|
250 Zuschauer
|
|
Am 15.8.1928 wurde der Spielverein Lackhausen gegründet, der sich dem Westdeutschen Fußballverband anschloß. Ein Jahr später hatte man mit viel Eigenarbeit das noch heute genutzte Gelände
soweit eingeebnet, daß es zum Fußballspielen geeignet war, nachdem man zuvor auf einer Wiese kickte, die vor den
Spielen per Schaufel von Kuhfladen befreit werden mußte. Durch den zweiten Weltkrieg kam natürlich der Spielbetrieb auch
in Wesel zum Erliegen, und 1948 entschieden sich der Spielverein Lackhausen und der Postsportverein Wesel zur Fusion, woraus
der heutige "Postsport- und Spielverein Wesel-Lackhausen" entstand. Über die Bezirksliga kam der Club bis zum heutigen Tag
niemals hinaus, aber in Kürze wird der PSV eine neue Spielklasse erkunden, denn der Aufstieg aus der Bezirksliga wurde bereits
drei Spieltage vor Schluß sichergestellt, und so kann man den heutigen Kick gegen den 1. FC Bocholt als Generalprobe verstehen,
denn der kommt als Landesligist zum PSV, um einen Halbfinalteilnehmer des Kreispokals Rees-Bocholt zu ermitteln. Stellt die
Landesligazugehörigkeit für Wesel-Lackhausen einen Höhepunkt der Vereinsgeschichte dar, so ist sie für die Gäste bisheriger Endpunkt
eines Niedergangs. Der ehemalige Zweitligist hatte noch von 1994 - 1997 in der Regionalliga gespielt und sich bis 2007 in der
Oberliga gehalten, ist jedoch nach dem Abstieg von 2007 auch direkt durch die Verbandsliga gereicht worden, so daß man jetzt sein
Dasein als Siebtligist zu fristen hat.
Von einem Klassenunterschied ist von Beginn des Spiels an wenig zu merken. Vielmehr sind es die
Postsportler, die ihren Kontrahenten sofort unter Druck setzen und schnell zu ersten Chancen kommen.
Ein Freistoß in der 22. Minute und ein Kopfball in der 24. geben dem Bocholter Torhüter Tobias Ladermann
Chancen, sein Können zu demonstrieren, und danach folgt die beste Phase der Gäste, in der es die in
Hell- und Dunkelblau angetretenen Weseler fast zu bereuen kriegen, ihre bisherigen Möglichkeiten vergeben zu
haben, denn nach 31 Minuten hat der 1. FC Bocholt mit einem berechtigten Foulelfmeter die große Chance, selbst
in Führung zu gehen, doch jetzt zeichnet sich PSV-Schlußmann Philipp Grunewald gleich zweimal aus, als er sowohl
den Elfmeter als auch den Nachschuß abwehren kann. In der zweiten Hälfte erhalten dann die Hausherren einen
Strafstoß und man kann nur spekulieren, ob Schütze Stefan Giesen sich denkt "Jetzt zeige ich den Bocholtern mal,
wie man sowas macht!", jedenfalls setzt er das konsequent um und bringt seine Farben in Führung. Der Landesligist
fügt sich jetzt in sein Schicksal und im weiteren Verlauf der Partie könnte es auch noch höher ausgehen, aber die
Weseler besinnen sich auf ihre Tradition der 1. Halbzeit im Chancenauslassen. Insgesamt scheint Postsport für die
kommende Saison bereits jetzt gut gerüstet zu sein, soweit man das aufgrund der einen Partie beurteilen kann, nur
ein wenig Zielwasser sollte man auf jeden Fall noch trinken.
Bereits seit 1929 spielt man bereits an dieser Stelle (siehe Infobox), aber es ist offensichtlich, daß die Anlage erst in deutlich
jüngerer Zeit die heutige Gestalt angenommen hat. Gleich fünf Fußballplätze gibt es hier, davon zwei Nebenplätze mit
Flutlicht, die heute gesperrt sind, und den Hauptplatz am Vereinsheim, auf dem die Partie heute ohne künstliche Beleuchtung
ausgetragen werden kann. Insgesamt ist alles sehr auf Funktionlität getrimmt, wobei der Charme ein wenig auf der Strecke
geblieben ist, was wohl auch die Gastgeber erkannt haben, so daß man zumindest das Gebäude mit Vereinsheim und Umkleiden
mit einem Vereinszeichen auf der Tür versieht, um etwas mehr Identifikation zu schaffen, und außerhalb der Spielstätte
verkündet ein Schild den heutigen (Sponsoren-)Namen des Stadions, dessen Plätze über keinen Ausbau verfügen, so daß es
sich eher um eine Ansammlung von Sportplätzen handelt als um das, was man sich landläufig unter der Bezeichnung "Stadion"
vorstellen würde. Auffällig ist übrigens, mit wie wenig Enthusiasmus der heutige Sieg gegen einen klassenhöheren Gegner zur
Kenntnis genommen wird - offensichtlich ist man in Wesel im Moment so erfolgsverwöhnt, daß man den Erfolg gegen einen Landesligisten
als völlig selbstverständlich auffaßt.
|
|
Info
|
Zu diesem Bericht wurde am 22.8.2009 folgender Gästebucheintrag hinterlassen: Guten Tag! Bei dem Bericht: http://www.groundhopping.de/weselpsv.htm ist ein Fehler. Die Sportanlage wurde vor kurzem erst gebaut und im vergangenen Jahr eingeweiht. Vorher spielte der PSV Wesel auf einer anderen Sportanlage! Liebe Grüße Manni
Unsere Recherchen dazu haben ergeben, daß wir uns auf die Vereinschronik des PSV Wesel-Lackhausen bezogen haben, in der es heißt
'Bald konnten wir den jetzigen Platz an unserem Vereinslokal Hüser pachten (...) Mit den Arbeiten waren wir 1929 - 30 so weit
fertig, daß der Spielbetrieb auf dem neuen Platz aufgenommen werden konnte'
Im Internet findet man Quellen, die besagen, daß die Gaststätte Hüser an der Konrad-Duden-Straße war und 2006 geschlossen wurde, um
eine Reihenhaussiedlung zu errichten. Dies legt die Vermutung nahe, daß dabei auch der Sportplatz entfernt und durch den heutigen
ersetzt wurde, der ca 500 Meter vom alten Standort entfernt errichtet wurde.
|
Info
|
|