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Viking FK Stavanger |
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26.06.2011, Viking-Stadion, Tippeligaen |
Wenn sich Viking Stavanger und der Rosenborg BK aus Trondheim auf dem Fußballplatz treffen, handelt es sich
um das Treffen von zwei der erfolgreichsten Clubs, die der norwegische Fußball zu bieten hat. Die acht
Meistertitel von Viking sind schon eine stolze Zahl, aber die Gäste stellen das mit 22 Meistertiteln um
ein Vielfaches in den Schatten. Nachdem 1991 der letzte Titel nach Stavanger ging, begann eine besonders
stolze Serie, bei der sich Rosenborg von 1992 bis 2004 keinen einzigen Meistertitel entgehen ließ. Die sechs
Jahre danach waren an den Maßstäben beim Rekordmeister gesehen eine Durststrecke, denn man beendete die Spielzeiten
nur drei mal ganz oben und mußte die Hälfte der Meisterschaften der Konkurrenz überlassen. Auch aktuell steht
der RBK gar nicht so gut da, steht mit 15 Punkten aus 11 Partien gerade einmal auf Platz neun - ganze zwei Zähler
vor einem Abstiegsplatz, aber acht hinter Tabellenführer Molde FK. Noch schlechter ist es freilich um Viking bestellt,
denn der Traditionsclub - gegründet 1899 - ist als vorletzter auf eben diesem Abstiegsplatz zu finden. Bei den knappen
Abständen nach oben hat man Mitte der Saison sicherlich noch alle Chancen, die Klasse zu erhalten, aber Viking wäre
wohl gut beraten, nicht allzu lange mit dem Sammeln der dazu nötigen Punkte zu warten.
In der Anfangsphase ist der RBK das aktivere Team, aber die erste richtig dicke Chancen ergibt sich in der 23.
Minute für Viking, als Erik Nevland völlig frei zum Schuß kommt, aber an Daniel Örlund im Tor der Gäste scheitert.
Nach und nach kommen die Hausherren immer besser ins Spiel und spätestens nach der Halbzeitpause ist vom Rekordmeister
wenig zu sehen, während Viking allerbeste Chancen erspielt und vergibt, obwohl Örlund in dieser Phase keinen allzusicheren
Eindruck macht und die Spannung steigert, indem er den Ball zweimal unkontrolliert abspringen läßt.
Einmal fordert das Publikum auch ebenso lautstark wie vergeblich einen Foulelfmeter für Viking,
aber der Pfiff von Schiedsrichter Per Ivar Starbek bleibt ebenso aus wie in der Nachspielzeit, als Rosenborg vehement einen Handelfmeter
fordert. Diese Gelegenheit, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen - und vor allem letzteres - ist eine sehr knifflige Szene,
die nach dem Spiel noch für einige Diskussionen sorgen wird, ob der Referee mit seiner Entscheidung dem RBK zwei Punkte gestohlen habe...
Die aktiven Fans von Heim- und Gastmannschaft sind bei Viking klassisch hinter dem Tor untergebracht, wobei
den Gästefans nur ein abgetrennter Teil ihrer Hintertorseite bleibt. Zum Intro setzt man auf Viking-Seite
voll auf Schwenkfahnen - in einem Bereich mit nahezu flächendeckend kleinen in der blau-weißen Vereinsfarbe
karierten und längsgestreiften, ein paar Meter weiter mit etwas größeren mit Vereinszeichen und
im Innenraum mit richtig großen - vermutlich als offizielles Intro von Vereinsseite. Danach gibt es immer
wieder Sprechchöre auf beiden Seiten, und man reagiert auf den Spielverlauf - wobei es besonders bei den
strittigen Entscheidungen bezüglich der Elfmeterforderungen richtig laut wird. Insgesamt kann man der Partie
so sicherlich eine halbwegs angemessene Atmosphäre bescheinigen, wobei allerindgs auch niemand auf die Idee
kommen dürfte, daß es sich diesbezüglich um ein Highlight gehandelt habe.
Von 1917 bis 2004 kickten die Gastgeber im Stavanger-Stadion, um dann in eine neue Anlage umzuziehen, bei der
man den anderen Namensteil
des Clubs aus der mit 127000 Einwohnern viertgrößten Stadt Norwegens
wählte, so daß man seither im Viking-Stadion dem Ball nachjagt. Bei
der neuen Anlage handelt es sich um eine hochmoderne Arena, die den Eindruck eines reinen Sitzplatzstadions
macht, offiziell aber neben 15800 Sitzplätzen auch noch ganze 500 Stehplätze zu bieten hat und darüber hinaus
mit Heizstrahlern, VIP-Logen und Rasenheizung ausgestattet ist. Auch eine Flutlichtanlage gehört natürlich zu
dem für etwa 20 Millionen Euro gebauten Stadion dazu. Die ist heute wie in Skandinavien üblich auch
eingeschaltet, obwohl es während des 20:00 Uhr angepfiffenen Spiels nicht einmal ansatzweise dunkel wird. Im
Rahmen der 2009 zurückgezogenen Gemeinschafts-Bewerbung Schwedens und Norwegens für die Europameisterschaft 2016
war der Ausbau des Viking-Stadions auf für Ligaverhältnisse völlig überzogenene 30000 Plätze geplant.
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