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1. FC Schwalmstadt |
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08.05.2004, Stadion am Fünften, Landesliga Hessen Nord |
Der erste FC Schwalmtal ist gerade mal etwas über ein Jahr alt, taten sich doch am 3.4.2003 die Fußballabteilungen von TuSpo Ziegenhain und ESV Jahn Treysa unter dem neuen Namen zusammen. Der fußballerisch deutlich erfolgreichere der Vorgängervereine ist der Stadtteilclub aus Ziegenhain und so übernahm die erste Mannschaft des Fusionsteams dessen Startplatz in der Landeliga Hessen Nord. Die anderen beiden Seniorenteams des Clubs sind in der Bezirksliga und Kreisliga vertreten. Als souveräner Tabellenführer seiner Staffel blickt Schwalmstadt dem sicheren Aufstieg entgegen, so daß sich die Fusion zumindest sportlich rentiert zu haben scheint. Etwas mühsamer ist da der Weg des FSC Lohfelden. Die Mannschaft aus der Kasseler Peripherie hat in der Vorsaison in der Oberliga Hessen gespielt, konnte jedoch die Spielklasse nicht halten und in diese Liga soll es zum Saisonende auch wieder zurückgehen. Den direkten Weg nach oben versperren die heutigen Hausherren, aber der zweite Tabellenplatz, der zur Teilnahme an einer Qualifikationsrunde berechtigt, ist durchaus noch in Sicht, auch wenn man ein paar Punkte hinter dem Mitabsteiger vom OSC Vellmar hinterherhinkt, der im Vorjahr als viertletzter der Oberliga in dieser Runde seinen Oberligastatus bestätigen sollte und dabei scheiterte.
FCS gegen FSC heißt es heute also und es zeigt sich schnell, daß nicht nur die Abkürzungen der Kontrahenten große
Ähnlichkeit aufweisen, sondern auch ihre Spielweisen - zumindest am heutigen Tag. Und das ist kein Qualitätsmerkmal für die Partie, denn keiner der beiden Kontrahten kämpft mit offenem Visier. Offensichtlich überwiegt die Angst, dem Gegner ins Messer zu laufen, so daß man aus einer sicheren Abwehr agiert und allzu wenig für die Offensive tut. Chancen sind so Mangelware, auch wenn Lohfelden in der ersten Hälfte kleine Vorteile im Mittelfeld erspielen konnte. Im zweiten Abschnitt geht es ähnlich weiter, aber jetzt präsentieren sich zumindest die Kicker aus Schwalmstadt eine Prise mutiger. Das schlägt sich dann endlich auch in Chancen nieder, wobei die erste denkbar lange auf sich warten läßt und erst nach über einer Stunde Spielzeit zu vermerken ist. Dann dauert es bis zur 89. Minute, bis es wieder eine Gelegenheit gibt, doch den Hausherren verstummt der Torschrei auf den Lippen, als einer der ihren per Drehschuß aus kürzester Distanz verfehlt. Die Punkteteilung scheint also beschlossene Sache zu sein, aber ein Spiel dauert eben manchmal auch länger als 90 Minuten, so daß die Entscheidung auch noch in der Nachspielzeit fallen kann und so auch heute: zwei Minuten ist das Spiel über der Zeit, als sich ein Spieler der Hausherren ein Herz faßt und aus zweiter Reihe das Leder flach und plaziert im Tor unterbringt. Danach ist sogar noch Zeit für die erste klare Torchance für den FSC, der jedoch haarscharf sein Ziel verfehlt, so daß die Chancenauswertung der Gäste bei 0 % bleibt - fast hätte sie 100 % betragen.
Angesichts von Dauerregen während eines Großteils der Partie drängeln sich die 450 Zuschauer der Partie unter der
Überdachung der Anlage. Besonders laut geht es dabei allerdings nicht zu, denn nach einem Fanblock sucht man sowohl bei den Gastgebern als auch bei den Gästen vergeblich. Die einzigen passenden Äußerungen bestehen in ein wenig Geraune bei den vergebenen Chancen in der zweiten Hälfte und im Torjubel, als es dann doch noch zur späten Entscheidung kommt. Mit einer größeren Änderung dieser Situation dürfte wohl auch im Aufstiegsfalle auf beiden Seiten nicht zu rechnen sein, so daß wohl davon auszugehen ist, daß es auch bei den potentiellen Spielen beider Teams in der Oberliga, die es ja in der kommenden Saison geben könnte, eher ruhig zugehen wird.
Die Landesligamannschaft des 1. FC Schwalmstadt geht in Ziegenhain an den Start, wo bis vor einem Jahr noch der TuSpo Ziegenhain seine
Spiele austrug. Hier findet sich eine Anlage, die über einen reinen Fußballplatz verfügt, an den sich sofort die Zuschauerbereiche anschließen und damit für eine recht kompaktes Stadion sorgen. Auf drei Seiten findet man keinen Ausbau vor und die Zuschauer können sich bestenfalls ebenerdig aufstellen. Unmittelbar hinter der Gegenseite folgt eine Hecke, die die Anlage begrenzt, hinter einem Tor liegt ein Nebenplatz, auf dem vor der Partie noch ein Jugendspiel ausgetragen wird. Der dreiseitige Mangel an Ausbau wird vom Zustand der letzten Längsgerade wettgemacht, wo ein tandemförmiger Wall über die volle Spielfeldbreite läuft, der mit weißen Holzbänken versehen ist. Im mittleren Bereich gibt es über ein gutes Drittel dieser Breite eine Überdachung, die über die Rückseite des Gebäudes hinaussteht, das im unteren Bereich die Umkleiden enthält und in der oberen Etage mit dem Vereinsheim des 1. FC Schwalmstadt ausgestattet ist. Die Rückseite dieses gemauerten Gebäudes ist im Obergeschoß weiß getüncht und mit der Aufschrift TUSPO ZIEGENHAIN 1886 versehen, wobei ein zusätzliches Schild Stadiongaststätte TuSpo 1886 e. V. Ziegenhain ebenfalls auf die Ursprünge des FCS hinweist. Um einen Hinweis auf den aktuellen Hausherren zu finden, muß man schon etwas genauer hinsehen, aber tatsächlich gibt es auch ein Holzschild 1. FC Schwalmstadt e. V. und zu beiden Seiten der Tribüne laufen Treppen den Wall hinauf, während der Rest davon über die Rückseite mit Rasen begrünt ist. Die zweite Mannschaft des 1. FC spielt übrigens in Treysa und nutzt von daher vermutlich das Stadion des anderen Fusionspartners.
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