TSV 1860 München |
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24.09.2013, Allianz-Arena, DFB-Pokal |
Auf das heutige Spiel hat man seit fast zehn Jahren gewartet, denn es war am 15.02.2004, daß
letztmalig ein Pflichtspiel von Borussia Dortmund beim TSV 1860 München stattgefunden hat,
wobei der BVB damals noch im Olympiastadion mit 2:0 die Oberhand behielt. Um genau zu sein,
dürfte man bei den Löwen auf das Spiel gewartet haben, denn daß man in Dortmund darauf erpicht
war, unter der Woche erneut in die Bayerische Landeshauptstadt zu reisen, wo man letztes Jahr
(gegen den FC Bayern) aus dem Pokal eliminiert wurde, ist zweifelhaft. Zuletzt lief es nicht
ganz so gut für die Westfalen, die mit einer Pflichtspielserie von zwei Partien ohne Sieg (in
Napoli und Nürnberg) im Gepäck nach München kommen. So darf man beim TSV 1860 München davon
träumen, daß sich diese Serie fortsetzt und man am Ende gegen den Tabellenführer der Bundesliga
triumphieren und ins Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen kann. Umgekehrt dürfte man die Partie
beim BVB durchaus ernst nehmen, nicht nur wegen der Wertschätzung des Wettbewerbs, sondern auch, weil man seine "cold streak" beenden will, bevor eine Diskussion darüber aufkommt, daß man
möglicherweise eine hat.
Borussia Dortmund tritt mit Mitchell Langerak im Tor an, der den rotgesperrten Roman Weidenfeller
auch heute in einer Woche in der Champions League gegen Olympique de Marseille vertreten wird,
und im zweiten Pflichtspiel in Folge verläßt sich Trainer Jürgen Klopp in der Außenverteidigung
auf den 20-jährigen Erik Durm. Verteidigung und Torhüter braucht man bei den Schwarz-Gelben aber,
wie sich schnell herausstellen wird, so gut wie gar nicht, denn der TSV 1860 igelt sich am eigenen
Strafraum ein und kommt nur in Ausnahmefällen überhaupt einmal aus der eigenen Hälfte hinaus. Der BVB
tut sich schwer, wobei man es dem Gegner teilweise leicht macht, weil man zu viel durch die Mitte
kommt, wo die massive Abwehr der Sechzger wartet sowie teilweise den Ball zu lange hält oder führt.
Dennoch kommt es zu Torchancen, und die Gäste scheitern mehrmals an Latte und Pfosten, könnten aber
auch mit etwas Pech kurz vor der Halbzeit in Rückstand geraten. Dennoch ist es eher überraschend,
daß es die Westfalen tatsächlich nicht in der regulären Spielzeit schaffen, den Siegtreffer zu erzielen,
sondern per Verlängerung nachsitzen müssen. Jetzt schwinden die Kräfte bei den Löwen, schließlich
weiß sich Dominik Stahl nur mit einem Foul im Strafraum gegen Marco Reus zu helfen, den fälligen Strafstoß verwandelt der gerade
eingewechselte Pierre-Emerick Aubamayeng souverän. Kurz darauf ist es mit Henrik
Mkhitaryan ein zweiter Neu-Dortmunder, der den späteren Endstand herstellt.
Die sonst bei Spielen der Löwen zumeist sehr dünnbesetzte Arena war diesmal in kürzester Zeit
ausverkauft, was sicher auch eine Folge der moderaten Preispolitik des Clubs ist, der einfach die
gleichen Eintrittspreise nimmt wie bei seinen Zweitligaspielen. Die Anhänger des TSV 1860 lassen
sich die Chance eines ausverkauften Hauses nicht entgehen, um eine schöne Choreographie zu zeigen,
die allerdings insofern ein wenig vergeigt wird, daß die flächendeckende Einfärbung der Blöcke
in blau und weiß im Oberrang bereits in Auflösung befindlich ist, als die dazugehörige Blockfahne
zum Thema "Fußball und Oktoberfest" endlich ausgebreitet ist. Danach sorgt man vor allem bei den
Löwen ständig für Support, während es bei den Gästen, vor allem in zweiten Abschnitt, auch schon einmal
etwas ruhiger wird. Als Anpeitscher tut sich dabei immer wieder der Stadionsprecher hervor, der
irgendwann verkündet, daß es ab sofort "keine Sitzplätze mehr" in der Arena gäbe. Insgesamt
geben so die Heimfans ein sehr gutes Bild ab - nur schade, daß es demnächst, wenn der
Gegner nicht gerade "Borussia Dormund" heißt, wieder die übliche "Dauer-Choreographie graue
Sitzschalen" geben wird, die allerdings auch ein wenig darin ihren Grund hat, daß sich ein Großteil
der Löwen-Fanszene nie damit abgefunden hat, daß man nicht an der Grünwalder Straße in Giesing
spielt, sondern gezwungen ist, sich die Allianz-Arena mit dem FC Bayern zu teilen.
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