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VfL Bochum (A) |
21.10.2001, Leichtathletikplatz am Ruhrstadion, Oberliga Westfalen |
Beim Treffen der Amateurfilialen des VfL Bochum und von Borussia Dortmund handelt es sich um das Spitzenspiel des heutigen dreizehnten Spieltages der Oberliga Westfalen, konnten sich doch die Borussen nach ihrem Abstieg aus der Regionalliga vom Vorjahr bereits etwas an der Tabellenspitze absetzen und auch der VfL ist durchaus im Vorderfeld zu finden, nimmt man doch den fünften Tabellenplatz ein, nachdem man bereits im Vorjahr im Verfolgerfeld der späteren Aufsteiger aus Paderborn zu finden gewesen war. Eigentlich sollte man ein ansehnliches Spiel erwarten dürfe, sollten doch die Hausherren schon aus Gründen des Prestiges motiviert sein, während die Gäste ohne großen Druck antreten können, da man bereits acht Punkte Vorsprung auf die Verfolger hat. Hier finden sich mit dem FC Schalke 04 die dritte zweite Mannschaft eines Profivereines, aber auch echte Amateurclubs wie Fichte Bielefeld und Eintracht Rheine. Zurück zur heutigen Partie, bei der sich schnell eine große Diskrepanz zwischen den aus den Tabellenpositionen abgeleiteten Ansprüchen und dem Niveau des Spiels ergibt. Tatsächlich zeigen die 22 Akteuere etwas, was eine kaum bessere Bezeichung als erbärmliches Gekicke verdient hat. Schnell zeichnet sich ab, worauf das Ganze hinauslaufen wird, denn das Spielgerät kommt nur selten mal - und dann eher zufällig - in die Nähe des jeweils gegnerischen Tores. Unter den Zuschauern hat sich eine größere Menge von VfL-Fans ebenso eingefunden wie eine zweistellige Zahl von Borussen, die jedoch aufgrund der Ansetzung eines Heimspiels der Bundesligakicker der Gelb-Schwarzen eine Dreiviertelstunde nach dem turnusmäßigen Ende dieser Partie ein wenig auf dem Sprung stehen und sich insgesamt recht ruhig verhalten. Der Anhang der Gastgeber läßt dagegen den einen oder anderen Sprechchor hören, wobei auch immer wieder Schmähgesänge gegen den BVB zu hören sind. Hier geht es sicherlich zu einem guten Stück um Provokation der angereisten BVB-Fans, befinden sich doch unter den Bochumern durchaus eine stattliche Anzahl von Vertretern der etwas rustikaleren Fanvariante. Die Gäste dagegen haben - zumindest am heutigen Tag - wie bereits erwähnt vor allem ihre pünktliche Abreise Richtung Dortmund im Blick und haben den Ort des Geschehens zum Zeitpunkt des Abpfiffes nach einigen Minuten schwer nachvollziehbarer Nachspielzeit nahezu komplett verlassen. Mit der Bezeichung Leichtathletikplatz am Ruhrstadion ist eigentlich bereits alles zum Ausdruck gebracht, was es über den heutigen Spielort zu sagen gibt, der - wie so häufig bei den zweiten Mannschaften - seiner Spielklasse nur sehr bedingt angemessen ist. Im Gegensatz zu der zur Bezeichnung passenden Laufbahn gibt es weder einen Ausbau noch eine Flutlichtanlage, und auch auf eine Anzeigetafel wurde verzichtet. Rund um den Platz hat man die Gelegenheit, sich ebenerdig zu positionieren, und auf eine Trennung zwischen den Fangruppen wurde verzichtet. Zumindest am heutigen Tag gilt dies jedoch nur für eine bauliche Trennung, denn in diesem Punkt ersetzt man heute Zäune durch Manpower, sind doch zahlreiche Ordner und auch einige Vertreter der Polizeikräfte anwesend, die dafür sorgen sollen, daß die offensichtlich (wie gesagt nicht ganz zu Unrecht) als Risikospiel eingeschätzte Partie im Rahmen bleibt. |
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