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Real Betis B |
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10.06.2007, Ciudad Deportiva Ruiz de Lopera, Promoción a Segunda B |
Freude und Leid liegen bekanntlich oft dicht beeinander. Bei Real Betis Balompíe ist der Unterschied zwischen beidem gerade mal mit
dem zwischen erster und zweiter Mannschaft identisch, denn während der Erstligist nach der gestrigen Niederlage ernsthaft befürchten muß, in der kommenden Saison eine Klasse tiefer zu spielen, konnte die Reserve in der Staffel 10 der Tercera División(Andalusien Ost und Ceuta) mit drei Punkten Rückstand auf den Algeciras CF den zweiten Platz belegen und sich so für die Aufstiegsrunde zur Segunda División B qualifizieren, in der man heute nach einem 1:1-Remis im Hinspiel die Chance hat, ins Endspiel vorzustoßen, wenn man sich über Imperio Mérida durchsetzt. Die Gäste stehen im Schatten ihres nicht viel bekannteren Lokalrivalen Mérida UD, der zur Zeit in der Segunda B spielt und ingesamt 4 Spielzeiten in dieser und weitere 11 in der Tercera División gespielt hat, während Imperio erst zur Saison 2001/2002 überhaupt zum erstenmal in die Tercera aufgestiegen und zwischendurch noch einmal ab- und wieder aufgestiegen ist, bevor man sich jetzt erstmalig als Tabellendritter für die Aufstiegsrunde zur Segunda B qualifizieren konnte und damit die Chance hat, auf das gleiche Level zu kommen wir der Mérida UD, der die als 15. der Liga knapp oberhalb der Abstiegszone abgeschlossen hat.
Beide Teams gehen die Partie recht offensiv an - Imperio Mérida muß halt, weil die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstorregel gilt,
und Betis B will offensichtlich den Heimvorteil nutzen -, doch es sind die Hausherren, die deutlich besser in die Partie kommen und zu ersten Torchancen kommen. Nach zehn Minuten beginnt das Spiel etwas zu verflachen und schließlich ist es eine Standardsituation, die nach etwas mehr als einer halben Stunde einen Treffer für Betis bringt. Zamora zirkelt einen direkten Freistoß über die Mauer der Gäste so geschickt ins Eck, daß es keine Abwehrchance für den Torhüter gibt, und bringt seine Farben so in Front. In der Folge spielen die Gäste weiter so gut es geht nach vorne, aber echten Druck können sie dabei kaum erzeugen. In der 68. Minute hat man freilich etwas Pech, als man Betis' Goalie umspielt, der aber das Leder noch so eben berühren kann, so daß ein nachrückender Abwehrspieler noch in der Lage ist zu klären, und noch mehr zwölf Minuten vor Schluß, als ein Schuß von der Strafraumgrenze an den kurzen Pfosten klatscht. Dennoch ist am Ende das 1:0 für den Nachwuchs von Betis verdient, denn auch die Gastgeber kommen noch zu weiteren Chancen.
Die meisten Zuschauer der Partie, deren Besuch offiziell mit 4000 doch extrem hoch angegeben wird, stehen auf der Seite der Hausherren - vielleicht hat da jemand bei Betis
sehr optimistisch geschätzt, denn Mitglieder haben zu der Partie freien Eintritt. Neben einem Transparent "Por un Betis libre" ("Für ein freies Betis"), das sich wohl auch ohne viel Phantasie als gegen den Teambesitzer Ruiz de Lopera gerichtet interpretieren läßt, gibt es zum Intro zahlreiche grün-weiße Pappen zu sehen, die vor dem Spiel verteilt wurden und auf denen "A por ellos! Por nuestro Betis" zu lesen ist (Los, auf sie! Für unser Betis!). Die Zahl der Imperio-Anhänger, die aus dem etwa 200 Kilomter in der Region Extremadura gelegenen Region nach Sevilla gekommen sind, liegt bei vielleicht 20 und die Gästefans sind außer an einem Transparent, auf dem "Aupa Imperio Peña Raúl Morales Mérida" zu lesen ist, nicht zu erkennen. Sprechchöre gibt es während der Partie nur ganz sporadisch in der Anfangsphase, danach geht es dann doch sehr ruhig zu.
Die Spielstätte der zweiten Mannschaft von Betis liegt einen Steinwurf entfernt vom Stadion und heißt natürlich - wie sollte es anders
sein? - Ciudad Deportiva Manuel Ruiz de Lopera. Hier findet man von mit Betis-Vereinszeichen geschmückten Mauern zwei längsseits nebeneinander liegende Spielflächen vor, deren Hauptplatz an der gegenüberliegenden Längsseite mit fünf Stufen ausgebaut ist. Außerdem gibt es eine komplett entlang der Bande verlaufende Steinbank, auf der man sich ebenfalls niederlassen kann, sowie eine Cafeteria in einem Hintertorbereich. Unter derem Vordach finden sich die einzigen überdachten Plätze, die angesichts des immer wieder mal niedergehenden Regens von einigen Zuschauern auch genutzt werden, andere bauen sich aus den A por Ellos-Bögen nach dem Intro Regenschutzhüte. Beim Blick auf die Cafeteria-Hintertorseite kann man dann auch, wenn man den Blick etwas höher richtet, das Estadio Manuel Ruiz de Lopera sehen, in dem Betis' A-Mannschaft ihre Spiele austrägt. Hinter der unausgebauten Längsseite ist übrigens auch für eine ganz ahnsehnliche Kulisse gesorgt, denn hier blickt man auf die sehenswerte Brückenkonstruktion, mittels derer die Autobahn A66 den Fluß Guadalquivir überquert.
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