Pakhtakor Toshkent vs. Traktor Toshkent 3:1
Pakhtakor Toshkent

Pakhtakor Toshkent
vs.
Traktor Toshkent 3:1

Traktor Toshkent



Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation
O'zbekiston Futbol Federatsiyasi



Letztes Spiel: Buxoro FC vs. Navbahor Namangan 16.10.2006, Stadion Pakhtakor, Oliy Liga (Premier League)
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. VfL Bochum

Ticket
ca. 12000 Zuschauer

Pakhtakor Toshkent ist das erfolgreichste Team aus Usbekistan und hat schon zu den Zeiten, als das Land eine Stadion Pakhtakor Teilrepublik der Sowjetunion war, ganz oben mitgemischt. Zwar hat es nie für einen Titel gereicht, aber immerhin war man zwischen 1960 und 1984 mit ein paar Unterbrechungen fast durchgängig in der Eliteliga der Sowjetunion und spielte auch im letzten Spieljahr - 1990/91 - wieder ganz oben mit. Nach der Unabhängigkeit mußten die Hausherren eine kleine Durststrecke verkraften - außer 1992, als man sich den Meistertitel mit dem Neftchi Ferghana teilen mußte, ging erst mal keine Meisterschaft an Pakhtakor. 1998 hieß der Meister dann aber wieder Pakhtakor Toshkent und aktuell kann man sich bei einer Serie von vier Meisterschaften in Folge seit 2002 Rekordmeister des unabhängigen Usbekistans nennen (Neftchi konnte als Zweiter "nur" fünfmal Meister werden). Das Duo bildet auch aktuell die Spitze der Liga, wobei Pakhtakor bei neun Punkten Vorsprung und sechs verbleibenden Partien alle Chancen hat, seinen Briefkopf am Ende der Spielzeit mit einem weiteren Meistertitel schmücken zu können.

Heute hat es Pakhtakor mit dem Lokalrivalen vom FK Traktor zu tun, einem von zwei anderen Erstligisten aus der Hauptstadt Usbekistans, Stadion Pakhtakor die außerhalb des Landes allgemein Tashkent geschrieben wird. In der Anfangsphase präsentiert sich der Tabellenführer deutlich überlegen und es scheint, als sollte die heutige Aufgabe für Pakhtakor, das in diesem Jahr sein 50jähriges Jubliäum feiert, nicht allzu schwer werden. Mit Treffern in der 23. und 30. Minute sorgen die Gastgeber dann auch für eine recht komfortable Führung und einen Spielstand, mit dem es auch in die Pause geht. Danach hat man das Spiel weitgehend unter Kontrolle, muß aber in der 77. Minute den doch etwas überraschenden Anschlußtreffer hinnehmen, der dafür sorgt, daß das Spiel noch mal offen ist. Eine echte Schlußoffensive bringt Traktor allerdings nicht zustande und so ist es in der Schlußminute der eingewechselte Nigerianer Uche Ihreuome, der noch mal auf der anderen Seite trifft und für den 3:1-Endstand zugunsten von Pakhtakor Toshkent sorgt.

Als das populärste Team gilt Pakhtakor trotz seines großen Erfolges nicht unbedingt und so spielt man oft vor spärlichen Kulissen wie Stadion Pakhtakor 200 oder 300 Zuschauern. Da mag es überraschen, daß dann hin und wieder wie heute fünfstellige Zuschauermengen gemeldet werden können, allerdings deutet alles darauf hin, daß da etwas nachgeholfen wird. Auffällig viele Zuschauergruppen bestehen aus einer größeren Menge von Jugendlichen, die von einem Erwachsenen ins Stadion geführt werden, was wohl kaum anders interpretierbar ist, als daß ganze Schulklassen mit Freikarten versorgt wurden, um die Zuschauerzahl aufzupolieren, wobei allerdings auch um diesen Effekt bereinigt eine Kulisse von vielleicht 3000 Zuschauern übrig sein dürfte. Jedenfalls kann man so heute etwas über das Schulsystem Usbekistans lernen, nämlich daß es keine Gemeinschaftsklassen zu geben scheint, denn es handelt sich stets um reine Jungen- oder Mädchengruppen. Etwas Support zugunsten von Pakhtakor gibt es übrigens auch, der sich außer in sporadischen Sprechchören auch in direkten Reaktionen auf das Spiel äußert. Gäste von Traktor sind kaum auszumachen, obwohl das Team daheim meist bessere Zuschauerzahlen vorweisen kann als die Hausherren. Man fährt offensichtlich nicht zu Auswärtsspielen, selbst wenn die in den Grenzen der eigenen Stadt ausgetragen werden. Zur Zuschauerzahl zurückkommend ist übrigens zu erwähnen, daß die nur kurz vor der Halbzeit wirklich erreicht wird, denn während der gesamten ersten 45 Minuten kommen noch Zuschauer - vor allem eben Schulklassen - nach und nach der Pause ist ein Großteil davon dann auch bereits wieder verschwunden.

Das Stadion Pakhtakor wird vom Usbekischen Fußballverband, der direkt vor seinen Toren residiert, auch als Nationalstadion genutzt. Es ist Stadion Pakhtakor die größte Anlage des Landes, allerdings in die Jahre gekommen und mit seinen teils ziemlich verwitterten Holzbänken in vielen Bereichen der Anlage durchaus renovierungsbedürftig. Diese Renovierung scheint auch im Gange zu sein, allerdings nicht in kontinuierlicher Arbeit zu erfolgen, sondern es scheint eher immer wieder mal ein Block mit neuen Sitzen in Form von Plastikschalen versorgt zu werden. Insgesamt gibt es davon inzwischen fünf - in diesen Blöcken nimmt man auf blauen Plastiksitzen Platz. So gut wie völlig Fehlanzeige ist im Moment eine Überdachung, nur oberhalb der Haupttribüne gibt es einen verglasten Logenbereich, der aber für 'normale' Zuschauer unzugänglich ist und wohl VIPs und Funktionären von Verein und Verband vorbehalten bleibt. Der Eingangsbereich des Stadions ist übrigens zur Zeit mit Plakaten in den Pakhtakor-Vereinsfarben Grün und Gelb geschmückt, auf denen das Vereinsjubliäum gefeiert wird, was für einen Farbtupfer an der von außen eher grauen Fassade der Anlage sorgt.

Stadion Pakhtakor

Stadion Pakhtakor


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links