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AS Trenčín |
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11.04.2004, Mestský Stadion, Superliga |
Der Futbalovy Klub Ozeta Dukla Trencín stieg 1997/98 in die slowakische Eliteliga auf und konnte sich seither auf dem Top-Level
halten, auch wenn es in der letzten Saison nur für den vorletzten Tabellenplatz reichte - immerhin mit 8 Punkten Vorsprung vor dem einzigen Absteiger 1. FC Kosice. In der laufenden Spielzeit steht der inzwischen namensmäßig auf AS Trencín verschlankte Club auf dem siebten Platz der inzwischen als Corgoň Superliga kickenden ersten Zehnerliga und hat auch wieder die 10 Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz, so daß man wohl hoffen kann, eine nicht allzu nervenaufreibende Spielzeit hinter sich bringen zu können. Ähnliches hätte vermutlich Dukla Banská Bystrica auch gerne über seine erste Saison nach dem Wiederaufstieg sagen wollen, aber jetzt steckt man doch mitten drin im Nervenkitzel, führen die Kicker aus der niedrigen Tatra doch überraschenderweise mit zwei Zählern vor einem weiteren Außenseiter, dem FK SCP Ruzomberok, ihre Liga an. Zur Saison 2000/2001 hatte Banská Bystrica als einer von vielen die Liga verlassen müssen - die wurde nämlich von 16 auf 10 Teams reduziert - und mußte drei Jahre auf den Wiederaufstieg warten, der jetzt möglicherweise mit der Meisterschaft im Aufstiegsjahr enden wird.
Die Partie findet auf ausgeglichenem, aber eher mäßigen Niveau statt, wobei vor allem Torchancen mangelware bleiben. Zwar kommt zu der
einen oder anderen mittelgefährlichen Szene, aber echte Einschußmöglichkeiten sind über weite Strecken der ersten Hälfte nicht zu vermelden. Nach und nach erhöhren die Hausherren dann aber das Tempo und schaffen es jetzt durchaus, den Tabellenführer gelgentlich in Verlegenheit zu bringen. Der hat in der 33. Minute richtig Glück, als ein Freistoß der Hausherren vom Pfosten an den Rücken des Torhüters, von dort aus aber am Tor vorbei springt und fünf Minuten später kommt es zur größten Chance des ersten Abschnitt, als ein durchgebrochener Spieler des AS Trencín im letzten Moment vom Goalie gestoppt wird und der als Heber ausgeführte Nachschuß seinen Weg über den Torsteher, aber auch über das Tor selbst nimmt. In zweiten Abschnitt geht es auf einmal ganz schnell, so daß froh sein kann, wer rechtzeitig nach der Pause wieder seinen Platz auf Tribüne oder Rängen eingenommen hat. In der 47. Minute fällt die Führung für die Gastgeber - zu diesem Zeitpunkt sicher verdient -, aber der Jubel ist noch nicht verklungen, als es im Gegenzug zum Ausgleichstreffer für Banská Bystrica kommt. Das scheint beide Mannschaften eher zu verwirren, denn statt des bei so einem Start in die zweite Halbzeit zu erwartenden Niveauanstiegs treten beide sofort wieder gehörig auf die Bremse, so daß schnell klar wird, daß wohl beide mit dem Remis zufrieden sind und am Ende bleibt es dann auch dabei.
Die Heimfans beziehen mit zahlreichen Transparenten auf der Gegenseite Position, wobei eines mit der Aufschrift "Biancorossi" und die
anderen mit ihrer Farbgebung belegen, daß man beim Anhang den Wechsel vom alten zum neuen Verein vollzogen hat, bei dem auch die zuvor Grau-Weiß-Schwarzen Vereinsfarben eben zu Rot-Weiß geändert wurden. International gibt man sich übrigens auch in Trencín, so ist unter anderem ein Union Jack und eine Südstaatenfahne am Zaun aufgehängt und dazu kommt noch offensichtliche Unterstützung aus Deutschland. Eine blau-weiße Fahne mit der Aufschrift "Fans 1. FCS" wird ebenso wie eine direkt daneben aufgehängte Fahne mit Karos in den Farben blau und gelb, was wohl darauf hindeutet, daß man freundlichen Beziehungen zum Anhang des 1. FC Saarbrücken unterhält. Beim Intro geben sich die AST-Fans spartanisch und werfen nur exakt mit dem Spielanstoß zahlreiche Klopapierrollen auf den Platz, danach supportet man dann sporadisch mit Sprechchören. Etwas mehr Wert legen die Anhänger der Gäste auf die Einstimmung, die sich mit einer kleinen Schalparade, vier Schwenkfahnen und einigen rot-weißen Quadraten auf das Spiel einstimmen und kurz nach dem Anpfiff noch ihre Blockfahne präsentieren - die war wohl heute etwas zu spät da - und sie danach neben sich im Block auslegen. Danach räuchert man zweimal recht heftig den Gästebereich ein, was wohl in Trencín nicht so gerne gesehen wird, zieht es doch eine Lautsprecherdurchsage nach sich und bringt ein paar Ordner dazu, in den Gästeblock zu eilen, wo aber alles freundlich abläuft. Danach gibt es dann ausdauernden Support für Dukla per Gesang und Getrommel, einen für die Slowakei sicherlich recht guten Support, der möglicherweise auch ein wenig durch die bislang so überraschend erfolgreich verlaufene Saison zu erklären sein könnte.
Flutlichtmasten werden bei einer Stadionbeschreibung sicherlich in der Regel nur am Rande erwähnt, prägen aber das Bild des Mestský
Stadion in äußerst auffälliger Weise. Sie stehen eigentlich außerhalb der Anlage und neigen sich in Richtung Spielfeld über das Stadion, dem sie mit ihren massiven kreisrunden Fliegenklatschen sein charakteristisches Aussehen verleihen. Innerhalb der Anlage - für die oft übrigens auch der Name "Na Sihoti" zu lesen ist - fällt vor allem die überdachte Haupttribüne auf, die noch ganz in der Farbgestaltung des Vorgängerclubs gehalten sind. Blockweise wechseln sich weiße und hellgraue der Plastiksitze mit einem schwarzen Schriftzu TRENCIN ab. Das Dach ist in weiß gehalten und ruht auf hölzernen Stützpfeilern, wobei vor der eigentlichen Tribüne auch noch ein paar weitere Reihen offener Sitzreihen Platz finden. Die gibt es auch im Randbereich der Gegengerade bis weit in eine Kurve hinein, wo sich dann der Gästebereich anschließt, so daß man hiermit einen Pufferbereich zwischen Heim und Gästefans geschaffen hat. Auf der anderen Seite des offenen Sitzplatzbereiches folgen die Traversen für die Heimfans, die sich dann durch die gegenüberliegende Kurve fortsetzen, wo übrigens ein wenig die neue Vereinsfarbe in Gestalt von roten Wellenbrechern vertreten ist. Oberhalb der Sitzplatzkurve ist eine Anzeigetafel in rot-orange-grün untergebracht und auch auf eine Laufbahn mit schwarzen Aschebelag wurde im Metský Stadion nicht verzichtet. Für eine schön anzusehende Kulisse ist auch gesorgt, kann man doch oberhalb der Traversenkurve einen Blick auf die mittelalterliche Burg werfen, die nicht nur den Berg der Stadt ziert sondern auch das Vereinszeichen des AS Trencín.
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