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SG Germania Wiesbaden |
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11.08.2011, Stadion an der Waldstraße, Kreisoberliga Wiesbaden |
Die SG Germania Wiesbaden ist ein 1903 gegründeter Sportverein, der "im westlichen Teil der westlichen Kernstadt"
zu finden ist, sich aber wegen der "Verwurzelung im Waldstraßenviertel" selbst durchaus auch als Biebricher Verein
sieht, worauf ein Artikel in der Vereinszeitung ausdrücklich hiweist. Traditionell steht man im Schatten des SV
Wiesbaden, den man nur kurzzeitig überflügeln konnte. Ihren höchsten Höhenflug hatte die Germania, als sie 1966/67
für ein Jahr in der damaligen Regionalliga Süd zweitklassig war. In den 1980er Jahren schaffte man es noch für ein paar Jahre in die Landesliga, aber inzwischen ist die SG Germania in der Kreisoberliga Wiesbaden
nicht viel mehr als ein Verein von vielen in der hessischen Landeshauptstadt. Man hat gemeinsam mit dem SV
Wiesbaden noch das Retortenprodukt SV Wehen "Wiesbaden" vor die Nase gesetzt bekommen, das aus dem benachbarten
Taunusstein in die ein besseres Geschäft verstehende Großstadt gezogen ist. Nach einem vielversprechenden Auftakt, einem 5:0 gegen den FC Naurod, hat man heute auch am zweiten Spieltag ein Heimspiel, diesmal hat man die SpVgg
Sonnenberg zu Gast.
Heute kann man durchaus von einem Duell der Sieger des ersten Spieltags sprechen, denn sowohl Germania Wiesbaden als
auch die SpVgg Sonnenberg haben sich mächtig ins Zeug gelegt und jeweils fünf Treffer erzielt, wobei die SG Germania beim 5:0 gegen den 1. FC Naurod gleich auch ohne Gegentor blieb, während Sonnenberg etwas mehr Arbeit hatte, den SV
Erbenheim mit 5:3 zu bezwingen. Jedenfalls handelt es sich so heute um das absolute Spitzenspiel, der Tabellenführer trifft auf den Zweiten - was auch immer das nach einer gespielten Partie aussagen mag. Jedenfalls ist es dieser 'Verfolger', der zunächst jubeln darf und mit 1:0 in Führung geht, einem Spielstand, der bis zur Halbzeitpause Bestand hat. Auch nach dem Seitenwechsel scheint die Partie noch einmal den besseren Verlauf für Sonnenberg zu nehmen, das kurz nach dem Ausgleich erneut in Führung geht. Aber am Ende sind es doch die Germanen, die die Partie für sich entscheiden, den Ausschlag geben letztendlich die Standardsituationen, denn zwei der vier Treffer der Gastgeber resultieren
aus Freistößen. Germania Wiesbaden 'verteidigt' so die Tabellenführung, und die SpVgg Sonnenberg findet sich erst einmal im Mittelfeld der Tabelle wieder, und zwar mit einer nach zwei Spielen durchaus bemerkenswerten Tordifferenz von 7:7.
Seit 1910 spielt der SV Germania Wiesbaden an der Waldstraße, wobei der Eingang mit dem auffälligen Namensschild
"Sportplatz Waldstraße" heutzutage geschlossen ist und man die Spielstätte auf der gegenüberliegenden Seite von
der Teutonenstraße aus erreicht. Hier liegt das oberhalb einer Hintertorseite aufgebaute Vereinsheim, das von
außerhalb des Platzes zu erreichen ist, aber auf seinem Balkon die Möglichkeit gibt, das Spiel zu verfolgen. Das
ist aber nur eine von diversen Varianten, denn an Ausbau fehlt es nicht im in den Hang hinein gebauten Stadion
Waldstraße, dessen Namensschild mit der Bezeichnung "Sportplatz" glattes Understatement betreibt. Unterhalb des
Vereinsheims gibt es eine neunstufige Traverse, die den reinen Fußballplatz schon alleine zu einer gerade für hessische Verhältnisse gut ausgebauten Spielstätte machen würden, aber die werden auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal
lässig getoppt, wo es zwar nur sechs Stufen gibt, die aber im mittleren Bereich für eine überdachte Tribüne unterbrochen sind, auf der man sich auf fünf Reihen etwas ausgeblichener Sitzschalen niederlassen kann. So gibt es wenig auszusetzen am Stadion an der Waldstraße, auch wenn es teilweise durchaus einmal wieder die Bekanntschaft mit einem Pinsel und ein paar Eimern Farbe machen könnte, was zum Beispiel für die Stützpfeiler der Überdachung gilt. In der Regionalligasaison mußte die SG Germania übrigens ins Stadion an der Berliner Straße des SV Wiesbaden ausweichen, denn an der Waldstraße wurde damals noch auf roter Asche gekickt, was nicht für die zweitklassigen Fußball ausreichte. Heute kann man sich mit dem SV Wiesbaden und vielleicht auch noch dem FV Biebrich 02 darum streiten, wer wohl über das schönste Stadion in der hessischen Landeshauptstadt verfügt. Auch in dieser Beziehung kommt dann noch einmal der
SV Wehen "Wiesbaden" ins Spiel, der eine seelenloses Stahlrohrmonster neben das Stadion des SV Wiesbaden gesetzt hat
und damit zumindest die größte und modernste Arena der Stadt für sich reklamieren kann.
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