Wuppertaler SV vs. Dynamo Dresden 1:1
6621 Zuschauer
Am heutigen Freitag Abend treffen sich der Wuppertaler SV und die SG Dynamo Dresden im einzigen vorgezogenen Spiel des 36. Spieltags der Regionalliga-Nord. Die Lage ist bei beiden Teams recht ähnlich, denn man steht mit 53 bzw. 52 Punkten direkt hintereinander auf Platz sechs und sieben der Tabelle und somit genau in der Mitte zwischen einem Aufstiegsplatz (belegt von RW Oberhausen mit 59 Punkten) und einem Platz, der nicht für die neue dritte Liga qualifizieren würde (1. FC Magdeburg mit 47). Mit einem Sieg könnte man also gleichermaßen die letzten Zweifel an der Qualifikation für Liga drei beseitigen und RWO auf drei Punkte auf die Pelle rücken, so daß es vielleicht sogar noch was mit dem zu Beginn der Saison lautstark (WSV) oder eher unterschwellig (Dynamo) erhofften Aufstieg reichen könnte.
Das heutige Spiel ist über weite Strecken sehr hart geführt und so gibt es vor allem in der ersten Pause einige Unterbrechungen, vor allem eine über fünf Minuten lange in der 36. Minute, als Wuppertals Tobias Damm nach einem Kopfballduell lange behandelt wird und am Ende mit durch eine Halskrause fixiertem Kopf vom Platz getragen wird - der Verdacht auf Wirbelverletzung bestätigt sich später glücklicherweise nicht und es bleibt bei einer schweren Gehirnerschütterung und einem lockeren Zahn. Zu diesem Zeitpunkt führen die Gäste bereits mit 1:0, nachdem man in der 28. Minute von einem Abklatscher von WSV-Torhüter Maly profitieren konnte und Abwehrmann Daniel Ernemann den Nachschuß im Tor unterbringt. Bis zur Halbzeit versäument es die SG Dynamo, höher in Führung zu gehen und im zweiten Abschnitt kommt Wuppertal besser ins Spiel, benötigt allerdings in der 57. Minute einen recht fragwürdigen Elfmeter, um zum Ausgleich zu kommen, nachdem Schiedsrichter Jochen Drees bereits in der ersten Hälfte einige umstrittene Entscheidungen - die allerdings zumeist gegen Wuppertal - getroffen hat. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte ergeben sich Chancen auf beiden Seiten, aber insgesamt scheinen beide Teams doch eher mit dem Punktgewinn zufrieden zu sein, als ernsthaft noch mal in Richtung zweite Liga angreifen zu wollen und so bleibt es bei dem Resultat, mit dem keiner rechnerisch gesichert ist, aber niemand mehr ernsthaft mit dem "Abstieg" in die Regionalliga rechnet.
Die WSV-Fans sind von der Gegengerade auf die inzwischen fertiggestellte Hintertortribüne umgezogen, während die zweite Hintertorseite beim schleppenden Umbau des Stadions am Zoo erst halb fertig ist und der Gästeanhang deshalb erst mal weiterhin links außen auf der Gegenseite untergebracht ist. Die Wuppertaler Anhänger zeigen zur ersten Hälfte ein Intro mit Schwenkfahnen und zur zweiten wird eine Blockfahne in Rot und Blau präsentiert - zumindest ein handgeschriebenes Transparent zeigt hier, daß einige mit dem Management nicht ganz glücklich sind, aber entsprechende Sprechchöre gibt es nicht. Auf Dynamo-Seite sind am Anfang der Partie vielleicht etwa 800 Fans anwesend, aber der Gästeblock füllt sich im Verlauf der ersten Hälfte weiter, so daß es schließlich etwa 1200 Leute werden. Im Gästeblock, in dem auch ein Red-Kaos-Banner des FSV Zwickau zu sehen ist, herrscht durchgängig gute Stimmung und man zeigt diverse Schalparaden und "Synchronklatsch"-Aktionen, dazu kommen durchgängige Anfeuerungen teilweise als Wechselgesang. Die Sozialverträglichkeit des Anhangs der Dresdner gilt als nicht immer hundertprozentig verläßlich und so ist ein massives Polizeiaufgebot aufmarschiert, aber zumindest vor und während der Partie bleibt es völlig ruhig und so können die Herren und Damen in Grün das Spiel verfolgen, wozu man sich größtenteils (vorsichtshalber?) direkt oberhalb des Gästeblocks positioniert, dort allerdings einen recht entspannten Eindruck macht.