VfL Wolfsburg |
Ultras Wolfsburg |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
FCK Fans gegen Rassismus Der Betze brennt Online-Zine |
13.05.2006, VW-Arena, Bundesliga |
Am 34. Bundesligaspieltag der Saison 2005/2006 kommt es in Wolfsburg zu einer jener Partien, in denen es
heißt "Ihr oder wir", "Alles oder nichts", "Sieg oder Blut im Schuh". Einer der beiden Kontrahenten wird die bereits
als Absteiger feststehenden Teams aus Duisburg und Köln in die 2. Bundesliga begleiten und obwohl die Konstellation
für den heimischen VfL spricht, der mit einem Punkt mehr in die Partie geht, so daß ihm ein Remis reicht und zusätzlich
Wolfsburg unbestritten die spielstärkere Mannschaft stellt, halten viele die Pfälzer für den Favoriten der Partie. Für die "Roten Teufel" spricht immerhin ihre Erfahrung im Abstiegskampf, eine hervorragende Rückrundenbilanz und der moralische Aspekt, schließlich ist man der "Jäger", der immer näher gekommen ist und die "Wölfe" jetzt zum finalen Duell stellen kann.
Soweit die graue Theorie, "wichtig ist auf'm Platz" und da scheinen die Roten Teufel zunächst tatsächlich das Team der Stunde zu sein,
denn es gelingt den Gästen, das nervöse Heimteam unter Druck zu setzen. Die Führung für Kaiserslautern scheint im wesentlichen eine Frage der Zeit zu sein und nach einer halben Stunde ist es dann so weit, daß man bei einem schönen Spielzug über rechts haarscharf an der Grenze zum Abseits einen mustergültigen Paß nach innen bringt, der von Hamil Altintop verwandelt wird. Bis in die zweite Hälfte hinein bleibt Kaiserslautern am Drücker, in der zweiten Hälfte werden die Südwestdeutschen dann aber zu Statisten, die meist zusehen, was der VfL so treibt. Das scheint lange gut zu gehen, bis Wolfsburg nach etwas mehr als einer Stunde mit einem Doppelschlag das Moment der Partie umkehrt und einen tiefen Stich ins Pfälzer Herz setzt. Die Grün-Weißen verpassen in der Schlußviertelstunde mehrere klare Chancen - allein drei Mal mit zwei Leuten alleine gegen den Torwart - und in der 87. Minute wird es nach dem Ausgleichstreffer von Kaiserlautern noch mal richtig spannend, aber am Ende bleibt es dabei, daß es der VfL Wolfsburg ist, der in der kommenden Saison erneut in der Bundesliga spielen wird.
Knapp über 4000 Karten hat der VfL Wolfsburg offiziell nach Kaiserslautern verkauft, aber weitere Karten sind inoffiziell in die Pfalz
gegangen, so daß es vielleicht doppelt so viele Fans in Rot-Weiß sind, die in die Arena am Ufer des Mittellandkanals gekommen sind. In der Anfangsphase wird es bei den Hausherren richtig laut, als man - allerdings animiert vom Stadionsprecher - nicht nur aus der Fankurve, sondern auch von beiden Längsseiten aus anfeuert. Zum Einlaufen der Mannschaften präsentiert man auf beiden Seiten Fahnen und Doppelhalter und auf der Seite des VfL noch zahlreiche Tafeln mit einer 12 drauf, die symbolisch die Bedeutung der Zuschauer als "12. Mann" des Teams darstellen soll. Ohne die Hilfe über die Lautsprecheranlage ist es dann aber doch eher der Gästeblock, der das Stadion rockt, vor allem, nachdem die Pfälzer in Führung gegangen sind. Erst nach der Wende sind es wieder die Wolfsburger, die das Geschehen auf der Tribüne dominieren und von denen nach dem Schlußpfiff viele noch Minuten jubelnd im Stadion bleiben, während die meisten Fans aus Kaiserslautern den Abstieg mit versteinertem Gesicht, aber erstaunlich gefaßt hinnehmen. Tränen scheinen da eher, wie die TV-Bilder später zeigen, bei den Daheimgebliebenen geflossen zu sein, die zu großer Zahl das Spiel im Zentrum Kaiserslauterns auf Großleinwand verfolgt haben.
Die Arena in Wolfsburg steht wie erwähnt direkt am Ufer des Mittellandkanals und ist auch nur ein paar hundert Meter vom Werk
des Großsponsors entfernt, dessen Namen sie trägt. Auch von der Innenstadt Wolfsburgs ist sie in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.
Es handelt sich um einen Neubau, in den der VfL vor zwei Jahren gezogen ist und der ein modernes Fußballstadion mit etwas über 30000
Plätzen darstellt, das üblicherweise von den Wölfen nicht gefüllt werden kann, das heute aber nicht nur voll ist, sondern sogar für einige Fans - größtenteils aus Kaiserslautern - keinen Platz mehr hat, die kein Ticket mehr bekommen können, sondern am Ende ganz draußen bleiben müssen - so etwas dürfte es an dieser Stelle noch niemals gegeben haben. Eine detaillierte Beschreibung des neuen Wolfsbuger Stadions sowie Fotos der Anlage finden sich in diesem Spielbericht.
|