Urawa Red Diamonds vs. Shimizu S-Pulse 2:1
21271 Zuschauer
Die Urawa Red Diamonds sind 1992 aus dem 1950 gegründeten Mitsubishi Heavy Industries Football Club hervorgegangen, und ihr Name spielt auf das Konzernlogo von Mitsubishi mit den drei Diamanten an. Hatte der Vorgängerclub den japanischen Fußball teilweise dominiert und zwischen 1969 und 1982 vier Meisterschaften gewonnen, konnten die Reds, wie der neue Club meist kurz genannt wird, an diese Erfolge zunächts nicht anknüpfen, bis man 2006 zum ersten und bislang einzigen Mal den Titel nach Saitama holen könnte, wozu Urawa 2001 eingemeindet worden war. Über weite Strecken wurden die Red Diamonds von deutschen Trainern betreut, angefangen mit Holger Osieck und Horst Köppel, und seit 2004 sitzen ununterbrochen Deutsche auf der Bank, als auf Guido Buchwalds Engagement eine zweite Zeit mit Volker Osieck folgte und nach Gert Engels der jeztige Coach Volker Finke das Kommando übernahm. 2003 gewannen die Reds den Yamazaki Nabisco Cup und 2002 sowie 2004 erreichte man das Halbfinale dieses Ligapokalwettbewerbs, was auch in der aktuellen Spielzeit gelingen könnte. Zuvor heißt es im Viertelfinale gegen Shimizu S-Pulse zu bestehen, die als nicht firmengebundener Club in der J-League eine Seltenheit darstellen. Zunächst müssen die Reds also am heutigen Mittwoch ein passendes Ergebnis vorlegen, wenn es im Hinspiel gegen den Club aus der Präfektur Shizuoka geht, für die übrigens auch das 'S' von S-Pulse steht.
In der Anfangsphase sind die Gastgeber das bessere Team, können sich aber kaum vielversprechend gegen die Defensive des S-Pulse durchsetzen. In der 25. Minute wissen sich die Kicker aus Shimizo dann allerdings nur noch mit einem Foul zu helfen und Markus Tulio Tanaka kann den fälligen Foulfelmeter zur Führung nutzen. Bis zur Halbzeit bleibt es dabei, daß die Urawa Reds das Spiel machen, aber die zweite Hälfte bringt ein Gästeteam, das neuen Mut gefaßt hat, nach 48 Minuten den Ausgleich erzielt, als Takuma Edamura schön freigespielt wird und das Leder direkt ins Tor spitzeln kann. Danach ist erst mal Shimizu S-Pulse am Drücker und die Urawa Red Diamonds haben die eine oder andere kritische Situation zu überstehen, bis sie wieder besser ins Spiel kommen und eigene Chancen herausspielen. Ein Schuß von außerhalb des Strafraums führt schließlich zur erneuten Führung der Gastgeber - zwar klatscht das abermals von Tanaka geschossene Leder unter die Latte, doch der völlig freistehende Edmilsson braucht nur noch den Kopf hinzuhalten. Nach dem Treffer kommt es zu einem offenen Schlagabtausch, währenddessen beide Teams noch Möglichkeiten haben, weitere Treffer zu erielen, am Ende bleibt es jedoch bei einem knappen Sieg für Urawa, der beiden Teams die Chance zum Einzug ins Halbfinale offen läßt.
Die Heimfans bereiten den Teams in ihrem gut besetzten Hintertorbereich einen Empfang, bei dem zahlreiche Banner, Schwenkfahnen und Doppelhalter gezeigt werden, so daß die Aussage, daß der Fanbereich mit deartigen Utensilien übersät sei, nicht übertrieben erscheint. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Block gut mit Gästefans gefüllt, von denen wohl 2 - 3000 den etwa 300 Kilometer weiten Weg in die nördliche Vorstadt Tokyos auf sich genommen haben. Die Urawa-Fans supporten wie ihre Gegenüber recht durchgängig per Sprechchor und erreichen immer wieder größere Lautstärken, und auf beiden Seiten werden auch immer mal wieder die Fahnen und Halter ausgepackt und der Support mach einen insgesamt recht ultraorientierten Eindruck, wobei allerdings auf Pyrotechnik verzichtet wird - möglicherweise aufgrund der recht umfassenden Taschenkontrollen am Eingang eher notgedrungen, aber auch ohne Feuer und Rauch bringen beide Seiten eine Atmosphäre zustande, die sich im internationlen Vergleich sehr gut sehen lassen kann.
Die Urawa Red Diamonds tragen ihre Heimspiele im zur Fußball WM 2002 gebauten Saitama Stadion aus, in das knapp über 60000 Zuschauer passen. Im Gegensatz zu den einrangigen Hintertorseiten sind die doppelstöckigen Längsseiten überdacht, wobei die Dachkonstruktion ein wenig an einen Käfer mit angelegten Flügeln erinnert, was optisch recht ansprechend ist, wegen der relativ kleinen Dächer und großen Zwischenräumen zur Tribüne allerdings nur unzureichend als Wetterschutz geeignet sein dürfte. Für Sitzgelegenheiten wird mit Klappsitzen gesorgt, die über Becherhalter für die Reihen dahinter verfügen und in allen möglichen Farben vorhanden sind, darunter Rot, Grün und Blau und das meistens blockweise oder sonstwie geometrisch wechselnd sowie in einem Fall - auf dem Oberrang der Haupttribüne - als Schriftzug SAITAMA in Grün auf Beige. Die Flutlichtstrahler sind in die Dächer integriert und oberhalb der beiden Hintertortribünen befindet sich jeweils eine Multimediatafel, auf der unabhängig voneinander Einblendungen vorgenommen werden können und auf die ein großer Teil des Spiels übertragen wird.