sieht es noch so aus als wären die heimischen Spielerinnen durchaus gewillt, ein vernünftiges Spiel abzuliefern und
dem TSV Crailsheim ein ernsthafter Gegner zu sein, aber das gilt wirklich nur für die allerersten Minuten, denn in der 10. kommt es beim ersten ernsthaften Angriff der Gäste zum 0:1 und danach ist dann doch auf Seiten der Hausherrinnen allzudeutlich zu spüren, daß die Luft raus ist. 17 Minuten später kommt es zum zweiten Treffer für die Auswärtsmannschaft und so kann Crailsheim mit einem beruhigenden Vorsprung in die Pause gehen. Im zweiten Abschnitt versuchen die Gastgeberinnen noch mal das Tempo zu erhöhen, können aber gegen die kompakte Deckung des Gegners wenig ausrichten und im Endeffekt fehlt halt doch das letzte Quentchen Motivation. So ist schon lange klar, daß heute der Tag des TSV Crailsheim ist, als in der Schlußminute der Treffer zum 0:3-Endstand fällt. So feiern die Schwäbinnen am Ende den Aufstieg in die Frauen-Bundesliga, der wohl nur von wenigen erwartet wurde, aber sicherlich nach der heutigen Leistung verdient ist, obwohl sicher auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist, daß die Ausgangskonstellation denkbar günstig für die Gäste war. Andererseits wollen sich die beiden Unentschieden gegen die favorisierten Teams aus Niederkirchen und Berlin erst mal verdient sind, um sich in eine solche Ausgangsposition bringen zu können!
Im Vorfeld hieß es bei der SG Schönebeck, daß man wie in der Vorwoche über 1000 Zuschauer erwarten würde, aber am Ende sind es dann doch
nur etwas weniger als die Hälfte, die sich zur frühen Stunde von 11:00 Uhr ins Stadion begeben, um den sicheren Aufstieg ein zweites Mal zu feiern. Dazu kommen noch die Aktiven der Jugendmannschaften des Teams, die die der ersten und zweiten Mannschaft der SGS - auch die Zweitvertretung ist in diesem Fall in die Verbandsliga aufgestiegen - mit Transparenten zum sportlichen Erfolg des Spieljahres gratulieren, die später an der Tribüne aufgehängt werden. Im weiteren Verlauf des Spiels ist Support nur von den vielleicht 30 mitgereisten Fans aus Crailsheim zu hören, die eine Trommel mitgebracht haben und fleißig nutzen und zusätzlich gelegentlich auch mal einen Sprechchor zustande bekommen. Am Ende sind natürlich beide Seiten gut gelaunt, wobei die größere Freude natürlich auf der Seite der Gäste liegt, die wohl nicht wirklich mit dem Aufstieg rechnen konnten, während man in Essen halt schon seit einer Woche der Qualifikation zur Frauen-Bundesliga sicher sein konnte. "Unbeschreibliche Jubelszenen" spielen sich zwar nicht ab, so daß die spätere Darstellung auf der offiziellen Seite des TSV als Übertreibung gewertet werden muß, aber echte Begeisterung zeigen die Spielerinnen der Gäste und ihre Anhängerschar auf jeden Fall, die nach dem Schlußpfiff gemeinsam den Erfolg feiern.
Bislang hat die SG Essen-Schönebeck ihre Heimspiele im wohl nicht sonderlich ausgebauten Stadion Ardelhütte ausgetragen, das wohl bis
zur gerade beendeten Saison auch in der Frauen-Bundesliga hätte genutzt werden können (siehe Abteisportplatz Brauweiler), aber der DFB hat die Anforderungen an die Bundesligisten (und auch die Teilnehmer der neuen zweiten Liga) bezüglich des Austragungsortes drastisch erhöht, so daß man sich heute wie in Zukunft den Sportpark am Hallo mit den Hausherren, den Männern vom FC Stoppenberg teilt. Das Spiel findet auf dem für immerhin 10000 Zuschauer ausgebauten Hauptplatz der Anlage statt, einem Rasenplatz, der mit einer sehenswerten Tribüne ausgebaut ist, deren Überdachung über eine charakteristische "pickelartige" Struktur verfügt. Hier sitzt man auf roten Schalensitzen mit Rückenlehnen, aber auch für Stehplätze ist reichlich gesorgt, denn die unüberdachte Gegenseite verfügt über eine achtstufige Traverse - wie die Haupttribüne übrigens etwas hochgesetzt. Nur hinter den Toren gibt es keinen besonderen Ausbau - hier kann man etwas erhöht stehend das Geschehen verfolgen. Offiziell hört der Hauptplatz übrigens auf den Namen "Leichathletikstadion am Hallo" und folgerichtig ist er auch mit einigen Lauf- und Sprintbahnen gut für diese Sportart geeignet. Neben dem besonders wegen der eingenwilligen Tribüne sehenswerten Leichtathletikstadion, das zwischen 1999 und 2001 erbaut wurde, gehören zum Sportpark übrigens auch ein Nebenplatz hinter der Tribüne und eine Sporthalle mit 2.500 Sitzplätzen und 800 Stehplätzen, in der manche der Heimspiele der Handballer von TUSEM Essen ausgetragen werden.
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