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RSV Würges |
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14.06.2005, RSV-Stadion Goldener Grund, Aufstiegsrunde zur Oberliga Hessen |
Zwischen dem RSV Würges und dem FC Bayern Alzenau kommt es am heutigen Dienstag zu einem echten Endspiel um den
Aufstieg in die Oberliga Hessen, einem Endspiel allerdings, in das die Hausherren mit einer schweren Hypothek
gehen. Nachdem der FC Bayern den Nordhessen-Vertreter Hünfelder FV überraschend hoch mit 5:1 geschlagen hatte,
kassierte der RSV bei Hünfeld ein spätes Gegentor und so eine 0:1-Niederlage, die heute einen Sieg mit drei Toren
Differenz oder mehr notwendig macht. So kann sich das Team aus dem östlichen Zipfel Bayerns bei den Nordhessen
bedanken, jetzt eine derartig gute Ausgangsposition zu haben, zumal der Hünfelder FV zu diesem Zeitpunkt bereits
keine Chance mehr hatte, selbst noch den Aufstiegsplatz zu ergattern. Drei Tore wollen erst mal geschossen werden und
es ist offensichtlich, wo Würges den Hebel zum Comeback ansetzen will: ein frühes Tor muß her, dann ist noch mal alles drin...
Am Anfang machen die Gäste den deutlich solideren Eindruck, obwohl man dem RSV anmerkt, daß er tatsächlich auf
ein frühes Führungstor aus ist. Nach zehn Minuten scheint schon alle Hoffnung für Würges vorbei zu sein, als die meisten
Zuschauer im Stadion die Führung für Alzenau gesehen zu haben glauben und der Treffer auch schon über Lautsprecher
angesagt wird, sich dann aber herausstellt, daß das Leder nur das Außennetz getroffen hatte. Nach etwas mehr als einer
halben Stunde fällt dann doch der Treffer auf der anderen Seite, als der schön freigespielte Heiko Brands kein Zeichen
von mentaler Schwäche zeigt und den Ball flach im Toreck unterbringt. Danach kommt es zu Chancen auf beiden Seiten und
beide Mannschaften verpassen teils recht knapp den Treffer, der das Spiel hüben wieder öffnen und drüben ganz entscheiden könnte.
Zehn Minuten vor Schluß wählt das Spiel dann aber doch Tor 2 und es fällt das Tor, das endgültig besiegelt, daß das Bundesland
Bayern im kommenden Jahr mit zwei Vertretern - neben Alzenau natürlich die fast zum Inventar gehörende Viktoria aus Aschaffenburg - in der Oberliga Hessen vertreten sein wird.
Der
RSV wird zwar von den meisten Leuten im Stadion unterstützt und ein paar davon bilden auch eine Art Fanblock, aus dem immer mal
wieder mit Gesängen unterstützt wird, darunter natürlich auch das unvermeidliche "Scheiß FC Bayern!". Auf Seiten von Alzenau hat sich ebenfalls eine Gruppe von Anhängern eingefunden, die größtenteils im Trikot gekommen sind und auch eine
Trommel im Gepäck haben oder - um exakt zu sein - sie finden sich ein, denn ein Stau auf der Autobahn hat dafür gesorgt, daß die
FC-Bayern-Fans eine gute Viertelstunde zu spät kommen und auch das vermeintliche 0:1 in der 10. Minute verpassen. Die Anhänger der
Gäste haben am Ende natürlich gut lachen, als sie auf den Platz stürmen und mit ihren Aktiven das feiern, was später auf der Homepage
von Bayern Alzenau als der 'größte Erfolg' der Vereinsgeschichte bezeichnet werden soll.
Seit dem letzten Besuch von groundhopping.de in Würges bzw. in Bad Camberg, zu dem Würges als Ortsteil gehört,
hat sich im wesentlichen der Stadionname geändert, denn die Anlage hat zu dem schlichten RSV Stadion noch die
Bezeichnung "Goldener Grund" bekommen. Damit bezieht man
sich auf die regionale Umgebung, die wegen der "größtenteils lößbedeckten fruchtbaren Ackerlandschaft" diese volkstümliche Bezeichnung trägt. Dieser Name ist nun auch am Dach der hübschen Holztribüne zu sehen, sonst hat sich aber auch hier nichts geändert und auch der
charakteristische Glockenturm auf der einen Seite dieser Tribüne ist erhalten geblieben und gelegentlich wird die Glocke auch bei Angriffen der Hausherren als "Sturmglocke" geläutet. Der Rest des Platzes ist bis auf das Vereinsheim hinter einem Tor nicht ausgebaut und seinem Namen grereicht er letztendlich heute zumindest aus Sicht der Hausherren nicht zur Ehre, den ein 'Goldener Ground' ist es ja dann doch eher aus der Sicht von Bayern Alzenau.
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