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Hajduk Split |
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28.10.2006, Poljud, 1. HNL |
Hajduk Split arbeitet gerade daran, eine völlig verkorkste letzte Saison vergessen zu machen, in der
man über einen völlig indiskutablen fünften Platz der Meisterrunde nicht hinausgekommen ist. In dieser Spielzeit soll es dann doch
wieder der Titel werden und zur Zeit liefern sich die Kicker von der Adria ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem alten Rivalen und Titelverteidiger Dinamo Zagreb, wobei es heute die Chance gibt, an dem Hauptstadtteam vorbeizuziehen, das am frühen Nachmittag bei Slaven Belupo nur ein Remis erreicht hat. Benötigt wird dazu ein Sieg gegen den NK Međimurje, der im zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit als zur Zeit Fünfter recht gut mithalten kann, allerdings zum Saisonauftakt sein Heimspiel gegen Hajduk Split mit 0:2 verloren hat und dem auch heute kaum mehr als die Rolle eines krassen Außenseiters zugetraut wird.
Hajduk Split ist von Beginn an das bessere Team, ohne eine überzeugende Leistung zu bieten. Viel mehr stellt man die etwas weniger
schlechte zweier schwacher Mannschaften und schafft es nur allzu selten, gefährlich in die Nähe des Tores der Gäste zu kommmen. Will man den Titel gewinnen, ist es aber bekanntlich auch nicht nötig zu glänzen und Schönheitspreise zu gewinnen - jedenfalls nicht, wenn man seine schwachen Spiele dann doch irgendwie für sich entscheidet. Nach einer halben Stunde schaffen es die Gastgeber dann auch, dem Spiel genau diese Wendung zu geben, als sie per Kopfball-Aufsetzter von Dragan Blatnjak das Führungstor erzielen. Die Gäste ändern ihre Spielweise im weiteren Verlauf kaum, so daß spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte klar wird, daß ihnen heute nicht zuzutrauen ist, diese Partie noch mal rumzureißen. Obwohl auch Hajduk Split nicht besser wird, erzielen die Hausherren nach fünf Minuten im zweiten Abschnitt einen weiteren Treffer, der dafür sorgt, daß das Spiel am Ende mit exakt dem gleichen Ergebnis endet wie das Hinspiel.
Bei einem Spiel wie heute hält sich das Zuschauerinteresse in Split sehr in Genzen und so ist das Stadion Poljud, dessen Kapazität von
35000 bei Spielen gegen Dinamo Zagreb schon mal fast ausgenutzt wird, heute nur zu einem Bruchteil gefüllt. Gästefans sind völlige Fehlanzeige, dafür haben die Torcida - also die Anhänger von Hajduk Split - heute etwas zu feiern, begeht man doch das 56jährige Jubiläum der Vereinigung. Das ist zwar kein klassisches Jubiläum, aber Grund genug, eine schöne Choreographie abzuliefern, bei der man eine 56 inmitten von vier Quadraten in den Vereinsfarben Blau und Rot präsentiert. Später gibt es dann genau zur 56. Minute Würfe von zahlreichen Papierrollen und danach gibt man sich pyromanisch, indem der Hajduk-Block von benglischen Feuern rot erleuchtet wird. Auch sonst ist von den Fans der Torcida ständig etwas zu hören, wobei man sich auch von dem schwachen Spiel seiner Mannschaft nicht stören läßt.
Das Stadion Poljud
präsentiert sich in Austernform mit überhöhten Längsseiten, während der Ausbau hinter den Toren deutlich flacher ist -
oder genauer gesagt hinter dem einen Tor, wo die aktiven Heimfans ihren Platz finden, denn gegenüber ist der Ausbau unterbrochen und es gibt stattdessen eine große Anzeitgetafel zu sehen sowie an der Rückwand die Jahreszahlen der zahlreichen Erfolge von Hajduk zu lesen. Der Hintertorbereich ist im Gegensatz zu den Tribünen der Längsseiten, die mit einer interessanten transparenten Konstruktion gedeckt sind, offen. In dieser Überdachung sind auch die Flutlichtstrahler des Stadion Poljud untergebracht, das eine insgesamt sehr sehenswerte Anlage darstellt, auch wenn es mit einer Laufbahn versehen ist, die naturgemäß für einen recht großen Abstand der Zuschauerränge zum Rasen sorgt.
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