TuS Güldenstern Stade vs. TuS Celle FC 1:0
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TuS Güldenstern Stade

TuS Güldenstern Stade
vs.
TuS Celle FC 1:0

TuS Celle FC

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Letztes Spiel: TuS Schwarz-Gelb Oestinghausen vs. Westfalia Rhynern II 24.04.2009, Camper Höhe, Oberliga Niedersachsen Ost
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Hamburger SV

ca 500 Zuschauer

Im Jahr 1924 wurde im Gasthaus Studt zu Stade der SC Güldenstern Stade ins Leben gerufen, dessen Name auf die Güldenstern-Bastion zurückging, die wiederum nach einem schwedischen General benannt ist, der bei der Besetzung Stades beteiligt war. Man schloß sich dem Arbeitersport-Verband ATSV an, was bedeutete, daß Spiele gegen Vereine der konkurrierenden "bürgerlichen" Verbände, aber auch gegen den Camper Höhe kommunistischen "Rotsport" bei Strafe untersagt waren. 1933 wurde der ATSV aufgelöst und mit ihm der SC Güldenstern. "Nicht die körperliche Betätigung [...], sondern die Erziehung des jungen Menschen zu einem körperlich gestählten und willfährigen Soldaten stand im Mittelpunkt des staatlichen Sportprogramms. Aus dem Sport wurde ein Wehrsport und aus dem Wehrsport die vormilitärische Ausbildung mit Stechschritt und Gewehr" heißt es dazu in der Vereinschronik. Bis 1990 gehört man nach der Neugründung 1945 dem Hamburger Fußballverband an und spielte zum Teil in der höchsten Amateurklasse - 1953 reichte es sogar zur Teilnahme an der Endrunde um die Amateurmeisterschaft, in der man unter anderem vor 45000 Zuschauern bei Hertha BSC spielte. Der Wechsel zum Niedersächsischen Fußballverband war durch einen Fehler nötig geworden, denn Stade hatte seine zweite Mannschaft aufgelöst und schlicht versäumt, die andere Mannschaft beim Hamburger Verband zurückzumelden. Jetzt jedenfalls ist man in der Niedersachsenliga Ost aktiv, wo man dringend Punkte zum Klassenerhalt braucht und hofft, sich heute gegen den TuS Celle FC behaupten zu können, der seinerseits nicht verlieren sollte, wenn er nicht selbst ernsthaft den Ligaverbleib zu riskieren gedenkt.

In der ersten Hälfte gibt es ein Spiel zu sehen, das auf recht schwachem Niveau stattfindet und vom Kampf dominiert wird, den vor allem die Hausherren aufnehmen, während das Auftreten des TuS Celle FC etwas weniger engagiert wirkt. So sind es auch die Gastgeber, die sich mehr in der Nähe des gegnerischen Camper Höhe Tors aufhalten, aber es reicht dann doch nicht, um zu echten Chancen zu kommen. Bezeichnend eine Szene Mitte des ersten Abschnitts, in der Stade durch Matthias Quadt frei vorm Tor auftaucht, der jedoch das Leder ohne Schußversuch verstolpert. Im zweiten Abschnitt legen die blau-gelben Gäste die sprichwörtliche Schippe drauf, erweisen sich aber als ebenso harmlos im Abschluß wie die Hausherren. Als drei Minuten vor dem Ende der Partie Maurizio Greco auf halblinker Position gefoult wird und sich den Ball selbst zum Freistoß zurechtlegt, durchzuckt wohl fast jeden der Gedanke, daß das goldene Tor der Partie jetzt oder nie fallen wird, und tatsächlich gelingt Greco ein mustgergültiger Schuß, der hoch ins kurze Eck einschlägt und dem TuS Güldenstern neue Hoffnung bringt, während Celle verdient ohne Punkt nach Hause fährt, denn man hat über weite Strecken der Partie einfach zu wenig investiert.

Einige Heimfans - eher im jugendlichen Alter - haben sich im äußeren Bereich der Tribüne aufgebaut und bieten hier ein Intro mit diversen Schwenkfahnen, wobei man im Laufe der Partie zusätzliche Unterstützung von Anhängern des befreundeten MTV Gifhorn bekommt. Diese Freundschaft ist der Grund dafür, daß das Verhältnis zwischen Camper Höhe den Anhängern der Gastgeber und denen des TuS Celle FC als problematisch gilt, denn letztere betrachten den MTV als Lokalrivalen und diese im direkten Aufeinandertreffen nicht immer sozial kompatible ausgetragene Rivalität wird von beiden Seiten auf die Aufeinandertreffen von Celle und Stade übertragen. Haute tauchen ein paar Minuten nach Anpfiff etwa 30 Gästefans mit viel Spektaktel auf, beziehen ihren Platz auf der mit Flatterband abgetrennten Gegenseite, markieren das Ganze weitläufig mit Zaunfahnen und sorgen in der Folge für reichlich Support per Sprechchor. Das beträchtliche Aufgebot an Polizei und Ordnern bei der Partie erscheint dann allerdings doch zahlenmäßig etwas übertrieben, denn es dürfte fast für jeden Gästefan ein eigener Aufpasser gekommen sein. Immerhin bestätigen die Celle-Fans ihren schlechten Ruf beim TuS Güldenstern mit einem halbherzigen Versuch, nach der Partie quer über das Spielfeld zur Tribüne vorzudringen, und liefern so Stoff, den Aufwand zu rechtfertigen, mit dem die Partie gesichert wird. Übringens stellt sich die Frage, ob die Speerspitze der Celler Fanszene nur zu ausgewählten Spielen fährt - der Verdacht der Rosinenpickerei liegt nahe, dennvor ein paar Wochen in Heeslingen war man nicht vertreten bzw. ist zumindest nicht sichtbar in Erscheinung getreten.

Bereits seit 1945 trägt Güldenstern seine Heimspiele auf dem Sportplatz Camper Höhe aus, der allerdings bis 1963 auf den Namen Köhnshöhe hörte. Sahnestück der Anlage ist sicherlich die steinerne Tribüne mit ihrer hochgesetzten Bauweise, Camper Höhe ihren Holzbänken und dem etwas schrägen Dach, die auch in einem Stadion auffallen würde, das auf den restlichen Seiten mehr Ausbau vorzuweisen hätte als die drei Stufen beim TuS Güldenstern. Seit 1970 verfügt die Anlage über vier Plätze, dazu kommen in näherer Umgebung weitere Sportfelder wie Tennisplätze und es gibt auch ein Freibad in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Hauptplatz des Stadions Camper Höhe ist als Leichtathletikplatz ausgelegt und hier spielt die erste Mannschaft des TuS Güldenstern, abends seit 1971 mit Beleuchtung, auch wenn die damals errichtete Flutlichtanlage nicht gerade mit Lichtstärke glänzen kann. Auch hier konnte der TuS Güldenstern schon deutlich mehr Zuschauer als am heutigen Tag begrüßen, so ist zum Beispiel überliefert, daß das Lokalderby gegen den VfL Stade 1945 von 4500 Leuten besucht wurde.

Camper Höhe
Camper Höhe
Camper Höhe
Camper Höhe
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